blu Mai / Juni 2019
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FILM<br />
FOTOS: 20TH CENTURY FOX<br />
Ente“ mitspielte. Für Sie war das die<br />
erste Hauptrolle, da waren Sie noch<br />
nicht einmal Teenager.<br />
Damals war ich bei den Dreharbeiten elf<br />
oder zwölf Jahre alt und ziemlich verschossen<br />
in Rachel. Dass ich jetzt mehr<br />
als 15 Jahre später als Erwachsener wieder<br />
mit ihr drehen durfte, war mir echt eine<br />
Ehre, denn heute weiß ich erst recht, was<br />
für eine umwerfend tolle Frau sie ist. Und<br />
in all den Jahren dazwischen sind wir uns<br />
nie begegnet, soweit ich mich erinnere.<br />
Sie haben gerade so von Ihrem Job<br />
geschwärmt. Sind sie am glücklichsten,<br />
wenn Sie arbeiten, oder genießen<br />
Sie Ihre Freizeit genauso?<br />
Sagen wir es mal so: Ich werde besser<br />
darin, mit der Zeit umzugehen, in der ich<br />
nicht arbeite. (lacht) Was natürlich auch<br />
viel damit zu tun hat, dass ich letztes Jahr<br />
Vater geworden bin. Spätestens jetzt ist<br />
mir klar, wie kostbar Zeit und damit eben<br />
nicht zuletzt freie Zeit ist. Trotzdem kann<br />
ich nicht leugnen, dass ich sehr viel Spaß<br />
habe an der Arbeit, nicht zuletzt, wenn ich<br />
mich an Neuem ausprobieren kann. Und<br />
allgemein bin ich nicht gut im Herumsitzen<br />
und Nichtstun. Nach einem sehr anstrengenden<br />
Dreh hocke ich gerne mal ein Wochenende<br />
auf dem Sofa oder verabschiede<br />
mich für eine Woche in den Urlaub. Aber<br />
das reicht meistens auch schon.<br />
Wo Sie gerade Ihren kleinen Sohn<br />
erwähnten: Wie gut sind Sie im<br />
Wickeln?<br />
Ziemlich gut, würde ich sagen. Wobei ich<br />
es leider nie geschafft habe, den Kleinen<br />
in der einen Hand zu halten und mit der<br />
anderen zu wickeln. Das habe ich<br />
online mal gesehen und war<br />
von so viel Heldenhaftigkeit<br />
echt beeindruckt. (lacht)<br />
Aber insgesamt kann<br />
sich auch meine Technik<br />
sehen lassen, denke ich.<br />
Zumindest bin ich flott.<br />
Klingt, als seien Sie<br />
als Vater ein Naturtalent.<br />
War die Erfahrung<br />
trotzdem erst einmal<br />
überwältigend?<br />
Ich hatte mit Kindern vorher eigentlich<br />
keine Erfahrungen, aber ich bin von Natur<br />
ziemlich anpassungsfähig. (lacht) Und<br />
wahrscheinlich tun doch erst einmal alle<br />
jungen Eltern so, als wüssten sie, was<br />
sie da machen, bevor sie nach und nach<br />
lernen, worauf es wirklich ankommt. Aber<br />
klar, trotzdem ist es überwältigend, wenn<br />
man plötzlich ein Kind hat. Mit einem Mal<br />
hat man einen neuen, fremden Mitbewohner,<br />
der dir nicht mitteilen kann, was er will<br />
oder was mit ihm los ist. Und trotzdem<br />
kann man nicht anders, als ihn aus tiefstem<br />
Herzen zu lieben. Das verändert das<br />
ganze Leben.<br />
Apropos Veränderung: Dieses Jahr<br />
werden Sie dreißig Jahre alt. Ist das<br />
eine große Sache für Sie?<br />
Oh ja, irgendwie schon. Im<br />
Moment ist das noch<br />
recht weit weg, aber ein<br />
bisschen steht mir das<br />
bevor. Dreißig ist halt<br />
schon ein richtiges<br />
Alter. Nicht dass ich<br />
Schiss hätte oder so.<br />
Aber auf jeden Fall ist<br />
das so eine Gelegenheit,<br />
wo man über die Zeit<br />
nachdenkt, die vergangen ist,<br />
und vor allem über die, die noch<br />
kommt. Das ist so eine Art neuer Lebensabschnitt.<br />
Allerdings freue ich mich auch<br />
sehr darauf, schon allein, weil viele von mir<br />
bewunderte Kollegen in ihren Dreißigern<br />
beruflich die Zeit ihres Lebens hatten. Es<br />
wird also spannend.<br />
*Interview: Jonathan Fink<br />
„X-Men: Dark Phoenix“, ab 6. <strong>Juni</strong><br />
im Kino, „Tolkien“, ab 20. <strong>Juni</strong> im Kino,<br />
„The Favourite“, ab 30. <strong>Juni</strong> auf<br />
DVD & Blu-Ray<br />
KINO<br />
Elton Johns Leben als Kinofilm<br />
FOTO: DAVID APPLEBY<br />
Unter anderem Starfotograf David<br />
LaChapelle ist mitbeteiligt an dem<br />
im <strong>Mai</strong> startenden (Musical-)Film<br />
„ROCKETMAN“, einem Elton-John-Biopic.<br />
Der Film von Regisseur Dexter Fletcher,<br />
der auch „Bohemian Rhapsody“ drehte,<br />
lässt uns Elton Johns Leben miterleben.<br />
Der wortwitzige Musiker, der der Welt Hits<br />
wie „Candle in the Wind“, „Your Song“,<br />
„Don’t Let the Sun Go Down on Me“ (mit<br />
George Michael), „I Guess That’s Why They<br />
Call It the Blues“ und eben „Rocket Man“<br />
schenkte, wurde gegen den Willen seines<br />
Vaters und in einer höchst homophoben<br />
Zeit zu einem DER queeren Künstler überhaupt.<br />
„Das Großartige am Rock ’n’ Roll ist,<br />
dass jemand wie ich ein Star sein kann.“<br />
Sir Elton John wird in dem Film von Taron<br />
Egerton („Kingsman: The Golden Circle“,<br />
„Robin Hood“) gespielt, als sein Songwriting-Partner<br />
Bernie Taupin ist Jamie Bell zu<br />
sehen – singend. Der Kinostart ist am 30.<br />
<strong>Mai</strong>. *rä