AUTOINSIDE Ausgabe 9 – September 2019
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POLITIK & RECHT<br />
werden. Ihnen geht es in Tat und Wahrheit um die ewig gleiche Forderung<br />
nach Umverteilung. Die Sozialisten haben weltweit gezeigt, wie<br />
sie staatlich gelenkt die Umwelt und den Wohlstand zerstört haben.<br />
Jüngstes Beispiel dazu ist Venezuela.<br />
Bedeutet dieser Verzicht, dass die SVP gegen Nachhaltigkeit ist?<br />
Oder ist Nachhaltigkeit schlicht eine Selbstverständlichkeit, die<br />
nicht bei jeder Gelegenheit betont werden muss?<br />
Mit den Linken und Grünen sind wir daran, die Eigenverantwortung<br />
und die unternehmerische Innovation abzuwürgen, inszeniert und beklatscht<br />
von Lehrern, Medien, professionellen Lobbyisten und selbst<br />
von der FDP. Das ist alles andere als nachhaltig. Wenn wir das heimische<br />
Gewerbe laufend mit mehr Steuern und Abgaben belasten,<br />
verliert es seine Wettbewerbsfähigkeit. Es wird dann mehr importiert<br />
aus Ländern mit tieferen Umweltstandards, womit sich der CO 2<br />
-Ausstoss<br />
erhöht <strong>–</strong> insbesondere wenn noch der Transport eingerechnet<br />
wird. Die nach Gutmenschentum im Inland eingeführte Klimaschutzmassnahme<br />
wirkt sich dann sogar negativ aufs Klima aus. Nachhaltig<br />
ist möglichst viel Konsum von Produkten aus inländischer Wertschöpfung.<br />
Das sichert Innovation sowie Arbeitsplätze und spart energieintensive<br />
Transporte.<br />
Die SVP ist traditionell eng mit der Landwirtschaft verbunden, die<br />
vom Klimawandel direkt betroffen ist. Spürt die Partei Druck aus<br />
der Landwirtschaft?<br />
Nein, gerade die Landwirtschaft erträgt aufgrund des grossen Konkurrenzdrucks<br />
mit viel billigeren Lebensmitteln aus dem Ausland<br />
keine höheren Kosten auf Energieträgern. Mit dem Einsatz für<br />
produzierende bäuerliche Familienbetriebe hat sich die SVP stets<br />
für eine intakte gepflegte Umwelt eingesetzt. Tierfreundlich und<br />
ökologisch produzierte Lebensmittel aus der Schweiz sind allemal<br />
umweltfreundlicher als Importfleisch aus riesigen Rinderherden aus<br />
Südamerika. Genau das wollen die Grünliberalen zerstören mit ihrer<br />
ständigen Forderung nach einer Liberalisierung, das heisst Abbau des<br />
Grenzschutzes für Lebensmittel bei gleichzeitiger Mehrbelastung der<br />
heimischen Bauernfamilien.<br />
Ihre Partei veröffentlichte im Juni das Positionspapier «Stopp den<br />
links-grünen Raubzug auf den Mittelstand» und verabschiedete ein<br />
«Manifest für eine intelligente bürgerliche Öko-Politik». Die SVP<br />
versucht darin, der links-grünen Klimapolitik ein Preisschild anzuhängen<br />
<strong>–</strong> beispielsweise mit einer drohenden Erhöhung der Benzinpreise<br />
oder einer Strassenmaut. Wie funktioniert das bislang?<br />
Mit dem Manifest wollen wir der Bevölkerung aufzeigen, welche Umverteilungsmassnahmen<br />
die vermeintlichen Klimaschützer vorhaben.<br />
So haben wir berechnet, dass, sollten alle Vorstösse und Absichten<br />
der Linken und Grünen umgesetzt werden, Kosten pro vierköpfige Familie<br />
von bis zu 20 000 Franken entstehen würden. Alleine der Vorschlag<br />
einer Maut von 10 Fr./100 km kostet bei 20 000 Jahreskilometer<br />
2000 Franken. Kosten, die zum Beispiel eine Mittelstandsfamilie im<br />
Berggebiet ohne ÖV-Anschluss nicht einfach so tragen kann. Unsere<br />
Aussagen wurden von SP-Chef Christian Levrat mehr als bestätigt,<br />
als er seinen Klimaplan vorstellte, der alleine 12 Milliarden Franken<br />
kosten soll. Dieser enthält etwa ein Verbot des Autobahnausbaus und<br />
gleichzeitig die Forderung zusätzlicher Ladestationen für Elektrofahrzeuge<br />
<strong>–</strong> als ob Elektrofahrzeuge keine Strassen brauchen würden. Was<br />
für ein Widerspruch! Dass sich mittlerweile die Forderungen der Klimaschützer<br />
an Absurdität übertreffen, spricht für sich, so beispielsweise<br />
die Forderung nach einem Verbot für Haustiere, weil diese Fleisch<br />
fressen würden.<br />
Ulrich Giezendanner sagte kürzlich, die SVP werde zur Wasserstoff-Partei<br />
<strong>–</strong> unter anderem auch weil Walter Frey Mitglied im<br />
Förderverein H2-Mobilität Schweiz ist. Wo steht Ihre Partei bezüglich<br />
Wasser-, Elektro- und Erdgas/Biogas-Mobilität?<br />
Unsere Partei steht für die Gleichbehandlung unterschiedlicher Verkehrsträger.<br />
Bei möglichst geringen Vorschriften und ohne verzerrende<br />
Subventionen setzen sich marktfähige Innovationen am schnellsten<br />
durch. Der Staat darf sich da nicht einmischen, weil sonst oft das Falsche<br />
subventioniert wird. Wasserstoff dürfte eine solche Innovation<br />
sein. Deshalb habe ich auch selbst an einer entsprechenden Promotionskampagne<br />
mitgearbeitet. Wir müssen aber die Privatbetriebe arbeiten<br />
lassen <strong>–</strong> es braucht hier keinen Staat. <<br />
Albert Rösti<br />
Albert Rösti ist promovierter Agronom ETH und schloss 2002 ein<br />
Studium an der University of Rochester als Master of Business Administration<br />
(MBA) ab. Der Berner, der seit 2011 im Nationalrat sitzt,<br />
war unter anderem Generalsekretär der Volkswirtschaftsdirektion<br />
des Kantons Bern und Direktor der Schweiz Milchproduzenten SMP.<br />
Heute ist Rösti selbstständig tätig und bietet mit seinem Büro Dr. Albert<br />
Rösti GmbH Dienstleistungen in den Bereichen Public Affairs und<br />
Projektmanagement sowie Beratungen für Wirtschaft und Politik an.<br />
Seit 2016 ist der 52-Jährige Präsident der SVP Schweiz. Rösti ist verheiratet<br />
und Vater von zwei Kindern.<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2019</strong>61