antriebstechnik 11/2018

SPS IPC DRIVES 2018 I SPECIAL
03 04
03 Kinematische Darstellung eines Planetengetriebes
04 Kinematisches Schema eines Spannungswellgetriebes
05
05 Einzelzahn-Schubkinematik und kinematische Kette
des Galaxie-Getriebes
Prinzipbedingte Performance
macht den Unterschied
Im Vergleich dazu sind bei der Kinematik
der Galaxie-Gattung – z. B. bei 48 Einzelzähnen
– nahezu alle im Eingriff und knapp
die Hälfte von ihnen an der Übertragung
des Drehmoments und Steifigkeitsbildung
beteiligt. Das Funktionsprinzip des Spannungswellgetriebes
limitiert im Vergleich
zu Galaxie somit durch die kleinere
Kontaktfläche entscheidend die Drehmomentdichte
und die dauerhafte Torsionssteifigkeit,
wie sie für viele Applikationen
entscheidend ist. Diese wird bspw.
im High End-Werkzeugmaschinenbau –
der üblicherweise mit Drehmomenten
über 100 Nm arbeitet – zur Optimierung
des Regelverhaltens und zur Vermeidung
von unregelmäßigem Dämpfungs- und
Schwingungsverhalten gefordert. Durch
die konstante Druckverteilung sowie die
hydrodynamische Schmierung erfolgt bei
Galaxie bereits ab geringen Drehzahlen ein
schonender Zahneingriff – daher ist weder
mit dem abriebbedingten Entstehen von
Verschleißpartikeln noch einer Verunreinigung
der Schmiersubstanzen im Getriebe
zu rechnen. Dadurch bleibt auch ein einmal
eingestelltes Verdrehspiel oder Nullspiel
über die gesamte Lebensdauer absolut
konstant.
Der hauptsächliche Unterschied zwischen
Galaxie und Spannungswellgetrie-
ben und anderen, üblichen Getriebebauformen
liegt somit in der Anbindung der
Abtriebswelle. An Stelle von Federn, Drehgelenken
oder Kupplungen nutzt die
Galaxie-Kinematik das Prinzip der Linearführung.
In Kombination mit dem flächigen
Multizahneingriff erzeugt sie eine extrem
hohe Steifigkeit des Getriebes – die je nach
Vergleichsgetriebe drei bis fast sechs Mal
höher ausfallen kann als üblich. Durch
das einzigartige Design des Galaxie-Getriebes
wird zudem sichergestellt, dass die
maximalen Belastungen bei einem Nullspielgetriebe
nicht die der spielbehafteten
Variante überschreiten. Deswegen kommt
es bei Galaxie weder zu Einbußen bei der
erreichbaren Lebensdauer noch den während
des Lebenszyklus maximal übertragbaren
Drehmomenten.
Schneller verfügbar
Im Zuge der Klassifizierung von Galaxie als
eigenständiger Gattung hat Wittenstein ein
modulares Portfolio aus Getrieben und
Motor-Getriebe-Einheiten geschaffen, das
durch verschiedene Bauformen und Varianten
neue Anwendungen mit besonderen
Leistungs- oder Einbauanforderungen erschließt.
Ob Ziel-, Perspektiv- oder Noch-
Nischen-Markt – das Galaxie-Portfolio
wird für immer mehr Maschinenhersteller
und Anwendungen vor allem deshalb
technologisch interessant, weil es die Leistungsfähigkeit
aktueller Maschinen verbessert
und zugleich Perspektiven für neue
„Je nach Kundenapplikation ist es sogar möglich,
Galaxie auch vollkommen spielfrei auszuführen.“
Maschinengenerationen schafft. Daher hat
Wittenstein nicht nur eine moderne und
flexible Serienfertigung mit leistungsfähigen
Präzisionsmaschinen aufgebaut, sondern
auch die Prozesse innerhalb der
Start-up-Organisation so eingerichtet,
dass kurze Wege gewährleistet sind – vor
allem zum Kunden. Aktuell können Produkte
des Galaxie-Portfolios für Neuprojekte
i. d. R. relativ zeitnah geliefert werden
– und damit um Faktoren schneller als
in der derzeitigen Marktsituation üblich.
Den Herstellern von Hochleistungsmaschinen
eröffnet sich somit in kürzester
Zeit der technologische Vorsprung für ihre
eigenen Maschinen.
Fotos: Wittenstein SE
www.wittenstein.de
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