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antriebstechnik 11/2018

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GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

Die nächste Generation<br />

Antriebssystem mit Mecanum-Rad für die mobilen Roboter von morgen<br />

Die Smart Factory von morgen ist<br />

flexibel, modular und mobil.<br />

Produktionsprozesse werden sich<br />

grundlegend verändern. Ein<br />

omnidirektionales Antriebssystem<br />

für die nächste Robotergeneration<br />

macht sie fit für die Zukunft.<br />

Jennifer Heringhaus ist Expert Internal Sales &<br />

Marketing General Industries bei der Nabtesco<br />

Precision Europe GmbH in Düsseldorf<br />

Als Henry Ford Anfang des 20. Jahrhunderts<br />

im Automobilbau die Fließbandfertigung<br />

einführte, revolutionierte er mit<br />

seinem Konzept von Arbeitsteilung und<br />

Standardisierung nicht nur die Fahrzeugbranche,<br />

sondern die gesamte industrielle<br />

Produktion. Bald hielt das neue Fertigungsverfahren<br />

auch in andere Wirtschaftszweige<br />

Einzug und wurde schnell zum Erfolgsmodell.<br />

Auch heute – gut 100 Jahre später –<br />

gilt das Fließband noch immer als Inbegriff<br />

von industriellem Fortschritt, Automatisierung,<br />

Optimierung und Effizienz. Doch<br />

auch wenn standardisierte Massenfertigungsprozesse<br />

noch immer vielerorts die<br />

Fabrikhallen prägen – die Tage des Fließbands<br />

sind gezählt, denn in der flexiblen,<br />

intelligenten Produktion der Fabrik der Zukunft<br />

hat der einstige Erfolgsgarant keinen<br />

Platz mehr. Fertigungsstraßen wie wir sie<br />

heute kennen, also mit der immer gleichen<br />

Abfolge und Anordnung von hintereinander<br />

geschalteten Produktionsschritten, wird es<br />

in der Smart Factory nicht mehr geben.<br />

Von der Standardisierung zur<br />

Individualisierung<br />

An die Stelle starrer Fertigungslinien mit<br />

Montagebändern und Volumenproduktion<br />

treten Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und<br />

Selbständigkeit. Die Vision: eine wandlungsfähige,<br />

modulare und sich selbst optimierende<br />

Fertigung. Die Smart Factory der<br />

Zukunft organisiert sich quasi selbst. Standardisierte,<br />

vorgefertigte Abläufe wird es<br />

nicht mehr geben, stattdessen bewegen<br />

sich Roboter, Fahrerlose Transportfahrzeuge<br />

(FTF) oder auch das Werkstück selbst frei in<br />

der Werkhalle und fahren je nach Bedarf<br />

und Verfügbarkeit eigenständig die benötigten<br />

Bearbeitungsstationen an.<br />

Dabei agiert zwar jeder autonom, aber<br />

nicht ohne System. Denn alle sind untereinander<br />

vernetzt und „wissen“ welches Werkstück<br />

welche Arbeitsschritte benötigt, wo<br />

gerade ein Platz frei ist oder wie die Arbeitsprozesse<br />

am besten zu regeln sind, damit<br />

die Produktion nicht ins Stocken gerät.<br />

Treiber dieser Entwicklung sind u. a. die<br />

Digitalisierung und der Trend hin zu mehr<br />

Individualisierung, Variantenvielfalt und<br />

schlussendlich Losgröße 1.<br />

Flexibilität durch Mobilität<br />

Die Smart Factory der Industrie 4.0 erfordert<br />

maximale Flexibilität. Das bedeutet<br />

aber auch maximale Mobilität von Roboter<br />

und Peripherie. Bereits jetzt sind geschätzt<br />

rd. 1,8 Mio. Industrieroboter weltweit im<br />

Einsatz. Laut dem Branchenverband International<br />

Federation of Robotics (IFR) wird<br />

diese Zahl bis 2020 voraussichtlich auf<br />

3,05 Mio. wachsen. Zunehmend werden<br />

Roboter dabei auch in Gefahrenzonen<br />

eingesetzt und entlasten uns Menschen<br />

durch die Verrichtung gefährlicher, schmutziger<br />

oder körperlich anstrengender Arbeiten<br />

– etwa auf Bohrplattformen oder bei<br />

Schweißapplikationen.<br />

Die technische Entwicklung schreitet<br />

dabei mit großen Schritten voran. Noch<br />

sind Roboter meist statisch auf das Ausführen<br />

sich wiederholender Bewegungsabläufe<br />

programmiert. Doch die nächste<br />

58 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>

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