Melange No8
Melange No8 - Das Magazin im Süden Bayerns
Melange No8 - Das Magazin im Süden Bayerns
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L I V E<br />
Foto: Andrea Nebl<br />
Andreas Westenrieder in der Molkerei<br />
kein Kraftfutter. Die Milch wird nun auch immer öfter von<br />
Menschen vertragen, die bei Milch aus konventioneller Landwirtschaft<br />
mit Unverträglichkeiten reagieren. „Diese Rückmeldung<br />
erhalten wir sehr häufig.“<br />
Was die Tiere betrifft, so mussten sich diese erst einmal an<br />
die neue Haltungsform gewöhnen. „Die Kühe wollten anfangs<br />
gar nicht raus. Sie waren vorher 10 Jahre lang im Stall gewesen.<br />
Bei jeder schwarzen Wolke sind sie sofort wieder rein gelaufen.“<br />
Die anfängliche Zurückhaltung hat sich schnell gegeben. Heute<br />
freut sich die gesamte Herde des Lebens und genießt die saftigen<br />
Wiesen, das sonnenwarme Fell und den Blick auf das weite<br />
Alpenpanorama.<br />
Seit 2014 tragen Sepps Kühe wieder ihre Hörner. „Das Enthornen<br />
haben wir aufgehört. Für das Tier hat’s doch mehr Würde,<br />
wenn man nicht die Kuh dem Stall anpasst, sondern ihren Bedürfnissen<br />
gerecht wird.“ Das Enthornen ist in der konventionellen<br />
Landwirtschaft weit verbreitet und dient unter anderem<br />
dem Zweck, mehr Tiere auf kleiner Fläche halten zu können.<br />
Für Sepp haben sich die Zeiten erledigt, in denen es um Quantität<br />
statt Qualität geht.<br />
„Wenn man einmal anfängt, nachzuforschen, lassen einen diese<br />
Themen sowieso nicht mehr los. Wenn eine Kuh 50 bis 60 Liter<br />
Milch gibt, ist sie am Anschlag. Jetzt haben unsere Kühe bessere<br />
Selbstheilungskräfte. Das ist für uns der richtige Weg. Es ist ja<br />
auch nicht alles mit Geld aufzuwiegen.“<br />
Die Milcherzeugung ging auf dem Marxhof zwar seither um rund<br />
ein Drittel zurück, dafür ist die Milch qualitativ hochwertiger<br />
und die Tiere sind glücklich, sagt er. „Von den Einnahmen her ist<br />
es ziemlich gleich. Wir haben weniger Ausgaben, keine Düngemittel,<br />
kein Kraftfutter; auch der Tierarzt ist jetzt seltener zu Gast.“<br />
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