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Berliner Kurier 05.08.2019

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Foto: Leon Neal/Getty Images<br />

PierreCasiraghi (l.), Sohn<br />

vonPrinzessin Caroline von<br />

Monaco, ist als Co-Skipper<br />

vonBoris Herrmann (r.)<br />

mit auf dem Törn.<br />

Profisegler Boris Herrmann<br />

bringt GretaThunberg<br />

mit seiner „Malizia“<br />

nach New York.<br />

Heli mit Sandsäcken fliegt über das<br />

bedrohte Städtchen WhaleyBridge<br />

Svante den Nordatlantik<br />

überqueren. Was sie freuen<br />

dürfte: „Die Yacht verursacht<br />

keine CO2-Emissionen<br />

und stellt über Solarzellen<br />

auf dem Boot eigenen<br />

Strom her. Der<br />

Segler ist zu 100 Prozent<br />

unabhängig von fossilen<br />

Brennstoffen“, sagt Herrmann.<br />

Mit an Bord ist<br />

Pierre Casiraghi, Co-<br />

Skipper, Sohn von Prinzessin<br />

Caroline von Monaco.<br />

Hochsee-Profi<br />

Herrmann und der Monegasse<br />

kennen sich seit langen<br />

Jahren, bestreiten gemeinsam<br />

regelmäßig<br />

Hochseerennen. Die „Malizia“<br />

segelt unter monegassischer<br />

Flagge und<br />

wird vom Yacht<br />

Club de<br />

Monaco unterstützt.<br />

Casiraghi selbst war<br />

es dann auch, der,<br />

nachdem Greta öfmachte,<br />

fentlich<br />

dass sie eine Mit-<br />

sucht, über Freunde<br />

der Thunbergs<br />

telefonisch<br />

Kontakt<br />

aufnahm.<br />

Von<br />

da<br />

fahrgelegenheit<br />

an<br />

nahm<br />

das<br />

Abenteuer<br />

mit<br />

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Aus-<br />

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Lauf.<br />

Angst vorder Katastrophen-Flut<br />

Erneute Regengüsse in Nordengland befürchtet.Hält der Damm weiter stand?<br />

Whaley Bridge –Hält er oder<br />

nicht? Die Gefahr eines Dammbruchs<br />

in Nordengland drohte<br />

gestern noch zuzunehmen. Erneute<br />

heftige Regenfälle wurden<br />

befürchtet, weshalb weitere<br />

55 Häuser evakuiert wurden.<br />

Schon zuvor hatten etwa 1500<br />

Einwohner in dem Städtchen<br />

Whaley Bridge ihre Häuser<br />

verlassen. Einsatzkräfte versuchten<br />

verzweifelt, die Struktur<br />

des beschädigten Bauwerks<br />

aus dem 19. Jahrhundert zu<br />

Filmemacher Nathan<br />

Grossman wird die gesamte<br />

Überfahrt dokumentieren.<br />

14 Tage, so<br />

schätzt Herrmann, soll es<br />

dauern – wenn nichts<br />

schiefgeht.<br />

Dass es Herrmann, der<br />

gebürtige Oldenburger,<br />

ist, den Greta Thunberg<br />

für ihre Reise ausgewählt<br />

hat –und es soll einige Aspiranten<br />

auf den Job gegeben<br />

haben –, liegt nahe.<br />

Herrmann engagiert sich<br />

seit Langem für Klimaschutz<br />

und Nachhaltigkeit.<br />

Er gibt ehrenamtlich<br />

Naturschutzseminare für<br />

Schüler, sammelt auf seinen<br />

Törns Umweltdaten<br />

zum Zustand der Meere.<br />

Und: Er ist ein großer<br />

Greta-Fan. Spätestens<br />

seit er die 16-Jährige bei<br />

