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Stahlreport 2019.07

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Konjunktur<br />

Berichte/Nachrichten<br />

BGA-Stellungnahmen<br />

Zahlen und Einschätzungen<br />

des Handels<br />

Seinem Verbandsnamen entsprechend beobachtet der BGA zeitnah<br />

die statistischen Entwicklungen im Großhandel, Außenhandel sowie<br />

bei den Dienstleistungen und kommentiert diese Vorgänge. In der<br />

Regel nimmt Dr. Holger Bingmann, Präsident des Bundesverbandes<br />

Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Stellung.<br />

z Im ersten Quartal 2019 hatte sich für<br />

den Großhandel ein nominales Wachstum<br />

von durchschnittlich 4,0 % und<br />

real von 2,5 % ergeben. Sowohl der<br />

Produktionsverbindungshandel als<br />

Frühindikator für Industrieproduktion<br />

und Export als auch der Großhandel<br />

mit Konsumgütern bewegten sich<br />

dabei nahezu gleichgerichtet. Zugleich<br />

war diese Veränderung von einer<br />

moderaten Entwicklung der Großhandelsverkaufspreise<br />

begleitet.<br />

z Unterdessen ist der deutsche Außenhandel<br />

schwungvoll in den Sommer<br />

gestartet. Sowohl Exporte als auch<br />

Importe hatten sich im Mai prächtig<br />

entwickelt. Das gute Ergebnis wird<br />

allerdings überschattet von der anhaltend<br />

negativen Entwicklung bei den<br />

Auftragseingängen. Laut Statistischem<br />

Bundesamt wurden im Mai Waren im<br />

Wert von 113,9 Mrd. € exportiert.<br />

Damit sind die Exporte im Vorjahresvergleich<br />

um 4,5 % gestiegen. Die deutschen<br />

Importe sind allerdings mit<br />

einem Warenwert von 93,4 Mrd.€<br />

leicht stärker gestiegen, im Vorjahresvergleich<br />

um 4,9 %. Die Außenhandelsbilanz<br />

schloss damit mit einem<br />

Überschuss von 20,6 Mrd. € ab.<br />

z Für den Dienstleistungssektor in<br />

Deutschland scheint es dagegen ungebrochen<br />

aufwärts zu gehen. Die<br />

Umsätze im Dienstleistungssektor<br />

lagen nach den Angaben des Statistischen<br />

Bundesamtes im ersten Quartal<br />

2019 um 3,5 % höher als im entsprechenden<br />

Vorjahresquartal. Dabei weist<br />

insbesondere der Bereich Verkehr<br />

und Lagerei einen kontinuierlichen<br />

Anstieg auf. Im Jahresverlauf sind die<br />

Umsätze um 4,1 % angestiegen. Informations-<br />

und Kommunikationsdienstleistungen<br />

lagen dagegen 1,4 % unter<br />

dem Vorquartal, aber um 3,2 % über<br />

dem Vorjahresquartal. Die Beschäfti-<br />

Quelle: BGA<br />

Dr. Holger Bingmann, Präsident des Bundesverbandes<br />

Großhandel, Außenhandel,<br />

Dienstleistungen.<br />

gung nahm im Dienstleistungssektor<br />

im Vorjahresvergleich um 1,8 % zu.<br />

Kommentare<br />

„Der Großhandel befindet sich im<br />

Frühjahr 2019 in einem konjunkturellen<br />

Wechselbad. Die Umsatzentwicklung<br />

ist von einem ausgeprägten<br />

Auf und Ab geprägt. Nach zwei erfreulichen<br />

Monaten dank einiger Nachhol-<br />

und Sondereffekte hat die wirtschaftliche<br />

Entwicklung deutlich<br />

Federn gelassen und auch für die<br />

nächsten Monate rechnen wir nicht<br />

mit einem Wiedererstarken.“<br />

