audimax ING. 9/10-2019 - Karrieremagazin für Ingenieure
Branchen im Check***Mechatronik: Arbeiten an der Schnittstelle zu Robotik***Spezialchemie: Deine Chancen***Maschinenbau: Aufgaben, Skills und Gehälter*** Mobilität: Wir checken den Arbeitsmarkt, der sich bewegt***Mittelstand: Warum es sich lohnt, bei einem mittelständischen Unternehmen einzusteigen***KI: Trends, Anwendungsfelder und Zukunftsprognosen***Bauen: Was die Baubranche zu bieten hat***Medizintechnik: Herausforderungen, Aufgaben & Projekte***Formula Student Germany: Blick in den Rückspiegel***More MINT: Wissenswertes rund um den Einstieg als MINT-Absolvent***Mensagespräch mit Frank Thelen***Trainee werden: Einstiegsprogramme im Check.
Branchen im Check***Mechatronik: Arbeiten an der Schnittstelle zu Robotik***Spezialchemie: Deine Chancen***Maschinenbau: Aufgaben, Skills und Gehälter*** Mobilität: Wir checken den Arbeitsmarkt, der sich bewegt***Mittelstand: Warum es sich lohnt, bei einem mittelständischen Unternehmen einzusteigen***KI: Trends, Anwendungsfelder und Zukunftsprognosen***Bauen: Was die Baubranche zu bieten hat***Medizintechnik: Herausforderungen, Aufgaben & Projekte***Formula Student Germany: Blick in den Rückspiegel***More MINT: Wissenswertes rund um den Einstieg als MINT-Absolvent***Mensagespräch mit Frank Thelen***Trainee werden: Einstiegsprogramme im Check.
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MINT<br />
NEUANFANG IM MINT-BEREICH<br />
ABBRUCH, KEIN BEINBRUCH<br />
Was haben Bill Gates, Steve Jobs und Mark Zuckerberg<br />
außer ihrer Computeraffinität und<br />
ihrem übervollen Konto gemeinsam? Alle drei<br />
haben ihr Studium abgebrochen – was offensichtlich<br />
keine schlecht Idee war. Ein Trost <strong>für</strong><br />
alle Studienabbrecher. Übrigens gilt dieser Trost<br />
vor allem solchen, die ihre berufliche Zukunft<br />
im MINT-Bereich sehen.<br />
Noch nie haben in Deutschland so viele Fachkräfte<br />
aus den MINT-Bereichen Mathematik,<br />
Informatik, Naturwissenschaft und Technik gefehlt:<br />
Das Institut der Deutschen Wirtschaft bezifferte<br />
die Zahl der offenen Stellen zuletzt auf<br />
eine halbe Million. Das bedeutet, dass du auch<br />
als Studienabbrecher gute Chancen auf eine erfolgreiche<br />
Bewerbung im MINT-Bereich hast.<br />
Durch deine bereits absolvierten Leistungen an<br />
der Uni beweist du, dass du dich in komplexe<br />
Sachverhalte einarbeiten kannst und bringst<br />
wertvolles Wissen mit – im Vergleich zu ›frischen‹<br />
Abiturienten.<br />
MINT-ARBEITGEBER DFS<br />
VON WEGEN LUFTIKUS<br />
Dein MINT-Abschluss naht und du hast Lust<br />
auf eine spannende, verantwortungsvolle Aufgabe?<br />
Wenn dich zudem das komplexe System<br />
des deutschen Luftraums, einem der verkehrsreichsten<br />
der Welt, fasziniert, könnte die Deutsche<br />
Flugsicherung (DFS) der richtige Arbeitgeber<br />
<strong>für</strong> dich sein. Als Fluglotse kümmerst<br />
du dich – sowohl auf dem Boden als auch in<br />
luftigen Höhen – um einen reibungslosen Verkehrsfluss.<br />
Von einer Kontrollzentrale oder direkt<br />
vom Tower aus behältst du den Überblick<br />
über stündlich bis zu 40 Starts und Landungen,<br />
planst Flugrouten und kommunizierst mit den<br />
Piloten.<br />
Nützliche Skills <strong>für</strong> den Einstieg als Fluglotse<br />
sind daher zum Beispiel Multitasking und die<br />
Fähigkeit, auch unter Zeitdruck ruhig zu bleiben<br />
und keine Entscheidung unüberlegt zu treffen.<br />
Auch technisches Know-how solltest du<br />
mitbringen, da du mit speziellen Geräten wie<br />
