16.01.2019 Aufrufe

Society 366 / 2014/15

  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

GREEN SOCIETY<br />

WOHNEN<br />

„Einer allein kann<br />

kein Dach tragen“<br />

Das „Wohnprojekt Wien“ zeigt, dass auch das<br />

Wohnen in Wien nachhaltig und solidarisch<br />

gestaltet werden kann.<br />

Text: <strong>Society</strong><br />

KONTAKT<br />

Wohnprojekt Wien<br />

VEREIN FÜR<br />

NACHHALTIGES LEBEN<br />

Krakauer Straße 19/2<br />

1020 Wien<br />

interesse@wp-wien.at<br />

www.wohnprojekt-wien.at<br />

Wie kann man Nachhaltigkeit<br />

nicht nur denken,<br />

sondern auch leben?<br />

Die Mitglieder des<br />

„Verein für nachhaltiges<br />

Leben“ haben mit<br />

ihrem „Wohnprojekt Wien“ den Sprung ins kalte<br />

Wasser gewagt: Am Nordbahnhof im zweiten Wiener<br />

Gemeindebezirk ist ein gemeinschaftliches<br />

Wohnheim mit vierzig Wohnungen entstanden.<br />

Solidarisches Zusammenleben und nachhaltige<br />

Nutzung sind die Schlüsselwörter des Projekts.<br />

•<br />

Solidarisches und grünes<br />

Zusammenleben<br />

Auf über 800 Quadratmetern Gemeinschaftsfläche<br />

leben 67 Erwachsene und 25 Kinder zwischen<br />

null und 69 Jahren zusammen – zum Heim gehören<br />

Veranstaltungsräume, ein Kinderspielraum,<br />

eine Werkstatt, eine Bibliothek, eine Sauna mit<br />

Ruhebereich und eine große Dachterrasse. All dies<br />

wird in unterschiedlichen Arbeitsgruppen organisiert<br />

und instand gehalten. Dem afrikanischen<br />

Sprichwort „Einer allein kann kein Dach tragen“<br />

folgend, sind Solidarität und ein lebendiges, gemeinschaftliches<br />

Zusammenleben für die Bewohner<br />

also sehr wichtig. Die Organisationsstruktur<br />

des Hauses ist die Soziokratie, Gleichwertigkeit<br />

und Mitbestimmung sind wichtige Voraussetzungen<br />

für große Handlungsfähigkeit und Effizienz.<br />

Geplant wurde das Heim partizipativ in unzähligen<br />

Arbeitstreffen, sowohl in den individuellen<br />

Wohnräumen als auch den weitläufigen Gemeinschaftsbereichen.<br />

Die grünen Eckpfeiler des nachhaltigen Wohnprojekts<br />

sind Ressourcenschonung und bewusster<br />

Konsum. Schon beim Bau wurde auf ressourcenschonendes<br />

Baumaterial und einen niedrigen<br />

Heizwärmebedarf geachtet. Ein Carsharing-System<br />

mit sechs heimeigenen Elektroautos, ein großer<br />

Fahrradabstellplatz mit hundert Stellplätzen,<br />

ein wachsender Mobilitätspool mit Lastenrad,<br />

Laufrad und ähnlichem und die gute Anbindung<br />

an die Wiener Öffis am Praterstern sind wichtigsten<br />

Elemente des Mobilitätskonzeptes, das im August<br />

<strong>2014</strong> den VCÖ Mobilitätspreis <strong>2014</strong> gewonnen<br />

hat. Außerdem gibt es einen Wochenmarkt am<br />

Vorplatz, gemeinschaftliche Gemüsebeete und<br />

Zeittauschsysteme.<br />

•<br />

Unterschiedliche Lebensgeschichten<br />

– eine Vision<br />

Geboren wurde die Idee zum Wohnprojekt<br />

2009 von einer Gründergruppe von 14 Menschen.<br />

Sie haben es sich zum Ziel gesetzt, trotz unterschiedlicher<br />

sozialer Umfelder, Alters- oder Berufsgruppen,<br />

eine gemeinsame Vision für eine leicht<br />

umsetzbare Nachhaltigkeit im täglichen Leben zu<br />

entwickeln. In Kooperation mit dem benachbarten<br />

Wohnprojekt „Wohnen mit Scharf“ hat die<br />

Gruppe – dann schon als Verein – im April 2010<br />

einen Bauträgerwettbewerb der Stadt Wien gewonnen,<br />

sodass die Bewohner im Dezember 2013<br />

in das neue Wohnheim einziehen konnten. •<br />

Fotos: Wohnprojekt Wien<br />

<strong>15</strong>0 | SOCIETY 2_<strong>2014</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!