Society 359 / 2011
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FOTOS: KARL KALTENEGGER, POLNISCHES FREMDENVERKEHRSAMT<br />
angeboten. In der gotischen Marienkirche<br />
sieht man den Altar von Veit Stoß, den<br />
größten Altar Europas, an dem zwölf Jahre<br />
lang gearbeitet wurde.<br />
Der Markplatz Rynek Glowny gehört,<br />
wie der Markusplatz in Venedig, zu den<br />
größten mittelalterlichen Plätzen Europas.<br />
Da ist genug Platz für Musikanten, Straßentheater,<br />
Konzerte oder Shows, gleichermaßen<br />
bestaunt von Touristen und Einheimischen.<br />
Rundum sind mittelalterliche<br />
Bürgerhäuser und Adelspaläste, in denen<br />
sich Restaurants, Cafés, und Galerien befinden.<br />
Der Hauptplatz im Ausmaß von zweihundert<br />
mal zweihundert Metern ist das eigentliche<br />
Wohnzimmer der Stadt.<br />
***<br />
In den Untergrund<br />
Bei Grabungen für eine U-Bahn-Linie<br />
wurden unter dem Platz Objekte aus vielen<br />
Jahrhunderten gefunden. In früheren Zeiten<br />
war es üblich, den Müll ganz einfach<br />
aus dem Fenster zu werfen und in den Straßen<br />
liegen zu lassen, anstatt ihn fort zu<br />
schaffen. Dann kam Sand darauf und so<br />
wurde der Platz langsam immer höher<br />
und höher. Heute sind die Forscher froh<br />
über diese Vorgangsweise, denn in dem<br />
Müll finden sich viele interessante Stücke<br />
des früheren Lebens. Dinge des täglichen<br />
Gebrauchs, Messer, Scheren, aber auch<br />
Würfelspiele, Pfeilspitzen der Tartaren, sowie<br />
Kunstobjekte, wie ein schwarzes Pferd<br />
oder ein byzantinisches Bronzekreuz. Mittlerweile<br />
zeigt ein sehenswertes unterirdisches<br />
Museum die Fundstücke. Das Museum<br />
und die Schau ist auf eine<br />
amerikanische Art spannend gestaltet und<br />
auf jeden Fall einen Besuch wert.<br />
***<br />
Zum Wawel über der Stadt<br />
Wir stapfen weiter auf den Stadtberg.<br />
Südlich der Altstadt liegt der Wawel mit<br />
dem Königsschloss, das ständig verändert<br />
wurde und sich jetzt als eine Mischung aus<br />
Gotik, Renaissance und Barock zeigt. Der<br />
25 Meter hohe an der Weichsel gelegene<br />
Feine Krakauerwurst in der<br />
„Kredens“ in Krakau<br />
Blick hinauf zum<br />
Wawel<br />
Schlossberg prägt die Silhouette der Stadt.<br />
Hier war schon immer das Zentrum weltlicher<br />
und geistlicher Macht. Auch die erste<br />
Kathedrale befindet sich hier.<br />
Kommt man nach Krakau, so ist es unerlässlich,<br />
dass man irgendwann eine Krakauer<br />
Wurst ausprobiert. Wir tun dies in einem<br />
feinen Wurstwarengeschäft. Und<br />
wirklich, die Wurst schmeckt ausgezeichnet.<br />
Sonst fällt mir auf, dass das polnische<br />
Essen ruhig mehr Gewürze vertragen könnte.<br />
Aber über Geschmack lässt es sich bekanntlich<br />
trefflich streiten.<br />
Natürlich sollte man sich der leidvollen<br />
Geschichte Polens während der NS-Besetzung<br />
nicht entziehen, wenn man nach Krakau<br />
kommt. Die Gedenkstätte Auschwitz ist<br />
nahe. Und in der Stadt selber findet man<br />
das Museum „Oskar Schindler“ in der Ulica<br />
Lipowa 4, in der ehemaligen Emailwarenfabrik<br />
des Unternehmers, dessen Geschichte<br />
in Steven Spielbergs Film „Schindlers Liste“<br />
gezeigt wurde. Lohnenswert ist auch ein Besuch<br />
in Kazimierz, dem jüdischen Viertel<br />
der Stadt, das durch viele neue Lokale belebt<br />
wurde. Auch Antiquitätenliebhaber<br />
Die Marienkirche<br />
in<br />
Krakau<br />
werden sich hier beim Stöbern in ihrem Element<br />
fühlen. Noch ein letzter Ausflugstipp:<br />
Das nahe Salzbergwerk Wieliczka mit seinen<br />
außergewöhnlichen Stollen, Katakomben,<br />
einer Kapelle und riesigen Hallen, die<br />
aus den Felsen gehauen wurden. 3,5 Kilometer<br />
lang ist die Strecke, die bis zu 135 Meter<br />
unter Tag verläuft.<br />
ÜBER DEN AUTOR<br />
Karl Kaltenegger war langjähriger<br />
ORF-Journalist, Manager und Moderator<br />
für Radio Salzburg, Ö3 (er moderierte<br />
in den 1980er Jahren den Ö3<br />
Wecker), und Radio Wien (Abendsendung).<br />
Mittlerweile ist er als Reisejournalist aktiv,<br />
schreibt für mehrere Publikationen wie z. B. den „traveller“<br />
und ist auch für SOCIETY unterwegs.<br />
Polnisches Fremdenverkehrsamt<br />
Fleschgasse 34/2a, 1130 Wien<br />
E-Mail: wien@pot.gov.pl<br />
www.polen.travel<br />
Krakau-Info<br />
www.krakow.pl<br />
Hotel Wyspianski<br />
Ulica Westerplatte 15, 31-033 Kraków<br />
wyspianski@janpol.com.pl<br />
www.hotel-wyspianski.pl<br />
Guter Fremdenführer in Krakau:<br />
Krzystof Ciacma, taisatravel@poczta.onet.pl<br />
Salzbergwerk Wieliczka: www.kopalnia.pl<br />
Boggy Creek Airboat Ride<br />
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