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MEDIAkompakt Ausgabe 26

Die Zeitung des Studiengangs Mediapublishing an der Hochschule der Medien Stuttgart

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6<br />

BODY<br />

mediakompakt<br />

Ein einziges Hoch<br />

Bild: Carlos Quezada<br />

Noch vor wenigen Wochen glänzte Fabio Adorisio mit seiner Eleganz und Energie auf der<br />

Bühne des Stuttgarter Balletts. Doch nun zwingt ihn sein verletztes Sprunggelenk eine<br />

Pause einzulegen. Wieso er trotzdem glänzt wie noch nie, verrät er im Interview.<br />

VON HANNA GABLER<br />

Dem Rhythmus und Glücksrausch völlig<br />

ergeben, tanzt der 24-Jährige ein<br />

Solo im Stück „One of a Kind“ des<br />

weltbekannten Choreografen Jirí Kylián.<br />

Plötzlich muss er jedoch die<br />

Bühne verlassen. Er ist verletzt und muss später<br />

operiert werden.<br />

Die Krücken noch in der Hand, das Bein auf einen<br />

Stuhl hochgelegt, sagt Fabio dazu unerwartet<br />

entspannt: „Ich habe schon Wochen davor gespürt,<br />

dass etwas mit meinem Fuß nicht stimmt.<br />

Diese Pause tut mir jetzt also ganz gut.“ Wer hier<br />

nach schlechter Laune oder Selbstmitleid sucht,<br />

sucht vergeblich.<br />

Der in Italien geborene Tänzer macht sich keine<br />

Sorgen über sein Aussetzen im aktuellen Spielplan.<br />

Als Ballett-Tänzer könne er seinen Körper<br />

sehr gut einschätzen und spürt, dass es ihm jeden<br />

Tag bessergeht. Schon als Kind war er selbstsicher<br />

und hatte ein großes Vertrauen in sein Tun, erinnert<br />

er sich. Er arbeitet hart für seinen Lebenstraum.<br />

Begonnen hat alles mit der stärksten Frau<br />

in seinem Leben, seiner Mutter, die selbst Tänzerin<br />

ist. Als sie ihn mit zu<br />

Proben nahm, tanzte er<br />

„Mit sechs Jahren<br />

wusste ich ganz<br />

genau, dass ich<br />

Ballett-Tänzer<br />

werden möchte.“<br />

selbstverloren, aber geschickt<br />

auf der Bühne. Darauf<br />

meldete sie ihn bei einer<br />

Tanzschule an. „Schon<br />

in der ersten Stunde habe<br />

ich gemerkt, dass sich Ballett<br />

einfach wie meine<br />

Welt anfühlt.“ Seine Welt?<br />

Wie sah die denn aus?<br />

Der kleine Fabio Adorisio<br />

hatte als Kind viel Ehrgeiz,<br />

Ausdauer und immer Lust auf Neues. Das<br />

Tanzen war eine ganz neue Herausforderung für<br />

ihn. Und vollkommen anders, als alles, was er zuvor<br />

ausprobiert hatte. „Als Kind war das schwierigste<br />

für mich, Disziplin zu halten. Man muss immer<br />

fokussiert bleiben und sich stetig verbessern.<br />

Körper und Geist müssen gleichermaßen trainiert<br />

werden“, sagt er streng.<br />

Langer Hals. Blick nach<br />

vorn. Schultern herunter.<br />

Po herein. Hüften und Füße<br />

nach außen. Weiche<br />

Arme und keine hängenden<br />

Ellenbogen! Jeder Millimeter<br />

des Körpers soll<br />

kontrolliert werden können.<br />

Daher gilt: Je früher<br />

mit Ballett begonnen<br />

wird, desto besser. Denn<br />

nur mit den Grundlagen<br />

kann der Körper später zur Höchstform trainiert<br />

werden.<br />

„Doch die Technik ist nicht alles“, wirft Fabio<br />

ein, „es geht darum, seine eigene Persönlichkeit

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