Zur Gesundheit München 2019
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ZUR GESUNDHEIT REDAKTION<br />
ORTHOPÄDIE<br />
Routineeingriff<br />
Gelenkersatz<br />
Der Gelenkersatz, auch Endoprothese genannt, ist in der alternden<br />
Gesellschaft fester Bestandteil des chirurgischen Alltags<br />
in Kliniken. Die medizinische Versorgung und die Langlebigkeit<br />
der Menschen bringt jedoch ein Dilemma mit<br />
sich. Die physische Ausstattung des Menschen ist für<br />
so eine lange Nutzungsdauer nicht ausgerichtet. Die<br />
Knorpel und Kapseln verschleißen schneller, als es dem<br />
Menschen lieb ist. Leistungssport kann diesen Prozess<br />
natürlich noch beschleunigen.<br />
Einsetzende Arthrose ist der Beginn eines Prozesses,<br />
der nicht selten im Operationssaal endet. Ungesunde<br />
Ernährung, mangelnde Bewegung und Übergewicht<br />
sind häufige Wegbegleiter der Arthrose. Wird<br />
dieser Lebensstil länger beibehalten, tritt zunächst der Knorpelschaden<br />
auf. Dieser Schaden veranlasst den Körper, Enzyme<br />
freizusetzen, die die Knorpel- und Zellbestandteile im Gelenk<br />
abbauen.<br />
Dieser Vorgang verändert nicht nur die Viskosität der Gelenkflüssigkeit.<br />
Er ist so aggressiv, dass es zu Entzündungen an den Knochenenden<br />
kommen kann. Der einsetzende Schmerz wird häufig durch<br />
Injektion von Hyaluronsäure bekämpft. Die Resultate sind jedoch bei<br />
jedem Patienten unterschiedlich. Wenn es sich nicht zufriedenstellend<br />
lindern lässt und die Schmerzen ständige Begleiter werden, kommt das<br />
Thema Gelenkersatz nicht selten auf den Tisch.<br />
Fällt die Entscheidung, mit der Konsultation einer Zweitmeinung,<br />
so kommen Endoprothesen zum Einsatz, die mehrere Merkmale<br />
aufweisen müssen. Die Endoprothese darf sich<br />
von ihrer Umgebung nicht verändern lassen,<br />
muss also körperbeständig sein. Sie muss<br />
gleichzeitig auch körperverträglich sein,<br />
d.h. die Materialien dürfen Gewebe und<br />
Organe nicht sukzessive schädigen. Das verwendete<br />
Material darf auch nicht zu schwer<br />
sein und sollte trotzdem eine hohe Stabilität<br />
aufweisen. Häufig kommen Titan- und<br />
Kobaltlegierungen sowie Knochenzement,<br />
Keramik und Polyethylen zum Einsatz. Die<br />
Forschung nach besseren Materialien geht<br />
weiter, da das Problem der Schmierung und<br />
des Abriebs stetig mit neuen Methoden und<br />
Verfahren gelöst und verbessert wird.<br />
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