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Zur Gesundheit München 2019

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ZAHNMEDIZIN<br />

ZUR GESUNDHEIT REDAKTION<br />

Chaos im Kiefergelenk<br />

Gerade in besonders anstrengenden<br />

oder ereignisreichen Lebensphasen<br />

neigen viele Menschen zum<br />

Zähneknirschen oder leiden unter<br />

unangenehmen Verspannungen der<br />

Kaumuskulatur. Tatsächlich gilt Stress<br />

als eine der häufigsten Ursachen für<br />

verschiedene Fehlfunktionen des<br />

Muskel- und Knochenapparates im<br />

Kiefergelenk, die unter dem Oberbegriff<br />

der Craniomandibulären<br />

Dysfunktion (CMD) zusammengefasst<br />

werden.<br />

Typische Beschwerden der CMD<br />

sind Schmerzen in den Kiefergelenken<br />

und der Kiefermuskulatur beim<br />

Kauen, sowie regelmäßiges Zähneknirschen<br />

oder Zähnepressen. Bei<br />

der Diagnose müssen jedoch stets<br />

eine Vielzahl von möglichen Symptomen<br />

und Ursachen in Betracht<br />

gezogen werden. So dürfen die<br />

oben genannten Beschwerden keinesfalls<br />

vorschnell als körperlicher<br />

Ausdruck seelischer Belastungssituationen<br />

abgetan werden, da eventuell<br />

auch eine falsche Bissposition<br />

infolge einer Zahn- oder Knorpelfehlstellung<br />

vorliegen kann. Außerdem<br />

kann es zu entzündlichen oder<br />

degenerativen Veränderungen des<br />

Kiefergelenks kommen.<br />

Darüber hinaus kommt es vor, dass<br />

die CMD auf umliegende Körperregionen<br />

ausstrahlt und dort Symptome<br />

wie Ohrenschmerzen, Schwindel,<br />

Tinnitus, Migräne, Herzrasen<br />

oder Beeinträchtigungen der Gesichtsmuskulatur<br />

auftreten. Viele<br />

Patienten kämpfen darum auch<br />

mit Schmerzen, Verspannungen<br />

und Blockaden in Nacken, Schulter<br />

oder Wirbelsäule. Umgekehrt<br />

werden allerdings manchmal auch<br />

Fehlstellungen der Wirbelsäulenmuskulatur<br />

auf das Kiefergelenk<br />

übertragen und verursachen dort<br />

eine Fehlbelastung.<br />

Aufgrund des vielschichtigen Krankheitsbildes<br />

müssen bei der Diagnose,<br />

sowohl der körperliche Zustand,<br />

als auch mögliche seelische<br />

Belastungen des Patienten berücksichtigt<br />

werden. Ein gründliches<br />

Arztgespräch unter Zuhilfenahme<br />

standardisierter Fragebögen, sowie<br />

eine eingehende Untersuchung des<br />

Kauapparates inklusive spezieller<br />

Röntgenuntersuchung, verschaffen<br />

jedoch zumeist Klarheit über die<br />

Sachlage. Oftmals empfiehlt der<br />

Arzt dann eine Reduzierung psychosozialer<br />

Stressfaktoren, sowie das<br />

Tragen einer individuell angepassten<br />

Aufbissschiene, um Schäden<br />

durch Druck und Abrieb entgegenzuwirken.<br />

Auch physiotherapeutische<br />

Muskelentspannungsübungen<br />

und osteopathische Behandlungen<br />

haben sich als hilfreiche Ansätze<br />

bewährt.<br />

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