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RCKSTR Mag. #169

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MUSIK<br />

Mabel<br />

<strong>#169</strong> | AUGUST 2019<br />

26<br />

Nepotismus? Nicht nötig!<br />

R’N’B AUS<br />

GUTEM HAUS<br />

MABEL<br />

HIGH<br />

EXPECTA-<br />

TIONS<br />

Erwartungen erfüllt? Durchaus. Mabels Mix<br />

aus Soul und Tropical Pop sorgt für den<br />

perfekten Hochsommer-Cocktail, als Schirmchen<br />

ragen zusätzlich diverse Gaststars<br />

wie Kamille, Stefflon Don und RAYE heraus.<br />

Zugegeben: Instant-Arschwackel-Hits wie<br />

«Don’t Call Me Up» und «Mad Love» sind sich<br />

mitunter etwas gar ähnlich. Doch werden<br />

diese auf dem Album durch jene Momente<br />

aufgewogen, bei denen die Künstlerin die ruhigeren<br />

und intimen Facetten ihres Songwritings<br />

in den Vordergrund stellt und mit einer<br />

– in sämtlichen Momenten – hinreissenden<br />

Stimmen vorträgt. Wwwwv<br />

Für Fans von:<br />

Kim Petras, Jorja Smith, Rihanna<br />

Der ständige Hinweis, wessen Tochter Mabel ist, wird nach dem Release ihres Debütalbums kaum mehr<br />

nötig sein: Die 23-Jährige braucht nichts Weiteres als die eigene Stimme, um im Scheinwerferlicht des<br />

Popzirkus bestehen zu können. (rec)<br />

Na gut, noch einmal sei erwähnt:<br />

Mabel ist die Tochter von Superstar<br />

Neneh Cherry – ein Umstand, welcher in<br />

der vergangenen Berichterstattung über<br />

die Newcomerin so oft erwähnt wurde,<br />

dass man glauben könnte, Mabels vollständiger<br />

Name sei Mabel Tochtervonnenehcherry.<br />

Und nicht nur das: Ihr Vater ist Massive-Attack-Produzent<br />

Cameron McVey, Grossvater die<br />

Jazzlegende Don Cherry und Marlon Roudette,<br />

ehemaliger Frontmann bei Mattafix, ist Mabels<br />

Halbbruder. Da kommt also ganz schön viel Familientradition<br />

zusammen und damit – womöglich<br />

unfairerweise – auch die Frage, wie sich das Talent<br />

des jüngsten Sippenmitglieds daran messen wird.<br />

Dessen bewusst, gab Mabel ihrem jetzt erschienen<br />

Longplayer-Debüt den Titel «High Expectations».<br />

Grund zu hohen Erwartungen gab aber auch der<br />

bisherige Output der Sängerin: 2016 landete sie<br />

auf der renommierten «Sound of»-Liste der BBC,<br />

welche jeweils die grössten Musiktalente des Landes zusammenträgt<br />

und in jenem Jahr unter anderem auch Dua Lipa, Jack Garratt und Alessia<br />

Cara aufführte. Anlass dazu waren Mabels ersten Singles «Know Me<br />

Better» und «My Boy My Town», beides geschmeidige R’n’B-Pop-Tracks mit<br />

einem Gesang, der sofort aufhorchen liess. Ihre ersten Songs entstanden in<br />

kompletter Eigenregie und mit Hilfe von Produzent Josh Crocker – auf die<br />

mögliche Unterstützung und gutgemeinten Ratschläge der prominenten Eltern<br />

wollte der damalige Teenager verzichten, verliess sich lieber auf eigene<br />

Instinkte und ein Studium für Musiktheorie und Produktionstechnik an einer<br />

Hochschule in Stockholm.<br />

Das Selbstvertrauen zahlte sich aus und die Tracks stürmten auf Plattformen<br />

wie Spotify und Hype Machine schon bald in höchste Chartpositionen. Auch als<br />

Performerin auf der Bühne bestand Mabel ihre Feuerprobe und begleitete unter<br />

anderem Schnuckel in Chief Harry Styles 2017 auf dessen Europatournee. Mit ihrer<br />

diesjährigen Nomination für einen Brit Award in der Kategorie «Breakthrough<br />

Act» zementierte Mabel schliesslich endgültig ihren Weg in die Riege der zukünftigen<br />

Pop-Grössen, auch wenn der Preis schlussendlich an Kollege Tom Walker<br />

ging. Die high expectations haben Mabel bislang also noch nicht zaudern lassen,<br />

im Gegenteil: Ihr Höhenflug hat gerade erst begonnen.

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