5. Naturparkmagazin "Stark"
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„ Das ist der Unterschied ”<br />
Naturpark und Nationalpark – beide Wort klingen recht ähnlich,<br />
inhaltlich geht es hier aber um zwei völlig unterschiedliche Dinge:<br />
Ziele<br />
Eigentumsverhältnisse<br />
Rechtsgrundlage<br />
Naturpark:<br />
Naturpark<br />
• Erhalt der<br />
bäuerlichen<br />
Kulturlandschaft<br />
• Förderung<br />
naturverträglicher<br />
Landnutzung<br />
• Nutzung als<br />
Erholungsraum<br />
• Bildungs- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Meist gemischt:<br />
Privat-, Staatsund<br />
Körperschaftsflächen<br />
Bayerisches<br />
Naturschutzgesetz<br />
Art. 15<br />
Die Ammergauer Alpen sind ein<br />
Naturpark – wie 108 weitere in<br />
ganz Deutschland. Diese Parke<br />
dienen der umweltverträglichen<br />
Erholung, dem natur- und umweltverträglichen<br />
Tourismus<br />
und einer dauerhaft natur- und<br />
umweltverträglichen Landnutzung,<br />
wie es seitens des Umweltministeriums<br />
heißt. „Sie<br />
sind als vorbildliche Erholungslandschaften<br />
zu entwickeln<br />
und zu pflegen. Zugrundeliegende<br />
Idee ist Schutz durch<br />
Nutzung. Im Gegensatz zu Nationalparken<br />
werden Naturparks<br />
geplant, gegliedert, erschlossen<br />
und weiterentwickelt.“<br />
Die Regelungen für derartige<br />
Gebiete werden im Bayerischen<br />
Naturschutzgesetz, Artikel 15,<br />
getroffen. Bei einem Naturpark<br />
wird davon ausgegangen, dass<br />
er der naturräumlichen Gliederung<br />
entspricht und großräumig<br />
angelegt werden kann. Von „in<br />
der Regel mindestens 20.000<br />
Hektar Fläche“ ist die Rede.<br />
Nationalpark<br />
• Schutz der Dynamik<br />
von natürlichen und<br />
naturnahen Lebensgemeinschaften<br />
• Keine wirtschaftsbestimmte<br />
Nutzung,<br />
„Natur Natur sein<br />
lassen“<br />
• Erholungsnutzung,<br />
so weit der Schutzzweck<br />
es zulässt<br />
• Bildungs- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit,<br />
Forschung<br />
In Deutschland meist<br />
nur Staatswaldgebiet<br />
Bayerisches Naturschutzgesetz<br />
Art. 13<br />
Zur besseren Vorstellung: Das<br />
sind 200 Quadratkilometer –<br />
ein wenig größer als die Ostseeinsel<br />
Fehmarn. Ein solches<br />
Gebiet muss mit mindestens<br />
50 % seiner Fläche als Landschafts-<br />
oder Naturschutzgebiet<br />
deklariert sein. Es soll sich<br />
vor allem für umweltverträgliche<br />
Erholungsformen eignen.<br />
Eine „durch vielfältige Nutzungsformen<br />
geprägte Landschaft<br />
und ihre Arten- und Biotopvielfalt“<br />
sollen durch den<br />
Naturpark erhalten, entwickelt<br />
oder wiederhergestellt werden.<br />
Das Ziel ist daher eine dauerhaft<br />
umweltgerechte Landnutzung.<br />
Eine wirtschaftliche Nutzung<br />
wie Holzeinschlag oder Weidenutzung<br />
ist also nicht nur erlaubt,<br />
sondern erwünscht.<br />
Weiterhin soll die Regionalentwicklung<br />
durch den Park<br />
gefördert werden. Und schließlich<br />
soll ein Träger im Naturpark<br />
den Naturschutz- und Erholungszweck<br />
lenken.<br />
Nationalpark:<br />
In Bayern gibt es in Berchtesgaden<br />
und im Bayerischer Wald<br />
derzeit zwei Nationalparke. Das<br />
Umweltministerium schreibt dazu:<br />
„Nationalparke sollen im<br />
überwiegenden Teil ihres Gebietes<br />
den möglichst ungestörten<br />
Ablauf der Naturvorgänge<br />
in ihrer natürlichen Dynamik<br />
gewährleisten. Zudem sollen<br />
sie der wissenschaftlichen Umweltbeobachtung,<br />
der naturkundlichen<br />
Bildung sowie dem<br />
Naturerlebnis der Bevölkerung<br />
dienen. Sie werden in der Regel<br />
in eine Kern-, eine Entwicklungs-<br />
und (zum Teil) eine Erholungszone<br />
untergliedert“.<br />
Nationalparke sind folglich<br />
laut Ministerium nicht für die<br />
wirtschaftliche Nutzung gedacht,<br />
sondern eine Schutzzone.<br />
Zu Bildungs- und Erholungszwecken<br />
kann ein Nationalpark<br />
der Bevölkerung zugänglich<br />
gemacht werden – wenn es<br />
der Schutzzweck erlaubt. Die<br />
Bestimmungen und Lenkungsmaßnahmen<br />
müssen unter an-<br />
derem auch Regelungen zur<br />
Bejagung des Wildbestands<br />
und gegebenenfallsder Fischerei<br />
umfassen.<br />
Einen Nationalpark auszuweisen,<br />
obliegt dem jeweiligen<br />
Bundesland. Dieses spricht sich<br />
allerdings bei seinem Vorgehen<br />
mit dem Bundesumweltministerium<br />
ab. Die spätere Betreuung<br />
und Überwachung des Gebietes<br />
liegt in den Händen des<br />
jeweiligen Bundeslandes. „In<br />
Bayern wird ein Nationalpark<br />
per Rechtsverordnung von der<br />
Staatsregierung mit Zustimmung<br />
des Landtags zu einem<br />
solchen erklärt“, schreibt das<br />
Umweltministerium auf seiner<br />
Homepage und verweist auf<br />
Artikel 8 des Bayerischen Naturschutzgesetzes.<br />
Die Fläche<br />
eines derartigen Gebiets soll<br />
mindestens 10.000 Hektar umfassen.<br />
Auch grenzüberschreitende<br />
Nationalparks sind möglich.<br />
Vor der Landtagswahl 2018<br />
war ein dritter Nationalpark für<br />
Bayern im Gespräch. Inzwischen<br />
wurden diese Pläne jedoch ad<br />
acta gelegt.<br />
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