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5. Naturparkmagazin "Stark"

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„ Natur genießen<br />

im Naturschutzgebiet Weidmoos ”<br />

Naturpark-Koordinator Dr. Klaus Pukall · © Foto: Simon Bauer<br />

Man muss den Teilsatz zweimal<br />

lesen, um ihn zu verstehen:<br />

„Schaffung und Unterhaltung<br />

von Einrichtungen zur Erholungsnutzung<br />

und Besucherlenkung“<br />

gehören zu den Aufgaben<br />

und Zielen von Naturparken.<br />

So heißt es beim Verband<br />

Deutscher Naturparke e.V.<br />

ganz sachlich. Was ist damit<br />

gemeint?<br />

„Mit Besucherlenkung sind<br />

Maßnahmen gemeint, bei denen<br />

man Besucher informiert,<br />

warum sie sich in gewissen<br />

Naturräumen aufhalten sollten<br />

oder eben nicht.“, erklärt der<br />

Naturpark-Koordinator Dr. Klaus<br />

Pukall. Zu einigen Maßnahmen,<br />

die 2019 stattfanden, stand er<br />

Rede und Antwort.<br />

Zuerst ist sicher das Naturschutzgebiet<br />

Weidmoos zu<br />

nennen, in dem im Sommer<br />

oft gebadet wurde. Die Ranger<br />

des Naturparks waren immer<br />

wieder im Naturschutzgebiet<br />

unterwegs und haben die badenden<br />

und sonnenden Gäste<br />

angesprochen. Wie haben die<br />

Besucher denn auf die Ranger<br />

reagiert?<br />

Vielen war es überhaupt nicht<br />

bewusst, dass sie im Weidmoos<br />

auf den vorhandenen Wegen<br />

bleiben müssen und daher auch<br />

nicht in der kleinen Ammer baden<br />

dürfen. Diese Regeln hat<br />

allerdings nicht der Naturpark<br />

erfunden, sie sind seit 1982 in<br />

der Naturschutzgebietsverordnung<br />

festgelegt. Wir haben aber<br />

auch Sätze gehört wie: „Da<br />

haben wir doch schon immer<br />

gebadet! Wieso vertreibt uns<br />

jetzt der Naturpark?“<br />

Warum ist denn das Baden<br />

oder Sonnen im Weidmoos<br />

überhaupt problematisch?<br />

In den letzten Jahren hat das<br />

Baden und Lagern in den Wiesen<br />

immer mehr zugenommen,<br />

sodass richtige Trampelpfade<br />

und Liegeflächen entstanden<br />

sind, in denen die schützenswerte<br />

Niedermoor- und Streuwiesenvegetation<br />

zerstört wird.<br />

Auch die Lebensgemeinschaften<br />

im Bach leiden unter den<br />

Badegästen (Sonnencreme).<br />

Gemeinde, Naturschutzbehörde<br />

und Naturpark ziehen daher an<br />

einem Strang, um den Schutz<br />

der seltenen Arten wie dem<br />

Fieberklee oder dem Karlszepter<br />

zu gewährleisten.<br />

Welche Alternative für die<br />

Erholung gibt es denn?<br />

Am Waldrand gegenüber dem<br />

Weg zur Ettaler Mühle liegt<br />

eine der Ammerquellen – wir<br />

verlegen die Stele des Meditationswegs<br />

an diese Stelle,<br />

sodass unsere Gäste nicht nur<br />

Wissenswertes über die Ammerquellen<br />

erfahren können,<br />

sondern diese geologische Besonderheit<br />

mit eigenen Augen<br />

sehen können. Auf Höhe der<br />

Jugendherberge wurde 2019<br />

die Ammer innerorts aufgewertet.<br />

Das Wasserwirtschaftsamt<br />

hat dort Steine in die Ammer<br />

gelegt, sodass man einfacher<br />

seine Beine ins Wasser hängen<br />

kann. Außerdem wurde am<br />

Ammerdamm eine Liegewiese<br />

geschaffen, sodass man ortsnah<br />

umgeben von den schönen<br />

Blumen am Ammerdamm<br />

lagern kann. Eine weitere naturverträgliche<br />

Lagerstelle ist<br />

direkt an der Ammer beim<br />

Parkplatz Döttenbichl. Wenn<br />

man sich auf die Kiesbank<br />

unten an der Ammer legt, hört<br />

man das Wasser rauschen.<br />

© Foto: Elli Ortner (Wikimedia)<br />

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