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NEUE LEHRERINNEN<br />

Michaela Bäck, 25, wird ab Herbst an der Landesmusikschule Peuerbach<br />

Klavier unterrichten. Wir durften die gebürtige Leondingerin nach<br />

Ghana begleiten.<br />

Unweit der Stadt Tamale bereiten sich<br />

die wenigen Einwohner von Gumo auf ein<br />

Großereignis vor. Mehr als 200 Menschen aus<br />

allen umliegenden Dörfern sind angereist.<br />

Kleider und Kappen in bunten Gewändern,<br />

verzierte Boubous, an der Seite getragene<br />

Trommeln.<br />

Eine ältere Frau wird heute begraben – das<br />

Begräbnis ein Fest. Die Verwandten lachen,<br />

die Gäste tanzen. Mit ihren Trommeln rufen<br />

sie die Ahnen, ihr Rhythmus ist eine Sprache,<br />

sie feiern das Leben der Toten. In Ghana sind<br />

Beerdigungen keine Trauerveranstaltungen. Sie<br />

sind ein Anlass zu Freude und Feier.<br />

Inmitten der Feierlichkeiten tanzt Michaela<br />

Bäck aus Leonding. Mehrere Tage wohnt sie<br />

nun im kleinen Dorf, nimmt am täglichen Leben<br />

teil. Die Musikerin ist fasziniert von der Rhythmik<br />

der Kultur. Musik und Bewegung gehören hier<br />

einfach zusammen. „In Ghana ist das eins. Der<br />

Körper muss mit, ein Gesamtkonstrukt.“<br />

Ab September 2018 wird Michaela an der<br />

Landesmusikschule Peuerbach Klavier<br />

unterrichten. Ihre Erfahrungen, die sie auf ihren<br />

Reisen gesammelt hat, nimmt sie natürlich mit.<br />

Sie begleitet ihre Schülerinnen auf einem Cajón,<br />

nähert sich der Musik von einer rhythmischen<br />

Seite. Und sie drängt nicht:<br />

„Die Motivation geht immer vom Kind aus.<br />

Es sollte das Instrument für sich entdecken,<br />

Stücke selber spielen wollen.“ Die Pädagogin ist<br />

überzeugt, dass Kinder bzw. Erwachsene den<br />

Zugang zu ihrem Instrument selber entdecken<br />

müssen. „Jeder sollte die Möglichkeit haben ein<br />

Instrument zu spielen, aber keiner sollte dazu<br />

gezwungen werden. In jedem Kind steckt ein<br />

Funke Musikalität. Ich möchte aus jedem Kind<br />

etwas herausziehen, das da ist und nicht mehr.“<br />

Neben den spielerischen Komponenten<br />

der Instrumentalausbildung sollten aber<br />

auch definierte Ziele gesteckt werden.<br />

Herausforderungen seien wichtig. Aber eben<br />

ohne Druck.<br />

Im Dorf werden nun Kanonenschüsse<br />

abgefeuert. Michaela holt ihre Gitalele aus<br />

ihrer Hütte. Die kleine Gitarre hat sie bei jeder<br />

ihrer Reisen mit dabei. Die Sprachbarriere<br />

überwindet sie mit Musik. „Musik versteht jeder,<br />

singen kann man überall. Da versteht man sich<br />

gleich mit jedem.“<br />

Informationen rund um<br />

das Thema Anmeldung<br />

finden Sie unter:<br />

www.lms-peuerbach.at/<br />

Seite / 10<br />

<strong>TONI</strong> - das magazin HERBST 2018

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