audimax ING. 9/10-2019 - Karrieremagazin für Ingenieure
Branchen im Check***Mechatronik: Arbeiten an der Schnittstelle zu Robotik***Spezialchemie: Deine Chancen***Maschinenbau: Aufgaben, Skills und Gehälter*** Mobilität: Wir checken den Arbeitsmarkt, der sich bewegt***Mittelstand: Warum es sich lohnt, bei einem mittelständischen Unternehmen einzusteigen***KI: Trends, Anwendungsfelder und Zukunftsprognosen***Bauen: Was die Baubranche zu bieten hat***Medizintechnik: Herausforderungen, Aufgaben & Projekte***Formula Student Germany: Blick in den Rückspiegel***More MINT: Wissenswertes rund um den Einstieg als MINT-Absolvent***Mensagespräch mit Frank Thelen***Trainee werden: Einstiegsprogramme im Check.
Branchen im Check***Mechatronik: Arbeiten an der Schnittstelle zu Robotik***Spezialchemie: Deine Chancen***Maschinenbau: Aufgaben, Skills und Gehälter*** Mobilität: Wir checken den Arbeitsmarkt, der sich bewegt***Mittelstand: Warum es sich lohnt, bei einem mittelständischen Unternehmen einzusteigen***KI: Trends, Anwendungsfelder und Zukunftsprognosen***Bauen: Was die Baubranche zu bieten hat***Medizintechnik: Herausforderungen, Aufgaben & Projekte***Formula Student Germany: Blick in den Rückspiegel***More MINT: Wissenswertes rund um den Einstieg als MINT-Absolvent***Mensagespräch mit Frank Thelen***Trainee werden: Einstiegsprogramme im Check.
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INTERNATIONAL<br />
KARIBU HEISST<br />
WILLKOMMEN<br />
MIT WENIGEN SWAHILIVOKABELN UND<br />
VIEL VORFREUDE IM GEPÄCK FLOG KIRSTEN<br />
NACH DEM ABI NACH TANSANIA.<br />
VON FREIHEIT, PIKI PIKIS UND TOLLEN MENSCHEN<br />
<strong>audimax</strong>-Serie<br />
Das Leben<br />
anderswo<br />
DAS ANDERSWO<br />
TANSANIA liegt im Osten Afrikas, direkt<br />
am indischen Ozean. Das Land lockt<br />
jährlich etwa eine Million Touristen<br />
mit seinen Nationalparks und Touren<br />
auf den Kilimanjaro, den höchsten Berg<br />
Afrikas. Trotz weit verbreiteter Armut<br />
und des unterschiedlichen Glaubens der<br />
Einwohner – vor allem Christentum, Islam<br />
und Stammesreligionen – gilt Tansania<br />
als eines der sichersten afrikanischen<br />
Reiseländer. Neben Kiswahili als Landessprache<br />
werden 125 Stammessprachen<br />
gesprochen.<br />
Beim Englischlernen mit einer Schülerin der<br />
sechsten Klasse.<br />
Hakuna Matata, weite Savanne, wilde Tiere und<br />
Affenbrotbäume, deren Silhouetten sich vor<br />
einem orangeroten Abendhimmel abzeichnen<br />
– typisch Afrika? Im ostafrikanischen Tansania<br />
können sich Safaritouristen dieses Bild tatsächlich<br />
bestätigen lassen. Doch nach meinem<br />
Abitur fand ich es viel spannender, ein ganzes<br />
Jahr in dem fremden Land zu leben und einen<br />
authentischen Einblick zu bekommen.<br />
Nötig war da<strong>für</strong> erst mal eine intensive Bewerbungsphase<br />
bei der evangelischen Entsendeorganisation<br />
›Mission Eine Welt‹. Als feststand,<br />
dass ich als Lehrerin an einem Internat<br />
<strong>für</strong> körperlich behinderte Kinder in Sanya Juu,<br />
einem Dorf in der Nähe des Kilimanjaro, eingesetzt<br />
werden würde, gab es kein Halten mehr.<br />
Ich stürzte mich in die Vorbereitungen: Am<br />
Wochenende Swahili lernen, Gelbfieber-, Typhus-<br />
und weitere nötige Impfungen in die<br />
Wege leiten, Malariatabletten besorgen und<br />
mein Leben irgendwie in einem einzigen Koffer<br />
unterbringen.<br />
ANKUNFT IN EINER FREMDEN WELT<br />
Auf und ab hüpften mein Koffer und ich im<br />
Landrover auf der Buckelpiste, die zu meinem<br />
Zuhause auf Zeit führte. Der Mitarbeiter der<br />
Schule, der mich am Flughafen abgeholt hatte,<br />
zeigte mir dort angekommen freundlich das<br />
Häuschen, in dem ich wohnen sollte. Es war aufgrund<br />
der Regenzeit kalt und außerdem mitten<br />
in der Nacht. Also legte ich mich direkt auf die<br />
bröselige Kaltschaummatratze, zog die Decke<br />
bis unter die Nasenspitze und versuchte, mich<br />
von den Geckos an der Wand und der Zugluft,<br />
die durch das kaputte Fenster wehte, nicht allzu<br />
sehr beeindrucken zu lassen.<br />
Der erste Tag brach an und der leichte Anflug<br />
von Einsamkeit und Kulturschock verflog<br />
ziemlich schnell. Die Tansanier, mit denen ich<br />
in dem weitläufigen Schulkomplex zusammenarbeiten<br />
würde, waren von Anfang an sehr<br />
gastfreundlich und hilfsbereit. Zwar konnte ich<br />
mich zu Beginn mit meinen wenigen Swahili-<br />
Sätzen nicht allzu intensiv mit ihnen unterhalten,<br />
doch das änderte sich schnell. Besonders,<br />
als endlich meine Schüler nach ihren Sommerferien<br />
zurück ins Internat kamen, füllte sich<br />
der Ort mit Leben, vielen Liedern und ziemlich<br />
wenig Englisch. Ich war also gezwungen,<br />
an meinen Sprachkenntnissen zu feilen – was<br />
allerdings nicht schwer ist, wenn einen 90 Kinder<br />
bei Fehlern ungeniert auslachen und korrigieren.<br />
So hatte ich nach ein paar Monaten ein<br />
ganz passables Alltags-Swahili drauf und übernahm<br />
immer mehr Aufgaben an der Schule: den<br />
Büchereidienst, Sport-, Computer- und Kunstunterricht<br />
sowie nachmittags regel mäßig<br />
Nachhilfestunden.<br />
VOM BAUERNHOF NACH SANSIBAR<br />
Klingt kitschig, ist aber so: Das Leben in<br />
Tansania hat sich <strong>für</strong> mich nach Freiheit angefühlt.<br />
Ganz nach dem Motto ›Pole, pole‹, was so<br />
viel bedeutet wie ›immer schön langsam‹, macht<br />
es gar nichts, zu Terminen zu spät zu kommen.<br />
Es wird gerne dreimal am Tag eine Pause mit guten<br />
Gesprächen, ordentlich gesüßtem Chai und<br />
fettigen Teilchen namens Mandazi eingelegt.<br />
Stressiges Einkaufen mit viel zu großer Auswahl?<br />
Fehlanzeige. Stattdessen holt man sich<br />
die Zutaten <strong>für</strong>s Mittagessen beim Bauernhof<br />
um die Ecke, selber Kühe melken und Hühner<br />
rupfen inbegriffen. Außerdem beeindruckend:<br />
Sonntagsgottesdienste können schon mal bis<br />
Text und Fotos: Kirsten Borgers | Illustrationen: vecteezy.com<br />
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