Berliner Kurier 17.11.2018
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12 BERLIN BERLINER KURIER, Sonnabend, 17.November 2018<br />
So kann Berlin das Stau-Chaos<br />
zur Streckebringen<br />
Ein Radaktivist und der <strong>Berliner</strong> ADAC<br />
sagen dem Güterverkehr den Kampf an<br />
Immer mehr und immer größere<br />
Autos. Im Schnitt sitzen aber<br />
nur 1,3 Personen im Fahrzeug.<br />
Foto: Klug<br />
Von<br />
STEFANIE HILDEBRANDT<br />
Berlin – Man kann das Stau-<br />
Problem auf Berlins Straßen<br />
auf eine Formel bringen. Autofahrer<br />
glauben, dass sie im<br />
Verkehr feststecken. Dabei<br />
sind sie der Verkehr. Wie also<br />
dem Stillstand begegnen?<br />
Radaktivist Heinrich Strößenreuther<br />
hat da einige Ideen.<br />
Ebenso der ADAC Berlin.<br />
„Schlimm ist Stau nur für Autofahrer“,<br />
gibt Heinrich Strößenreuther<br />
zu bedenken: 80 bis 90<br />
Prozent derer, die in der Innenstadt<br />
unterwegs sind, seien vom<br />
Stillstand gar nicht betroffen.<br />
Sie nehmen Fahrrad, U-Bahn,<br />
S-Bahn, Tram: Auch der Senat<br />
setzt mit dem Mobilitätsgesetz<br />
Prioritäten, sieht die Zukunft<br />
des Verkehrs in einem leistungsfähigen<br />
Nahverkehr.<br />
Und trotzdem wurden in Ber-<br />
lin Anfang 2018 über 1,2 Millionen<br />
Pkw gezählt. „Zu viele“,<br />
findet Strößenreuther. Immer<br />
größere SUVs, besonders aber<br />
ein ungehindertes Wachstum<br />
des Güterverkehrs, strapazierten<br />
die Straßen, die dann häufiger<br />
repariert werden müssten.<br />
„Dieses Wachstum muss gestoppt,<br />
die Zahl der Gütertransporte<br />
verringert werden“, so<br />
Strößenreuther. An den Straßen<br />
muss gebaut werden, da<br />
hat die Sprecherin des ADAC<br />
Berlin keinen Zweifel. Doch<br />
fehle eine „zentrale Koordinierungsstelle,<br />
die Baustellen zeitlich<br />
und räumlich aufeinander<br />
abstimmt. Wir wünschen uns,<br />
dass sich alle Beteiligten, wie<br />
Baulastträger, Leitungsbetriebe,<br />
Bahn und BVG an einen<br />
Tisch setzen und die Vorhaben<br />
für das Folgejahr abstimmen“,<br />
so Sandra Hass. Einen monatlichen<br />
Baustellenatlas schlägt<br />
Strößenreuther vor. Um Stau<br />
mit Rad und Öffis zu umfahren.<br />
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