Melange No8

zu übernehmen, heißt für Liebreich einerseits große Wertschätzung
für ein Genie. Es heißt aber auch, sich mit der nationalsozialistischen
Vergangenheit des Künstlers auseinanderzusetzen.
„Das ist als solches wichtig, weil man die Fragen stellen muss
und Fragen auch offenbleiben müssen. Am Ende kann man das
nicht ganz genau einordnen und verurteilen. Aber fragen muss
man es.“ Und er versucht eine Erklärung mit Franz Kafka und
dessen Werk „Die Verwandlung“. Ein beklemmendes Werk, wie
er findet, das ins Herz treffe. „Was den Protagonisten am Schluss
zerstört, ist, dass die Gesellschaft ihm den Kontakt verweigert.
Die wendet sich ab.“ Das sei genau die zentrale Angst, die er
momentan wieder in der Gesellschaft beobachte. Viele Veränderung
könnten nicht analysiert, nicht eingeordnet werden.
Das sei ein kafkaeskes Moment. Und deshalb müssten sich die
unterschiedlichen Gruppen der Gesellschaft wieder aufeinander
zubewegen. Das ist möglich im Juni in Garmisch. Auf dem
Wank, im Werdenfels-Gymnasium, in der Kongresshalle Garmisch,
in Ettal, Elmau und anderswo. Vielleicht trifft sich da
auch der Geist der beiden Künstler. Denn was Alexander Liebreich
am liebsten macht: „Ich bin Bayer, wenn ich da
sitze, eine halbe Bier trinke und auf den Berg schaue,
das ist das Schönste.“ Zur Eröffnung wird die „Metamorphose“
gespielt. Die Verwandlung.
Foto: Sammy Hart
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www.richard-strauss-festival.de
Alexander Liebreich mit Garmisch-Partenkirchens
erster Bürgermeisterin Dr. Sigrid Meierhofer
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