AUTOINSIDE Ausgabe 9 – September 2019
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REIFEN UND RÄDER<br />
entfällt, was für viele Kunden ein ausschlaggebender<br />
Vorteil und Komfortgewinn ist.<br />
Um die Datenverarbeitung sicherzustellen, benötigt<br />
der RDKS-Sensor eine Batterie, deren<br />
Lebensdauer begrenzt ist. Im Schnitt reicht<br />
die Kapazität für die Datenübermittlung für<br />
vier bis zehn Jahre. Ist die Batterie leer, werden<br />
keine Daten mehr ans Steuergerät geliefert<br />
und die RDKS-Warnlampe leuchtet auf.<br />
Im Werkstattalltag ist es ratsam, die Restkapazität<br />
mittels Diagnosetester/Programmierwerkzeug<br />
zu prüfen. Bei einigen RDKS-Sensoren<br />
lassen sich die Batterien austauschen, bei<br />
der Mehrzahl ist das Gehäuse verschweisst<br />
und der Sensor als Ganzes zu ersetzen.<br />
Sowohl Gummiventile (Snap-in, links) wie Metallventile zum Teil aus leichtem Titan müssen gewartet werden. Bei den<br />
Snap-in-Ventilen ist der Ventilfuss auf Sprödigkeit zu überprüfen. Bei den Metallventilen ist die Dichtung zwischen<br />
Ventil und Felge regelmässig zu ersetzen. Der Ventileinsatz gehört jedes Mal getauscht, um höchste Sicherheit für<br />
den Kunden zu gewährleisten. (Bild: Huf)<br />
Die zweite Generation der indirekt messenden<br />
Systeme hingegen analysiert nicht nur<br />
die Raddrehzahl, sondern die Frequenz- oder<br />
Drehzahländerung beim Rotieren (Winkelgeschwindigkeitsänderung<br />
pro Zeit). Beim<br />
Reset und dem davor genau eingestellten<br />
Reifendruck überwacht das System das<br />
Schwingungsverhalten des Reifens und legt<br />
das Verhalten im Speicher ab. Durch den<br />
Referenzwert können auch Druckverluste<br />
an gleichzeitig allen Reifen erkannt werden.<br />
Grundsätzlich sind aber auch die neusten<br />
indirekten Systeme sehr tolerant betreffend<br />
Auslösungsschwelle, da eine Vielzahl von Reifen<br />
mit unterschiedlichen Schwingverhalten<br />
usw. berücksichtigt werden müssen. Zusätzlich<br />
ist die Handhabung aus Sicht des Kunden<br />
und der Werkstatt einfacher. Der Kunde<br />
ist somit in der Lage, am Ende der Saison die<br />
Räder selber zu wechseln.<br />
Direkt messende Systeme erlauben nebst der<br />
Messung des Innendruckes auch die Überwachung<br />
der Reifentemperatur. Die zwei physikalischen<br />
Messwerte werden periodisch über<br />
eine Auswertungselektronik im Sensor in ein<br />
Datenpaket verpackt und via Funkverbindung<br />
auf der Frequenz von 434 MHz an eine<br />
Empfangsantenne geschickt. Die Zeitabstände<br />
der Datenübertragung betragen 30 bis 60 Sekunden<br />
von Messung zu Messung. In einem<br />
Steuergerät werden die Daten ausgewertet<br />
und miteinander verglichen.<br />
Durch die Einzelerfassung ist das System in<br />
der Lage, nicht nur einen Druckverlust<br />
während der Fahrt festzustellen, sondern<br />
bietet die Möglichkeit, auch im Stand den<br />
aktuellen Reifendruck anzuzeigen. Auch reagiert<br />
das System rascher auf Veränderungen<br />
und warnt die Fahrerin oder den Fahrer frühzeitiger<br />
mittels optischer Warnung. Die periodische,<br />
manuelle Kontrolle des Reifendruckes<br />
Beim Reifenwechsel müssen die Sensoren<br />
zudem gewartet werden. Der Ersatz des<br />
Ventileinsatzes würde ohne Demontage des<br />
Sensors vom Rad funktionieren. Aufgrund<br />
der Alterung der Dichtung zwischen Sensor<br />
und Radauflage bei Metallventilen empfiehlt<br />
Fortsetzung Seite 16<br />
Auf dem Zubehörmarkt sind diverse Programmier- und<br />
Prüftools erhältlich, die dank Softwareaktualisierung<br />
sowohl OEM- wie auch Zubehörsensoren abfragen<br />
(Ladezustand Batterie) und programmieren können.<br />
(Bild VDO)<br />
Reifendruckkontrollsysteme RDKS gehören seit November 2014 in der EU zur Serienausrüstung von Neuwagen.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2019</strong>15