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GRILLZEIT 2010 2 - Grillen, BBQ & Outdoor-Lifestyle

Das große Foodmagazin zum Thema Grillen, BBQ und Outdoorküche mit vielen Rezepten, Tipps und Ideen.

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| essen&trinken |<br />

Diskussionsthema, ein paar der besten<br />

Tricks und Tipps haben wir für Sie zusammengefasst.<br />

In den USA wird sogar sortenreines<br />

„Black Angus“-Faschiertes vom Rücken<br />

für Burger verkauft – und zwar in rauhen<br />

Mengen. Und tatsächlich ist es<br />

auch beim zerkleinerten Fleisch alles<br />

andere als egal, woher das ganze<br />

stammt. Die Rindfleischreifung ist hier<br />

zwar nicht notwendig, bzw. aus Gründen<br />

der Hygiene und des spezifischen<br />

Geschmacks sogar unerwünscht, jedoch<br />

transportiert auch das Faschierte<br />

alle Tugenden und Untugenden des<br />

Teilstücks, aus dem es gemacht wurde.<br />

Zu viel Bindegewebe und zu feste<br />

Fleischfasern machen als Laberl ebenso<br />

wenig Freude wie als Steak. Und Kenner<br />

schwören ohnehin immer auf Rindfleisch<br />

mit viel Eigenaroma.<br />

15% oder besser noch 20% Fettanteil<br />

sollte das Fleisch außerdem schon<br />

haben, um nach etwas zu schmecken,<br />

viel mehr aber andererseits auch wieder<br />

nicht. Und besser ist es tatsächlich,<br />

wenn man nicht mageres Rindfleisch<br />

mit fettem mischt, sondern gleich gut<br />

durchzogenes wählt. Der intramuskuläre<br />

Fettgehalt ist nämlich selbst noch<br />

bei Faschiertem besser für Geschmack<br />

und Saftigkeit als die Zugabe von<br />

Fremdfett. Sehr gut geeignet sind daher<br />

Teilstücke wie Schulter, Gab, aber natürlich<br />

auch der Rostbraten.<br />

einen Fleischwolf zulegen. Knapp vor<br />

dem <strong>Grillen</strong> faschiertes Fleisch besticht<br />

natürlich auch durch seine Geschmacksintensität<br />

und Frische, ein weiterer Grund für die<br />

Selbst-Zerfleischung ist die goldrichtige<br />

Wahl der Scheibe, durch die das Fleisch<br />

gedreht wird.<br />

Je besser die Qualität des Teilstücks ist,<br />

desto gröber können Sie das Fleisch faschieren.<br />

Und grob ist gut für Hamburger!<br />

Denn dadurch bleibt der<br />

Eigengeschmack des Rindfleisches erhalten<br />

und auch der Biss stimmt. Besser<br />

Sie faschieren das Fleisch zweimal grob,<br />

um zu einer homogenen Masse zu<br />

kommen, als einmal fein. Der Durchmesser<br />

eines Stranges, der durch den<br />

Fleischwolf tritt, sollte in etwa 5 mm<br />

betragen. Nehmen Sie nur gut gekühltes<br />

Fleisch zum Faschieren und pressen<br />

Sie es nicht durch den Einfüllschacht,<br />

sonst wird es schmierig. Bearbeiten Sie<br />

das Fleisch danach nicht zu fest, übertriebene<br />

Kneterei macht nur Gummi<br />

daraus.<br />

Upgrades. Wenn das Rindsfaschierte<br />

aber ganz offensichtlich zu mager ist,<br />

oder Sie es ohnehin lieber sehr saftig<br />

mögen, hilft Butter. Nicht mit der Masse<br />

verknetet, sondern als des Pudels Kern,<br />

der während des <strong>Grillen</strong>s von innen her<br />

für Saft sorgt. Dazu wird um ein kaltes<br />

Stück Butter ein Knödel aus dem Rindsfaschierten<br />

geformt und dieser dann<br />

erst zu einem Patty flachgedrückt.<br />

In Form gebracht. Der Maßstab für<br />

den Durchmesser Ihres Patty ist der Bun<br />

– also das Brötchen. Rechnen Sie damit,<br />

dass das Fleisch beim <strong>Grillen</strong> gehörig<br />

einläuft und auch damit, dass es dazu<br />

neigt, in der Mitte höher aufzugehen.<br />

Formen Sie also Ihr Patty nicht nur<br />

deutlich größer als den Bun und möglichst<br />

gleichmäßig flach (etwa 2 cm),<br />

sondern drücken Sie auch noch eine<br />

kleine Mulde in die Mitte.<br />

Handelsübliche Patty-Pressen haben<br />

meist den Nachteil, dass sie derlei Dinge<br />

nicht berücksichtigen und der fertige<br />

Hamburger im Brötchen regelrecht verschwindet.<br />

Sollte es Ihnen gelingen, eine<br />

Da jedoch Rindsfaschiertes aus dem Supermarktregal<br />

in der Regel deutlich magerer<br />

ausfällt (so um die 12%<br />

Fettgehalt) und aus weniger geeigneten<br />

Teilen gewolft wird, gibt es<br />

unterschiedliche Strategien, um dennoch<br />

zu einem guten Ergebnis zu kommen.<br />

Die beste Lösung ist natürlich,<br />

sich das richtige Fleisch auf richtige<br />

Weise selbst zu faschieren oder frisch<br />

vom Thekenpersonal faschieren zu lassen.<br />

Die zweitbeste hingegen, fertig gekauftes<br />

Faschiertes durch geeignete<br />

Upgrades zu optimieren.<br />

Selbst ist der Wolf. Wer also Einfluss<br />

auf die Qualitätsparameter des<br />

Rindfleisches nehmen will, muss sich<br />

GrillZeit 2/10<br />

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