Stahlreport 2019.07
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BDS<br />
Research<br />
Neueste Zahlen aus dem Bereich Research<br />
Die Branche<br />
schnallt den Gürtel etwas enger<br />
Das Jahr 2018 ist für die deutsche Stahldistribution positiv verlaufen. Im Schnitt konnte in den<br />
meisten Monaten eine höhere Tonnage als üblich abgesetzt werden. Die weltweiten Konjunktur -<br />
erwartungen haben sich jedoch seit einiger Zeit eingetrübt. Handelskonflikte und die immer<br />
noch ungeklärten Fragen zum Brexit führen zu Unsicherheiten. Sorgen bereitet die Situation bei<br />
den Automobilherstellern. Die deutschen Maschinenbauer schauen ebenfalls pessimistischer in die<br />
Zukunft. Auch wenn andere stahlverarbeitende Industriezweige, allen voran die Bauwirtschaft,<br />
weiterhin gut beschäftigt sind, ist die Stahlnachfrage geringer als im vergangenen Jahr.<br />
Foto: privat<br />
Jörg Feger, Bereichsleiter<br />
Research im<br />
Bundesverband<br />
Deutscher Stahlhandel<br />
(BDS), berichtet<br />
zusammenfassend<br />
angesichts der ihm<br />
bis einschließlich<br />
Mai 2019 vorliegenden<br />
Zahlen.<br />
Lagerabsatz<br />
Der Lagerabsatz verlief im Jahr 2018<br />
recht erfreulich. Insgesamt wurden<br />
bei Walzstahlfertigerzeugnissen 11,2<br />
Mio. t abgesetzt. Dies ist der beste<br />
Wert seit dem Jahr 2012. Im Vergleich<br />
zum Vorjahr wurde 1,4 % mehr Menge<br />
erreicht. Bei Rohren wurden sogar<br />
deutlichere Zuwächse verzeichnet.<br />
Das Jahr 2019 ist für die deutsche<br />
Stahldistribution mengenmäßig etwas<br />
schwächer gestartet. Insgesamt wurden<br />
im Januar etwas über 950.000 t<br />
Walzstahlfertigerzeugnisse, im Februar<br />
908.000 t und im März knapp<br />
930.000 t abgesetzt. Ähnlich verlief<br />
der April. Der Lagerabsatz betrug<br />
931.000 t. Vergleichsweise gut zeigte<br />
sich der Mai. 954.000 t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />
wurden ausgeliefert.<br />
Insgesamt wurden in den ersten fünf<br />
Monaten des laufenden Jahres 2,9 %<br />
weniger Menge als im Vorjahreszeitraum<br />
abgesetzt. Besonders der Absatz<br />
von Flachprodukten zeigte sich schwächer.<br />
Lagerbestand<br />
Im vergangenen Jahr wurde der Jahreshöchstbestand<br />
im Sommer erreicht.<br />
Ende Juli 2018 wurden 2,56 Mio. t<br />
Bestand gemeldet. Ab Herbst setzte<br />
dann ein deutlicher Bestandsabbau<br />
ein. Im Dezember beliefen sich die<br />
bundesweiten Lagerbestände auf 2,22<br />
Mio. t. Dabei lag der branchenweite<br />
Bestand im Vergleich zum Vorjahresmonat<br />
um knapp 5 % höher.<br />
Zwischen Januar und März 2019<br />
erfolgte der übliche Lageraufbau. Im<br />
April und Mai wurden nur noch<br />
geringe Mengen aufgebaut. Ende Mai<br />
wurden 2,48 Mio. t Bestand gemeldet.<br />
Das sind 3,4 % mehr als Ende Mai<br />
2018 bevorratet wurden.<br />
Lagerreichweite<br />
Die durchschnittliche Lagerreichweite<br />
bei Walzstahlfertigerzeugnissen lag<br />
im Mai 2019 bei 2,6 Monaten bzw. 78<br />
Tagen. Dies sind knapp 3 % mehr als<br />
im Vorjahresmonat (vgl. Abbildung<br />
1). Auch im Schnitt der ersten fünf<br />
Monate 2019 lag die Lagerreichweite<br />
bei 2,6 Monaten bzw. 78 Tagen. Damit<br />
war auch sie etwas höher als in den<br />
Monaten Januar bis Mai 2018.<br />
Lagerverkaufspreise<br />
Den Angaben des BDS-Marktinformationsverfahrens<br />
für durchschnittliche<br />
Verkaufspreise im kleinlosigen<br />
Bereich zufolge setzte sich der teilweise<br />
recht starke Preisanstieg, der<br />
im Jahr 2016 angefangen hatte, im<br />
Jahr 2017 fort. Auch in den ersten beiden<br />
Monaten des Jahres 2018 konnten<br />
bei fast allen Produkten Preissteigerungen<br />
festgestellt werden.<br />
Zwischen März und Mai 2018<br />
gestaltete sich das Bild differenzierter.<br />
Große Veränderungen wurden dabei<br />
jedoch nicht festgestellt. In den Monaten<br />
Juni bis September waren die<br />
Preise bei fast allen Produkten wieder<br />
im Aufwärtstrend. Der Oktober,<br />
November und Dezember zeigten sich<br />
im vergangenen Jahr uneinheitlich.<br />
Mitunter wurden auch sinkende Preise<br />
beobachtet. Auch im Januar und Februar<br />
2019 wurde tendenziell von fallenden<br />
Verkaufspreisen berichtet. Im<br />
März konnten teilweise auch wieder<br />
Preissteigerungen festgestellt werden.<br />
Im April und Mai war die Tendenz bei<br />
nahezu allen Produkten rückläufig<br />
(vgl. Abbildungen 2 und 3). 2<br />
[ Info ]<br />
Fragen zu den genannten statistischen<br />
Größen beantwortet im Bundesverband<br />
Deutscher Stahlhandel (BDS) Jörg Feger,<br />
Bereichsleiter Research:<br />
Feger-BDS@stahlhandel.com<br />
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