Zur Gesundheit München 2019

ORTHOPÄDIE
ZUR GESUNDHEIT REDAKTION
Arthrose: Aktiver
Patient erwünscht
Die Arthrose ist eine schmerzhafte, degenerative Gelenkerkrankung,
die auf einer chronischen Abnutzung des Gelenkknorpels
beruht. Am häufigsten von der Arthrose betroffen
sind das Hüftgelenk und das Kniegelenk. Seltener zeigt sie
sich im Finger-, Schulter- und Sprunggelenk. Die Arthrose
entsteht aufgrund eines Missverhältnisses zwischen Belastbarkeit
und tatsächlicher Belastung eines Gelenks. Dies kann
durch Fehl- und Überbelastungen geschehen z. B., bei Gelenkfehlstellungen,
durch schwere oder einseitige körperliche
Arbeit, oder durch belastende Sportarten. Auch Veränderungen
der Gelenkflächen, Gelenkverletzungen, akute
oder chronische Gelenkentzündungen können den Gelenkknorpel
dauerhaft schädigen. Bestimmte Stoffwechselerkrankungen
wie Gicht, hormonelle Störungen oder starkes, jahrelang
bestehendes Übergewicht begünstigen die Entstehung
einer Arthrose.
Gelenkverschleiß ist eine Alterserscheinung
Nahezu jeder 70jährige hat arthritische Veränderungen am
Knie. Um vorzeitigem Verschleiß vorzubeugen, ist es sehr
wichtig, die Gelenke zu entlasten: durch Reduktion von Übergewicht,
durch Ausdauersport und Gymnastik zur Kräftigung
der Muskulatur, (sodass sie vermehrt Stütz- und Tragefunktion
übernimmt), sowie durch Massagen und physikalische
Therapie. Nässe und Kälte sollte man möglichst meiden.
Auch im nicht entzündlichen Stadium der Arthrose besteht
die Gefahr, dass es durch Schonhaltung und Verkürzung von
Sehnen, Muskeln und Bändern zur fixierten Fehlstellung des
Gelenks und Versteifung kommt. Durch Bewegung, sowie
orthopädische Hilfs- und Lagerungsmittel wird versucht, die
Funktion des Gelenks möglichst lange zu erhalten.
Zielsetzung bei der Arthrose-Behandlung ist die Schmerzlinderung
und die Förderung der Beweglichkeit der betroffenen
Gelenke, um das weitere Fortschreiten der Erkrankung
zu stoppen und eine Operation hinauszuzögern oder im besten
Fall ganz zu vermeiden. Der Therapieerfolg ist allerdings
ganz entscheidend von der Einsicht und Mithilfe des Kranken
abhängig.
Um die Gelenkbeweglichkeit zu erhalten, ist Bewegung unumgänglich.
Das gilt auch für entzündete Gelenke, hier allerdings
ohne die Gelenke dabei zu belasten. Bettruhe sollte
nur bei hoch aktiven Verläufen und so kurz wie unbedingt nötig
eingehalten werden. Die passive Bewegung der Gelenke
über den gesamten Bewegungsradius ist auch in dieser Zeit
erforderlich.
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