Kölner Stadtteilliebe Winter 2019
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64 Koelner-StadtteilLiebe.de<br />
Parkstadt Süd<br />
Das Stadtentwicklungsprojekt im <strong>Kölner</strong> Süden<br />
„Parkstadt Süd“ ist das große Stadtentwicklungsprojekt<br />
im <strong>Kölner</strong> Süden, damit verbunden ist der „Dude Jüd“:<br />
Der alte jüdische Friedhof in Raderberg<br />
Bis zu 4.000 Wohnungen, Büros und Ladenlokale sollen im<br />
„Inneren Grüngürtel“ zwischen Bayenthal, Raderberg, Zollstock<br />
und Sülz entstehen. Teil des Projekts ist auch der Großmarkt.<br />
Dieser soll umziehen, das ist schon für das Jahr 2020<br />
geplant. Doch sowohl die Standortfrage als auch der konkrete<br />
Umzugstermin sind noch offen. Die Debatte der Beteiligten<br />
(Stadt, Händler, Anwohner am potenziellen neuen<br />
Standort in Marsdorf) ist im vollen Gange. Eine ganz andere<br />
Herausforderung an die Planer wird allerdings kaum diskutiert:<br />
Auf dem heutigen Großmarktgelände liegt der „Judenbüchel“,<br />
der alte Friedhof der jüdischen Gemeinde. Die<br />
Kölschen nannten dieses Gelände „Dude Jüd“ – der „Tote<br />
Jude“. Die exakte Lage des Friedhofs ist nicht bekannt, doch<br />
es ist davon auszugehen, dass dieser rund um die heutige<br />
Sechtemer Straße lag. Erste schriftliche Erwähnungen des<br />
Judenbüchels stammen aus der Mitte des 12. Jahrhunderts.<br />
Bei den wiederholten Pogromen kam es auch regelmäßig<br />
zu Schändungen des Friedhofes. So wurden ganze<br />
Grabsteine als Baumaterial in Köln und im Umland genutzt.<br />
Besonders pikant: Auch im „Hansa-Saal“ des historischen<br />
Rathauses wurden diese Grabsteine verbaut. Schon ab ca.<br />
Anfang des 13. Jahrhunderts wurde das Gelände rund um<br />
den „Dude Jüd“ auch als Veranstaltungsgelände genutzt.<br />
So fanden hier Hinrichtungen oder auch Turniere statt. Der<br />
jüdische Friedhof geriet dabei über die Jahrhunderte in<br />
Vergessenheit. Erst im Jahr 1922 bei Bauarbeiten zur Errichtung<br />
des Güterbahnhofs wurde der Friedhof wiederentdeckt.<br />
Grabstätten und Gebeine wurden auf den neuen<br />
jüdischen Friedhof in Bocklemünd umgebettet. Allerdings:<br />
Im jüdischen Glauben gehören Gräber zum ewigen Eigentum<br />
der Toten und dürfen nie berührt werden. Daher kann<br />
davon ausgegangen werden, dass im Jahr 1936 die Errichtung<br />
des Großmarkts auf dem Gelände des Friedhofs<br />
durch die Nationalsozialisten als bewusster Affront gegen<br />
die jüdische Bevölkerung zu verstehen war. Heute erinnert<br />
nur noch eine Informationstafel an der Markthalle an den<br />
jüdischen Friedhof. Und mit diesem Wissen stellt sich nun<br />
die Frage, wie mit diesem Erbe im Rahmen des Neubauprojekts<br />
„Parkstadt Süd“ umgegangen werden soll?<br />
(Text: Uli, der Köln-Lotse.de)<br />
Das wäre gleich eine interessante Frage an das Stadtteiloder<br />
Bürgerbüro im alten Marktamt auf dem Großmarktgelände,<br />
das im Juni in Betrieb genommen wurde. Baudezernent<br />
Markus Greitemann möchte sich nämlich zukünftig<br />
solchen Fragen stellen. Er wünsche sich „Impulse aus den<br />
Reihen der Bürger, um das Richtige zu tun“. Die nächste<br />
„Sprechstunde mit Greitemann“ im Bürgerbüro auf dem<br />
Gelände des Großmarktes findet am Donnerstag den 12.<br />
Dezember von 10 bis 12 Uhr statt. Jeder der Fragen hat<br />
oder sich an den Entwicklungen und Planungen einbringen<br />
möchte, ist gerne gesehen.<br />
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