HIERGEBLIEBEN 2019/02
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„Zukunft hat mehr mit ‚heute’<br />
als mit ‚morgen’ zu tun!“<br />
DIE ZUKUNFTSMANAGERIN<br />
Im Gespräch mit Julia Plath, Zukunftsmanagerin des Kreises Rendsburg-Eckernförde<br />
TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Sebastian Weimar<br />
Julia Plath denkt voraus! Als<br />
„Zukunftsmanagerin“ der Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
des<br />
Kreises Rendsburg-Eckernförde entwickelt<br />
sie Strategien, um Schleswig-Holsteins<br />
größten Landkreis attraktiv weiterzuentwickeln.<br />
Welche Aufgaben sie hat, und<br />
warum sie optimistisch in die Zukunft<br />
blickt, verrät sie ME2BE-Redakteur Chris<br />
im Interview.<br />
Hallo, Frau Plath. Ein Bankmanager verfolgt<br />
online die Aktien- und Währungskurse<br />
und regelt Bankgeschäfte. Was<br />
macht eine ‚Zukunftsmanagerin’?<br />
Um die wirtschaftliche Entwicklung des<br />
Kreises Rendsburg-Eckernförde zu fördern<br />
und in die richtige Richtung zu lenken,<br />
brauchen wir eine Vorstellung von der<br />
Welt, in der wir zukünftig leben wollen<br />
– allerdings auf dem Boden der Tatsachen.<br />
Deshalb beschäftige ich mich intensiv mit<br />
der Gegenwart. Zukunft hat mehr mit ‚heute’<br />
als mit ‚morgen’ zu tun!<br />
Klingt spannend, aber das müssen Sie uns<br />
bitte erklären!<br />
Wer eine Zukunftsvision für seine Region<br />
entwickeln möchte, muss sich zunächst<br />
mit der Gegenwart auseinandersetzen und<br />
schauen, was vorhanden ist! Zukunftsgestaltung<br />
gleicht einem Mosaikspiel. Aus<br />
einer vorhandenen Umgebung ergibt sich<br />
eine neue Idee, für die Akteure zusammengebracht<br />
und unterschiedliche Hebel in<br />
Bewegung gesetzt werden müssen, woraus<br />
sich weitere Optionen ergeben. Meine Kernaufgabe<br />
besteht darin, Räume zu erkennen,<br />
Menschen mit Ideen zu treffen, ihnen zuzuhören<br />
und Fragen zu stellen, sie zu beraten<br />
und zu vernetzen, ihre Projekte zu fördern<br />
und somit zukunftsfähige Strukturen zu<br />
schaffen.<br />
Mit welchen Themen beschäftigen Sie sich?<br />
Wir haben für die Zukunftsstrategie „R.E.<br />
2030“ drei Themenfelder entwickelt: Lebensqualität,<br />
Tourismus und Wirtschaft. Was die<br />
Lebensqualität betrifft, so beschäftigen<br />
wir uns beispielsweise mit der Schaffung<br />
studentischen und generationenübergreifenden<br />
Wohnraumes, einer zukunftsfähigen<br />
Mobilität durch Förderung des öffentlichen<br />
Personennahverkehrs sowie dem Aufbau<br />
einer modernen digitalen Infrastruktur. Im<br />
Bereich Tourismus möchten wir sichtbarer<br />
werden und uns besser vermarkten. Der<br />
Binnenlandtourismus boomt und als größter<br />
Kreis in Schleswig-Holstein haben wir<br />
wunderbare Seen, Wälder sowie die Nähe<br />
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