Zum Außenhandel: „Es ist damit<br />

zu rechnen, dass die konjunkturelle<br />

Abkühlung Fahrt aufnehmen wird. …<br />

Auch die politische Situation in der<br />

Welt ist alles andere als stabil.“<br />

„Dienstleistungen entwickeln sich<br />

zu einem immer wichtigeren Konjunkturmotor<br />

der deutschen Wirtschaft.<br />

Ihr Erfolg ist aber kein<br />

Selbstläufer, sondern auch Dienstleistungsunternehmen<br />

brauchen ein solides<br />

Umfeld und attraktive Rahmenbedingungen.“<br />

2<br />

Pkw-Markt im ersten Halbjahr mit<br />

leichtem Plus<br />

Höchstes Niveau<br />

Der deutsche Pkw-Markt hat im ersten<br />

Halbjahr 2019 nochmals leicht zugelegt. Die<br />

Zahl der Neuzulassungen stieg laut Kraftfahrtbundesamt<br />

um 0,5 % auf 1,85 Mio. Einheiten.<br />

Damit lag der Pkw-Markt auf dem höchsten<br />

Niveau seit 2009, teilte der Verband der Internationalen<br />

Kraftfahrzeughersteller (VDIK) Anfang<br />

Juli mit.<br />

Die internationalen Kraftfahrzeughersteller<br />

wuchsen mit plus 2,1 % klar stärker als der<br />

Gesamtmarkt: 718.600 Pkw von internationalen<br />

Marken wurden zugelassen. Der Marktanteil der<br />

VDIK-Mitglieder stieg in den ersten sechs Monaten<br />

2019 auf nun 38,9 % (Vorjahr 38,3 %). Seit<br />

2015 kletterte der Marktanteil um gut 3 Prozentpunkte.<br />

VDIK-Präsident Reinhard Zirpel: „Die<br />

Halbjahresbilanz für den deutschen Pkw-Markt<br />

ist sehr positiv. Nach mehreren Wachstumsjahren<br />

hat der Markt ein sehr hohes Level erreicht –<br />

und trotzdem weiter zugelegt. Für das Gesamtjahr<br />

erwarten wir eine Fortsetzung der positiven<br />

Marktentwicklung.“<br />

Im Juni war es erwartungsgemäß zu einem Rückgang<br />

der Neuzulassungen gekommen. Es wurden<br />

325.200 Pkw neu registriert, das entspricht<br />

einem Minus von 4,7 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum.<br />

Der Juni 2019 hatte allerdings 2,7<br />

Arbeitstage weniger als der Vorjahresmonat.<br />

Deutliche Steigerungsraten verzeichneten die<br />

alternativen Antriebe. Der VDIK rechnet für das<br />

erste Halbjahr mit rund 48.000 neu zugelassen<br />

Elektrofahrzeugen, das ist ein Zuwachs von ca.<br />

41 %. Darunter waren etwa 30.000 Pkw mit batterieelektrischem<br />

Antrieb (plus 74 %). Außerdem<br />

wurden rund 18.000 Plug-In-Hybride neu zugelassen,<br />

in diesem Bereich betrug der Zuwachs<br />

ca. 8 %.<br />

VDIK-Präsident Reinhard Zirpel erklärte: „Der<br />

Markt für Fahrzeuge mit alternativen Antrieben<br />

gewinnt weiter an Fahrt. Dennoch ist die Dynamik<br />

bisher noch nicht ausreichend. Deswegen<br />

braucht der deutsche Kraftfahrzeugmarkt weitere<br />

Anreize für die Verbreitung alternativer<br />

Antriebe.“<br />

Der Markt für Diesel-Pkw erholte sich leicht. Mit<br />

608.800 Zulassungen wird in den ersten sechs<br />

Monaten 2019 ein Plus von 3,1 % gegenüber<br />

dem Vergleichszeitraum 2018 erreicht. Rund<br />

75 % dieser Fahrzeuge erfüllten bereits den<br />

neuen Abgasstandard Euro6d-Temp, der erst im<br />

September verpflichtend wird.<br />

32 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|19

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