zum Beispiel Radar- oder Funkanlagen zu tun<br />
haben wirst.<br />
STEIGENDE FRAUENRATE<br />
MINTIGE FRAUEN-POWER<br />
IT'S A MAN'S WORLD?<br />
HELDINNEN DER MINT-GESCHICHTE<br />
Obwohl 50 Prozent der Anwender<br />
von technischen Produkten<br />
Frauen sind, werden diese zu 95<br />
Prozent von Männern entwickelt.<br />
Dabei schätzen MINT-Führungskräfte<br />
weibliche Mitarbeiter und<br />
gemischte Projektteams sehr – die<br />
Produktivität ist hierbei oft höher<br />
als in rein männlichen Teams.<br />
Kommunikative, empathische,<br />
organisatorische und technische<br />
Fähigkeiten sind unter anderem<br />
Aspekte, mit denen Frauen MINT-<br />
Unternehmen bereichern.<br />
Eine positive Entwicklung gibt<br />
es allerdings auch zu verzeichnen:<br />
Laut Statistischem Bundesamt<br />
ist der Anteil der weiblichen<br />
Studienanfänger in den MINT-Fächern<br />
um gut 70 Prozent gestiegen<br />
– von knapp 60.000 auf über<br />
<strong>10</strong>0.000. Damit sich die gut ausgebildeten<br />
MINT-Absolventinnen<br />
allerdings auch <strong>für</strong> ein Unternehmen<br />
entscheiden, müssen diese<br />
entsprechende Leistungen bieten:<br />
Durch familienfreundliche Angebote<br />
wie Gleitzeit, Homeoffice<br />
und Unterstützung <strong>für</strong> den Kindergarten<br />
wird der Arbeitgeber<br />
attraktiv. Zudem setzen Unternehmen<br />
verstärkt auf weibliche<br />
Führungskräfte im MINT-Bereich,<br />
die als Mentorinnen zur Verfügung<br />
stehen.<br />
Mehr Frauen-Power findest du ab<br />
Seite 62.<br />
Frauen und MINT: Dass dies eine<br />
sehr gelungene Kombination ist,<br />
haben bereits einige technikaffine<br />
Damen bewiesen. Die Physikerin<br />
und Chemikerin Marie Curie<br />
zum Beispiel beschäftigte sich an<br />
der Pariser Universität Sorbonne<br />
mit dem Schwerpunkt radioaktive<br />
Substanzen – und zwar an dem extra<br />
<strong>für</strong> sie geschaffenen Lehrstuhl<br />
<strong>für</strong> Allgemeine Physik. Die polnische<br />
Wissenschaftlerin gewann<br />
1903 den Nobelpreis <strong>für</strong> Physik,<br />
dicht gefolgt vom Nobelpreis <strong>für</strong><br />
Chemie im Jahr 1911. Damit ist sie<br />
bis heute die einzige Frau, die zwei<br />
Nobelpreise in verschiedenen Kategorien<br />
gewonnen hat.<br />
In den 60ern entwickelte sich die<br />
Umweltwissenschaftlerin Rachel<br />
Carson zur Schlüsselfigur der amerikanischen<br />
Innen- und Außenpolitik.<br />
Ihr Buch ›Der stumme<br />
Frühling‹ warnte die Welt vor den<br />
Gefahren von Pestiziden und Chemikalien<br />
auf Mensch, Tier und<br />
Umwelt. Das Buch der Wissenschaftlerin<br />
war Ausgangspunkt einer<br />
Umweltbewegung in den USA.<br />
Die Teilchenphysikerin Sau Lan Wu<br />
aus Hongkong beschäftigt sich seit<br />
Beginn ihrer Karriere mit Quarks<br />
und Gluonen – sie beeinflusste den<br />
Lauf der Wissenschaft maßgeblich,<br />
als sie bei der Entdeckung des<br />
Higgs-Teilchens half.<br />
Im Kampf gegen Krankheiten<br />
wie Demenz oder Krebs machte<br />
die italienische Neurologin Rita<br />
Levi-Montalcini die bahnbrechende<br />
Entdeckung des Nervenwachstumsfaktors,<br />
einem Protein in Wirbeltieren,<br />
das viele Schlüsse auf die<br />
Behandlung dieser Krankheiten<br />
zulässt. 1986 gewann sie <strong>für</strong> diese<br />
Leistung zusammen mit anderen<br />
Wissenschaftlern den Nobelpreis.<br />
Text: Kirsten Borgers | Quellen: wissen.de, studienabbrecher.com | Fotos: lightpoet, Frank Peters/Fotolia<br />
58 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker