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GRILLZEIT 2010 2 - Grillen, BBQ & Outdoor-Lifestyle

Das große Foodmagazin zum Thema Grillen, BBQ und Outdoorküche mit vielen Rezepten, Tipps und Ideen.

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| essen & trinken |<br />

Romanum<br />

Schweinsnetz gewählt. Es ist einfach<br />

leichter zu beschaffen und mit unterschiedlichem<br />

Brät zu befüllen, außerdem<br />

hält sein Fett den Inhalt beim<br />

<strong>Grillen</strong> schön saftig. Der Nachteil mangelnder<br />

Stabilität war für unseren Test<br />

sekundär. Und schlussendlich haben<br />

auch die Römer gerne damit gearbeitet.<br />

Altrömische Würste. Der allgemeine<br />

Ausdruck für Würste lautete im<br />

alten Rom „farcimen“. Aus Lucanien<br />

(der heutigen Basilikata) stammen die<br />

populärsten Würste des alten Rom.<br />

Diese „lucanicae“, die schon der Koch<br />

und Historiker Apicius beschrieb, waren<br />

dicke Schweinswürste, die gern zum<br />

„puls“ (Getreidebrei) gegessen wurden,<br />

welcher ein Urahn der heutigen „Polenta“<br />

sein dürfte. Das Rezept zu ihrer<br />

Zubereitung wurde von den Soldaten<br />

zur Zeit Catos nach Rom gebracht, sie<br />

werden ähnlich der römischen Herstellungsweise<br />

noch heute in Palästina,<br />

Portugal und in Brasilien zubereitet,<br />

wo sie „linguica“ heißen.<br />

Dann gab es aber auch noch die<br />

„butuli“, Blutwürste, deren Verzehr den<br />

Christen und den Juden aus Glaubensgründen<br />

verboten war. Nicht zu verwechseln<br />

mit den kleinen „botelli“,<br />

weiters gab es die „funduli“, dicke,<br />

kurze Würste, die an einer Seite offen<br />

waren. Bei den in der „Cena Trimalchionis“<br />

erwähnten „tomacula“ handelte<br />

es sich um Brat- oder Rostwürste aus<br />

Schweinefleisch. Außerdem fand man<br />

in altrömischen Metzgereien auch<br />

„longaones“, lange Würstchen, die<br />

„circelli“ – nach ihrer runden Form<br />

benannt, farcimina, farcicula, hillae,<br />

omentata, apexabones etc. Unterschiedlichste<br />

Sorten also, deren Rezepturen<br />

heute vielfach unbekannt sind.<br />

Sowohl botuli als auch tomacula wurden<br />

übrigens in Garküchen verkauft,<br />

wie bei uns am Würstelstand.<br />

OMENTATA – LEBERWÜRSTCHEN<br />

Zutaten: 600 g Schweineleber, 2 EL Butterschmalz, 1 TL frische Weinraute,<br />

3 EL Fischsauce, Pfeffer, Salz, 4 Lorbeerblätter, 4 zugeschnittene Schweinsnetze<br />

Zubereitung: Die Leber wird von den Bindehäuten befreit, grob geschnitten<br />

im Butterschmalz kräftig angebraten und erst dann durch die grobe Scheibe<br />

des Fleischwolfs gedreht. Die gehackte Raute, frisch gemahlenen Pfeffer, Salz<br />

und die Fischsauce unter die Masse mengen und abschmecken. In 4 Portionen<br />

teilen, auf die vorher in Wasser eingeweichten Schweinsnetze legen,<br />

darauf ein Lorbeerblatt. Nun werden die Würste straff eingepackt und auf<br />

der Platte gegrillt. Dazu passt sehr gut ein süßer Balsamico.<br />

Im Original wurden diese Würste übrigens auch gerne vor dem <strong>Grillen</strong> noch<br />

ein paar Tage geräuchert.<br />

LUCANICAE – LUCANISCHE WÜRSTE<br />

Zutaten: 400 g Schweinefleisch vom Schlögel, 300 g fettes Schweinefleisch,<br />

20 g Pinienkerne, 3 EL Fischsauce, 1 EL Petersilie, 1 EL Oregano, 2 TL Liebstöckel,<br />

2 Anchovisfilets, 1 TL Bohnenkraut, 1 TL Weinraute, 1 TL schwarzer<br />

Pfeffer ganz, Salz<br />

Zubereitung: Das Fleisch wird zweimal faschiert, die Gewürze und Kräuter<br />

werden im Mörser zerstoßen. Die Pinienkerne sowie die Anchovisfilets fein<br />

hacken, mit der Fischsauce, den Gewürzen und dem Faschierten mischen<br />

und abschmecken. Nun in den Darm bzw. das Schweinsnetz füllen und kurz<br />

in siedendem Wasser vorgaren, bis sie fest werden. Auf dem Rost oder der<br />

Gussplatte rundum knusprig grillen.<br />

FARCIMANA – BRATWÜRSTE<br />

Zutaten: 600 g fettes Schweinefleisch, 50 g Weizengrieß, 1 /4 l Milch, 1 /8 l<br />

Wasser, 2 EL Pinienkerne, 2 EL Fischsauce, Salz, Pfeffer<br />

Zubereitung: Der Grieß wird mit Milch, Wasser und Salz langsam zu einem<br />

dicken Brei verkocht. Nach dem Überkühlen mit dem frisch faschierten<br />

Fleisch, den gehackten Pinienkernen und Gewürzen sowie der Fischsauce<br />

würzen, mit Salz und Pfeffer abschmecken. In Därme oder das Schweinsnetz<br />

füllen und bei etwa 80 Grad in Wasser durchziehen lassen. Danach abtrocknen<br />

und grillen.<br />

GrillZeit 2/10<br />

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