Zur Gesundheit München 2019
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ORTHOPÄDIE<br />
ZUR GESUNDHEIT REDAKTION<br />
Ein typisches Sportlerleiden –<br />
Schambeinentzündung<br />
Fußballstars wie Mario Götze oder<br />
Arjen Robben können ein Liedchen<br />
davon singen: Die Schambeinentzündung<br />
gilt als eines der unangenehmsten<br />
und langwierigsten<br />
Sportlerleiden. Wen es erwischt<br />
hat, der muss sich aufgrund der anhaltenden<br />
Schmerzen oft auf lange<br />
Trainings- und Wettkampfpausen<br />
einstellen. Der blanke Horror für<br />
ehrgeizige Leistungssportler!<br />
Umgangssprachlich bezeichnet der<br />
Begriff „Schambein“ zumeist nicht<br />
nur den eigentlichen, fest mit Darmbein<br />
und Hüftbein verbundenen<br />
Schambeinknochen, sondern auch<br />
die zugehörigen Faser- und Knorpelstrukturen<br />
des vorderen Beckenund<br />
Hüftbereichs, insbesondere die<br />
sogenannte Schambeinfuge, die<br />
als Verbindungselement zwischen<br />
linker und rechter Beckenhälfte fungiert.<br />
Bei der gefürchteten Schambeinentzündung<br />
handelt es sich für<br />
gewöhnlich um eine schmerzhafte<br />
nicht-infektiöse Entzündung der<br />
Schambeinregion infolge übermäßiger<br />
sportlicher Belastung der<br />
Schambeinfuge. Vor allem Ballsportler<br />
und Athleten aus anderen<br />
Disziplinen mit hoher Laufgeschwindigkeit,<br />
abrupten Stopps<br />
und schnellen Richtungswechseln<br />
haben ein hohes Risiko, daran zu<br />
erkranken.<br />
Betroffene Patienten kämpfen nicht<br />
nur bei sportspezifischen Belastungen<br />
wie Ausfallschritten oder dem<br />
Stehen auf einem Bein mit starken<br />
und lang anhaltenden Schmerzen,<br />
auch alltägliche Bewegungen wie<br />
Gehen und Treppensteigen können<br />
zu einer wahren Strapaze werden.<br />
Dabei strahlen die Schmerzen häufig<br />
auch in die Hüft- und Leistenregion<br />
oder in die Bauchmuskulatur<br />
aus.<br />
Auf die Diagnose folgen normalerweise<br />
eine Zwangspause von<br />
der sportlichen Betätigung und ein<br />
oftmals quälend langsamer Genesungsprozess,<br />
der durch die Einnahme<br />
entzündungshemmender Medikamente,<br />
durch Kryo- und Elektrotherapie<br />
sowie physiotherapeutische<br />
Übungen begleitet werden<br />
kann. Ein operativer Eingriff wird in<br />
den meisten Fällen vermieden werden.<br />
Er empfiehlt sich allenfalls bei<br />
Leistungssportlern, um die manchmal<br />
überaus karriereschädliche Trainings-<br />
und Wettkampfpause abzukürzen.<br />
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