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5. Naturparkmagazin "Stark"

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© Foto: Mathias Neubauer<br />

„ Der Naturpark – fünf Bereiche<br />

voller Vielfalt ”<br />

Folge 2 : Unser Wald<br />

Der Naturpark Ammergauer<br />

Alpen gliedert sich in fünf verschiedene<br />

Landschaftstypen:<br />

Wiesen, Wälder, Moore, Flüsse<br />

und Gebirge.<br />

In den Ausgaben des Naturpark-Magazins<br />

stellen wir jeweils<br />

einen dieser Landschaftsräume<br />

vor. Nach den Wiesen<br />

im letzten Magazin widmen<br />

wir uns dieses Mal unserem<br />

Wald. Im Naturpark finden sich<br />

unterschiedlichste Typen von<br />

Wäldern. Auf schönen Bergwanderungen<br />

und Spaziergängen<br />

kann man sie und ihre<br />

teils jahrhundertealten Bäume<br />

entdecken.<br />

Langsam färbt sich der Bergwald<br />

oberhalb des Graswangtals.<br />

Die Buchen wandeln sich<br />

von hellgrün nach orangegelb,<br />

Bergahorne tauchen ihre Blätter<br />

in goldenes Gelb. Dazwischen<br />

die immergrünen Farbtöne der<br />

Fichten und Tannen. Das „Klein-<br />

Kanada“ zwischen Graswang,<br />

Linderhof und der Landesgrenze<br />

zeigt sich selten so schön<br />

wie im Herbst. Dank einer schonenden<br />

Bewirtschaftung durch<br />

die Bayerischen Staatsforsten<br />

hat sich hier seit Jahrhunderten<br />

ein naturnaher Bergmischwald<br />

erhalten.<br />

Vom Mischwald in die Stauden<br />

und Latschen – eine Wanderung<br />

über viele hundert Höhenmeter<br />

Wer die aussichtsreichen Gipfel<br />

oberhalb des Graswangtals besteigt,<br />

wie die Klammspitze<br />

oder den Hennenkopf, durchquert<br />

viele hundert Höhenmeter<br />

des Fichten-Buchen-Tannen-<br />

Mischwalds. Selbstverständlich<br />

ist dieser Wald nicht. Im 19. Jahrhundert<br />

und nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg wurde in vielen bayerischen<br />

Wäldern die Fichte als<br />

schnell wachsender und vielseitig<br />

nutzbarer Baum gepflanzt,<br />

und noch heute dominieren<br />

hierzulande Fichtenbestände.<br />

Erreicht man dann hoch über<br />

Schloss Linderhof die Waldgrenze<br />

in etwa 1.650 Metern<br />

Höhe, wandert man vorbei an<br />

mächtigen alten Einzelbäumen.<br />

Schließlich begleiten einen<br />

Hochstaudenfluren aus krautigen<br />

Pflanzen wie dem Alpendost<br />

und Alpen-Ampfer sowie<br />

alpine Rasen bis an die felsigen<br />

Gipfelstöcke. Die wenige Meter<br />

hohe Latschenkiefer findet sich<br />

hier oben eher selten. An anderen<br />

Bergmassiven im Naturpark,<br />

wie der Notkarspitze und<br />

Scheinbergspitze, bedeckt sie<br />

hingegen ganze Gipfelzonen in<br />

knorrigen dichten Geflechten.<br />

Latschenkiefern halten noch auf<br />

einer Höhe von 2.000 Metern<br />

den oft widrigen Wetterbedingungen<br />

stand.<br />

Wer weiter westlich durch das<br />

Sägertal dem Hasentalkopf<br />

entgegensteigt, wird an der<br />

Bäckenalm eine junge natürliche<br />

Waldentwicklung erleben.<br />

Denn lange, bis in die 1960er-<br />

Jahre, wurde die Alm von Vieh<br />

bestoßen. Seit der Aufgabe<br />

der Almwirtschaft breitet sich<br />

hier junger Laubwald aus – neben<br />

urwüchsigen Bergahornen,<br />

von denen die ältesten noch<br />

die spätmittelalterliche Almwirtschaft<br />

auf der „Pecken<br />

Albn“ miterlebt haben.<br />

Ein anderes Bild bietet sich<br />

im Norden des Naturparks. An<br />

den Bergmassiven von Hörnle<br />

und Aufacker findet sich auf<br />

der Grafenaschauer Seite Erlenbruchwald<br />

und stets nasser<br />

Grauerlen-Fichten-Bruchwald.<br />

Das Grundgestein ist hier der<br />

geologisch junge Flysch, ein<br />

eher weiches von Sand und<br />

Ton durchsetztes Material.<br />

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