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6 BERLIN BERLINER KURIER, Sonntag, 4. August 2019 *<br />
NACHRICHTEN<br />
Paradies für Bierfans<br />
E-Scooter-Chaos<br />
Foto: Camcop Media/Klug<br />
Diene<br />
neue<br />
Friedrichshain –Phuong<br />
(34) hat gestern auf der<br />
Biermeile Gerstensaft aus<br />
der Privatbrauerei „Am<br />
Rollberg“ ausgeschenkt.<br />
Auf dem Volksfest zwischen<br />
Strausberger Platz<br />
und Frankfurter Tor bieten<br />
338 Brauereien aus 80 Ländern<br />
seit Freitag ihre Kreationen<br />
an. Heute ist noch<br />
bis 22 Uhr geöffnet.<br />
Falsche Polizistin<br />
Gesundbrunnen –Zwei<br />
Polizisten haben am U-<br />
Bahnhof Pankstraße eine<br />
Frau festgenommen, die<br />
mit einer Schreckschusspistole<br />
bewaffnet war und<br />
sich als Polizistin ausgab.<br />
Die 22-Jährige trug Polizeijacke,<br />
schusssichere Weste,<br />
Handfesseln und Mehrzweckstock.<br />
In einer ihrer<br />
Taschen fanden die Beamten<br />
zudem Drogen.<br />
Frau angefahren<br />
Lichtenberg –Eine Frau<br />
(19) ist auf der Hauptstraße<br />
von einem Auto erfasst und<br />
schwer verletzt worden.<br />
Laut Polizei war sie aus<br />
einem Bus gestiegen und<br />
hatte unaufmerksam die<br />
Fahrbahn betreten, um eine<br />
einfahrende Tram noch zu<br />
erreichen.<br />
30-Jährige getötet<br />
Eberswalde –Eine Frau<br />
(30) ist tot in ihrer Wohnung<br />
im brandenburgischen<br />
Eberswalde entdeckt<br />
worden. Die Polizei geht<br />
von einem Verbrechen aus.<br />
Gefunden wurde die tote<br />
Frau von ihrem Vater.<br />
ARCHE NOAH<br />
Thorleif ... wurde gefunden.<br />
Er ist lieb und verschmust<br />
und würde gern in einem<br />
Heim mit Freigang leben.<br />
Kleine Kinder sind nichts<br />
für ihn. Da der schmucke<br />
Kater Allergiker ist, braucht<br />
er ein spezielles Futter.<br />
Vermittlungs-Nr. 19/1681<br />
Tierheim Berlin,<br />
Hausvaterweg 39, 13057 Berlin,<br />
Telefon: 030/768880,<br />
www.tierschutz-berlin.de<br />
Die Tiervermittlung ist geöffnet:<br />
Mittwoch–Sonntag 13–16 Uhr<br />
Foto: Tierheim Berlin<br />
Angst im<br />
Rollstuhl<br />
lst<br />
Dasist streng verboten: Fahren zu zweit auf einem E-Scooter.<br />
Unfallgefahr: Behindertenverbände fordern mehr Rücksicht von Tretroller-Fahrern<br />
Von<br />
LUTZ SCHNEDELBACH<br />
Berlin – Sie fahren zu zweit<br />
und betrunken auf Gehwegen.<br />
Sie stellen oder legen ihren<br />
E-Scooter mitten auf<br />
dem Bürgersteig ab. Manche<br />
Fahrer von E-Tretrollern gefährden<br />
den sozialen Frieden.<br />
Behindertenverbände<br />
schlagen jetzt Alarm.<br />
„Wir sind strikt gegen E-Tretroller.<br />
Die Zulassung kam übereilt<br />
und viel zu schnell“, kritisiert<br />
Dominik Peter, Chef des<br />
<strong>Berliner</strong> Behindertenverbands.<br />
Einhändiges Rollern<br />
ist riskant.Nicht nur<br />
für den Fahrer selbst,<br />
auch für Passanten<br />
mit Behinderung –<br />
etwafür Rollifahrer<br />
oder Sehbehinderte.<br />
Die Verbände fordern mehr Kontrollen der Roller-Nutzer durch die Polizei.<br />
Er fordert verpflichtende Fahrkurse<br />
für alle Nutzer von E-Rollern.<br />
„Die E-Tretroller können<br />
eine echte Stolperfalle sein“,<br />
betont auch Stephan Heinke<br />
vom Deutschen Blinden- und<br />
Sehbehindertenverband.<br />
„Man kann echt viel mit den<br />
Rollern anstellen. Ich verstehe<br />
nicht, warum man nicht sagt:<br />
Bevor die Nutzung erlaubt ist,<br />
muss man vier praktische Stunden<br />
absolvieren, in denen auf<br />
die Gefahren hingewiesen<br />
wird“, sagt Dominik Peter. Aus<br />
seiner Sicht ist auch die Altersgrenze<br />
von 14 Jahren zu niedrig<br />
angesetzt. „Ordnungsamt<br />
und Polizei müssten konsequenter<br />
im Einsatz sein und<br />
kontrollieren“, fordert Heinke.<br />
Auch das Strafmaß für Verstöße<br />
müsse deutlich höher sein.<br />
Ein großes Problem für Blinde<br />
sei es, dass sie herannahende<br />
E-Tretroller nicht sehen und<br />
daher nicht zur Seite gehen<br />
könnten. „Auch Rollstuhlfahrer<br />
können nicht so schnell ausweichen“,<br />
ergänzt Dominik Peter.<br />
Angelina Herwig vom Vorstand<br />
der Bundesvereinigung<br />
Eltern blinder und sehbehinderter<br />
Kinder sagt, sie sei nicht<br />
gegen E-Tretroller. „Die sind<br />
aus meiner Sicht nicht gefährlicher<br />
als Fahrräder“, so die Mutter<br />
eines blinden Sohnes. „Es ist<br />
Fotos: dpa (3), Imago Images/Chromorange<br />
vor allem eine Sache der gegenseitigen<br />
Rücksichtnahme“, betont<br />
sie. Behinderte seien darauf<br />
angewiesen, dass andere<br />
Rücksicht nehmen.<br />
Elektro-Tretroller sind seit<br />
Juni in Deutschland zugelassen.<br />
Mehrere Anbieter stellen<br />
die kleinen Fahrzeuge seither<br />
zum Ausleihen zur Verfügung.<br />
Die Roller dürfen zwischen<br />
6und 20 Kilometer pro Stunde<br />
schnell fahren und müssen eine<br />
Lenk- oder Haltestange haben.<br />
Fahren müssen E-Scooter auf<br />
Radwegen. Gibt es keine, müssen<br />
sie auf die Fahrbahn. Das<br />
Mindestalter der Nutzer ist auf<br />
14 Jahre festgelegt. (mit dpa)