einer Umweltdemo in seiner<br />

Wahlheimat Hamburg<br />

sah. „Es ist inspirierend,<br />

ihr zuzuhören“, sagt<br />

der 38-Jährige. Die Kraft<br />

der Botschaft liege in ihrer<br />

Klarheit und Fokussierung.<br />

„Sie hat auch mir<br />

noch mal die Augen geöffnet.“<br />

Dreimal schon hat<br />

Herrmann die Welt umsegelt.<br />

Im nächsten Jahr<br />

nimmt er an der Vendée<br />

Globe teil, der härtesten<br />

Hochseeregatta der Welt.<br />

Trotzdem: Diese Reise<br />

werde auch für ihn eine<br />

Herausforderung. „Eine<br />

schöne und tolle zugleich.“<br />

Es gehe hier nicht<br />

um Show, sagt Herrmann.<br />

„Wir sollten darauf hören,<br />

allen voran die Politiker,<br />

was die Wissenschaft<br />

sagt. Wir müssen endlich<br />

aufwachen. Es ehrt uns,<br />

dass wir mit der Fahrt unseren<br />

kleinen Beitrag zum<br />

Klimaschutz leisten können.“<br />

Die Crew wird auf einer<br />

Route nördlich der Azoren<br />

segeln – die meiste<br />

Zeit unter Autopilot.<br />

Herrmann und Co-Skipper<br />

Casiraghi wechseln<br />

sich alle drei Stunden ab.<br />

Während der eine<br />

Schicht hat, schläft der<br />

stützen und den Wasserstand<br />

im Toddbrook Reservoir zu<br />

senken. „Die Ingenieure sind<br />

sehr beunruhigt“, sagte Feuerwehrchef<br />

Terry McDermott.<br />

Premierminister Boris Johnson<br />

versuchte, den Einwohnern<br />

Mut zu machen. „Notfallhelfer,<br />

Ingenieure und Angehörige der<br />

Royal Air Force arbeiten rund<br />

um die Uhr, um den Damm zu<br />

reparieren“, sagte er bei seinem<br />

Besuch am Freitag.<br />

In dem 6500-Seelen-Städtchen<br />

andere. Ob Greta Thunberg<br />

an Bord mitanpacken<br />

wird, sei ihre Entscheidung,<br />

sagt Herrmann.<br />

So könne sie sich<br />

etwa am PC mit dem Wetter<br />

und dem Wind auseinandersetzen.<br />

Mit dem<br />

steht und fällt alles. „Das<br />

ist die größte Unbekannte.<br />

Der Wind bestimmt<br />

die Stimmung. Er bestimmt<br />

alles.“ Und es gibt<br />

einen Plan B, falls das<br />

Wetter nicht mitspielt.<br />

„Wir könnten einen Zwischenstopp<br />

in Neufundland<br />

einlegen“, sagt der<br />

Profisegler. Oder umdrehen.<br />

Trotz großer Routine<br />

habe er enormen Respekt<br />

vor der See –und<br />

der verschwinde nie.<br />

Viel Vorbereitungszeit<br />

bleibt den fünf Besatzungsmitgliedern<br />

nicht<br />

mehr. Vor der englischen<br />

Küste gibt es kurz vor<br />

dem Start Mitte August<br />

noch eine Probefahrt, an<br />

der auch Greta teilnehmen<br />

wird. Südengland ist<br />

dann auch der Ausgangspunkt<br />

für den Trip. Einen<br />

ersten Eindruck von der<br />

Yacht konnte sie sich bereits<br />

machen. „Wir haben<br />

ihr per Videoschalte das<br />

Schiff gezeigt“, sagt Herrmann.<br />

Mit dieser Atlantiküberquerung<br />

unterstreicht die<br />

junge Schwedin, die mit<br />

ihrem Schulstreik zum<br />

bekanntesten Teenager<br />

der Welt avancierte, einmal<br />

mehr ihre Entschlossenheit.<br />

