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Berliner Kurier 17.11.2018

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8 BERLIN BERLINER KURIER, Sonnabend, 17.November 2018 **<br />

NACHRICHTEN<br />

Forschung mit Dummy<br />

Berlin –Die TU verstärkt<br />

die Forschung an selbstfahrenden<br />

und elektrisch angetriebenen<br />

Autos. 3,2 Millionen<br />

Euro wurden dafür in<br />

das Versuchszentrum in<br />

Wedding investiert. Die<br />

Hochschule spricht von<br />

weltweit einzigartigen<br />

Möglichkeiten. Auch zur<br />

Fahrzeugsicherheit soll<br />

in den Räumen mit Dummys<br />

geforscht werden (F.).<br />

U-Bahnhöfe bleiben zu<br />

Berlin –Anders als in den<br />

vergangenen Jahren werden<br />

in diesem Winter offenbar<br />

doch keine U-Bahnhöfe<br />

nachts für Obdachlose geöffnet,<br />

wie eine BVG-Sprecherin<br />

mitteilte. „Klassische<br />

Kältebahnhöfe wird es<br />

nicht mehr geben“, sagte sie<br />

RBB24. Der Senat habe keine<br />

Regelung gefunden.<br />

Fahrer hat es eilig<br />

Berlin –Ein <strong>Kurier</strong>fahrer<br />

hat auf der Stadtautobahn<br />

mit mehr als 130 km/h eine<br />

Zivilstreife überholt. Erlaubt<br />

sind an der Stelle nahe<br />

Ausfahrt Stubenrauchstraße<br />

80 km/h.<br />

Brandstifter verurteilt<br />

Potsdam –Indem Revisionsprozess<br />

um den Brandanschlag<br />

auf eine geplante<br />

Flüchtlingsunterkunft in<br />

Nauen ist ein Mann (31)<br />

vom Landgericht zu sechseinhalb<br />

Jahren Haft verurteilt<br />

worden.<br />

Der KURIER gratuliert<br />

Elfriede Schade, Kursana<br />

Domizil Marzahn, zum<br />

90. Geburtstag.<br />

ARCHE NOAH<br />

Puma ... ist wild und ungestüm.<br />

Deshalb gaben ihre<br />

Besitzer sie ab. Bei einem<br />

katzenerfahrenen Menschen<br />

ohne Kinder könnte<br />

sie Ausgeglichenheit lernen.<br />

Ein Balkon oder Freigang<br />

ist für sie wichtig.<br />

Vermittlungs-Nr. 18/2402<br />

Tierheim Berlin,<br />

Hausvaterweg 39, 13057 Berlin,<br />

Telefon: 030/768880,<br />

www.tierschutz-berlin.de<br />

Die Tiervermittlung ist geöffnet:<br />

Mittwoch–Sonntag 13–16 Uhr<br />

Foto: dpa<br />

Foto: Tierheim Berlin<br />

Drei Kollegen des Toten mussten vonSeelsorgern betreut werden.<br />

Die Wiesenstraße wurde für die Tatortarbeit weiträumig abgesperrt, während ein Spezialeinsatzkommando nach dem Messerstecher fahndete.<br />

Messerdrama Der Killer<br />

kam in der Sprechstunde<br />

Weil er schizophren war,wurde Arthur J. (30) seit vielen Jahren betreut<br />

Von<br />

A. SCHMALZ<br />

und<br />

E. RICHARD<br />

Wedding – Er wollte Arthur<br />

J. helfen. Doch die Stimmen<br />

im Kopf des Patienten gewannen<br />

die Oberhand. Mitten<br />

im Beratungsgespräch<br />

zog der Bewohner (30) einer<br />

Einrichtung für psychisch<br />

kranke Straftäter ein Messer.<br />

Dann stach er auf den<br />

Pfleger (39) ein, tötete ihn<br />

brutal vor den Augen seiner<br />

Kollegen.<br />

Mehrere Stunden sorgte gestern<br />

ein flüchtiger Mann für<br />

Angst und Schrecken in Ge-<br />

MehrereRettungswagen stehen vorder Einrichtung für psychisch Kranke.<br />

sundbrunnen. Der psychisch<br />

auffällige Mann war vom Tatort<br />

geflüchtet und wurde zur<br />

Gefahr für die Allgemeinheit.<br />

Wie konnte es so weit kommen?<br />

Arthur J. kam am Freitagmorgen<br />

in die Büros der Einrichtung<br />

für betreutes Wohnen<br />

an der Wiesenstraße. Der<br />

Mann, der als schizophren gilt,<br />

braucht dringend Hilfe. Er ist<br />

im Haus nebenan in einer<br />

Wohngemeinschaft untergebracht.<br />

Die Mitarbeiter der<br />

Einrichtung beraten ihn, geben<br />

ihm Kraft.<br />

Doch die helfenden Worte<br />

kommen bei dem Mann nicht<br />

mehr an. Um 10.35 Uhr sticht er<br />

plötzlich auf einen der Mitarbeiter<br />

ein. Kollegen des 39-Jährigen<br />

müssen die Tat mitansehen.<br />

Anschließend flüchtete<br />

der Angreifer aus dem Haus.<br />

Rettungskräfte kämpften<br />

über eine Stunde lang um das<br />

Leben des Pflegers. Doch die<br />

Verletzungen sind zu schwer.<br />

Er verblutet am Tatort.<br />

Ein Spezialeinsatzkommando<br />

und Beamte mit Spürhunden<br />

durchsuchen das Haus und die<br />

nähere Umgebung. Aufgrund<br />

der Gefahr, die von dem Gesuchten<br />

ausgeht, ruft die Polizei<br />

alle Anwohner zu besonderer<br />

Vorsicht auf.<br />

Mehrere Stunden lang fahndet<br />

ein Großaufgebot der Polizei<br />

nach einem 1,66 Meter großen<br />

Täter mit schwarzen Vollbart.<br />

Gegen 15.20 Uhr kommt<br />

Fotos: Richard, Pudwell<br />

der gebürtige Tschetschene zurück<br />

zum Tatort. Vor dem Haus<br />

wird er überwältigt und festgenommen.<br />

Eine Mordkommission<br />

vernimmt ihn.<br />

Der verwirrte Mann ist kein<br />

Unbekannter bei der Polizei.<br />

Nach KURIER-Informationen<br />

soll Arthur J. im März 2016 aus<br />

dem Maßregelvollzug entlassen<br />

worden sein, wo er sieben<br />

Jahre wegen versuchten Totschlags<br />

gesessen hatte. Bei seiner<br />

Entlassung sei ihm die Auflage<br />

erteilt worden, eine Ausbildung<br />

zu absolvieren und sich<br />

von Drogen fernzuhalten. Ein<br />

Betreuer sollte ihn dabei unterstützen.<br />

Die angebotene Hilfe gipfelte<br />

jetzt in einem Todes-Drama.

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