Es wird, davon<br />

gehen alle Beteiligten aus,<br />

wohl der Törn des Jahrzehnts<br />

für den Segelsport.<br />

Und abseits der sportlichen<br />

Herausforderung?<br />

„Ich hoffe, dass der Klimaschutz<br />

in der Öffentlichkeit<br />

künftig noch sehr<br />

viel mehr Raum einnimmt“,<br />

sagt Boris Herrmann.<br />

„Es muss das bestimmende<br />

Thema in den<br />

Köpfen der Menschen<br />

werden. Dazu möchten<br />

wir beitragen.“<br />

Juliane Lange<br />

wurden Sorgen laut: „Sollte der<br />

Damm brechen, wäre wahrscheinlich<br />

der ganze Ort weg“,<br />

sagte ein Manndem „Derbyshire<br />

Telegraph“. Unterdessen nahm<br />

auch die Angst vor Plünderungen<br />

zu. Am Sonnabend durften<br />

die Bewohner kurz inihre Häuser,<br />

um Haustiere und persönliche<br />

Sachen abzuholen. Erlaubt<br />

war nur eine Person für 15 Minuten<br />

pro Gebäude –viele brachten<br />

aber Freunde mit, um gemeinsam<br />

Sachenherauszutragen.<br />

Fotos: dpa<br />

Foto: AFP<br />

PANORAMA 31<br />

Bei Einsatz<br />

Feuerwehrmann<br />

stürztaus Wagen<br />

Hagen –Bei einem Einsatz<br />

ist ein Feuerwehrmann in<br />

Hagen (NRW) aus dem fahrenden<br />

Feuerwehrfahrzeug<br />

gestürzt. Nach Polizeiangaben<br />

wurde er bei dem Unfall<br />

am Freitagnachmittag<br />

schwerstverletzt. Mit einem<br />

Hubschrauberbrachten ihn<br />

Rettungskräfte in eine Klinik.<br />

Nach ersten Erkenntnissen<br />

hatte sich beim Linksabbiegen<br />

auf der rechtenSeite des<br />

Feuerwehrfahrzeugesaus<br />

bislang ungeklärter Ursache<br />

eine Tür geöffnet. Der Feuerwehrmann<br />

stürzte auf die<br />

Fahrbahn.<br />

Über Ärmelkanal<br />

„Raketenmann“<br />

meistertFlug<br />

St Margaret’s Bay –Beim<br />

zweiten Versuch hat es geklappt:<br />

Dem französischen<br />

Extremsportler Franky Zapata<br />

(40) ist als erstem „fliegenden<br />

Mann“ die Überquerung<br />

des Ärmelkanals gelungen.<br />

Der Jetski-Weltmeister<br />

landete mit seinem Flyboard<br />

planmäßig am Sonntagvormittag<br />

in St. Margaret’s Bay<br />

im englischen Dover. 22 Minuten<br />

dauerte der Flug von<br />

der französischen Küste aus<br />

–mit Tankstopp auf einem<br />

Schiff auf halber Strecke.<br />

Der Franzose Franky Zapata<br />

gestern bei der Überquerung<br />

Auf der Autobahn<br />

Vater stürzt<br />

Sohn vonBrücke<br />

Dillenburg –Ein 36-jähriger<br />

Vater hat seinen 9Jahre<br />

alten Sohn auf der A45 in<br />

Hessen von einer Brücke gestürzt<br />

und ist dann selbst in<br />

den Tod gesprungen. Das<br />

teilte am Sonntag das Polizeipräsidium<br />

Mittelhessen<br />

mit. Im Auto des Mannes,<br />

das an der Autobahn auf der<br />

Brücke abgestellt war, fanden<br />

Ermittler nach der Tat<br />

vom Samstagabend einen<br />

Abschiedsbrief. Vater und<br />

Sohn waren den Behörden<br />

zufolge Deutsche. Eine vorbeifahrende<br />

Autofahrerin<br />

informierte am Samstagabend<br />

die Polizei.

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