Melange No8
Melange No8 - Das Magazin im Süden Bayerns
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CAFÉ SÜDSEITE:<br />
L I V E<br />
„Hier funktioniert eigentlich<br />
alles aus Freundschaft…“<br />
Mit viel Begeisterung betreiben zwei Frauen – Marion von<br />
Rohland und Christina Brugger – eine Kleinkunstbühne in<br />
Hofheim. Wir treffen Paula an einem sonnigen Tag in Hofheim.<br />
Paula ist 17 Jahre alt und hat, wie sie gekonnt zum Ausdruck<br />
bringt, einen echt anstrengenden Tag hinter sich. Matheklausur,<br />
für die sie in den Tagen zuvor viel gelernt hat – ob es das Richtige<br />
war, weiß sie noch nicht so genau. Aber Paula ist nicht da,<br />
um über die Schule zu plaudern, sie ist gekommen, um ihre<br />
Mutter Marion und deren Freundin Tina zu unterstützen. „Wir<br />
haben immer damit gerechnet, dass die Mama wieder etwas<br />
Neues anfangen wird“, sagt sie. Wir, das sind Paula, ihre Schwester<br />
Emma und ihr Vater. Früher haben sie in Obersöchering<br />
gewohnt, „und da hatten wir einen alten Kuhstall“, erklärt Paula.<br />
Darin hat ihre Mutter, Marion von Rohland, immer mal wieder<br />
Veranstaltungen gemacht. Kleine Kunstausstellungen oder auch<br />
mal ein Konzert. Aber als die Kinder größer wurden, wollten<br />
sie nicht mehr so weit draußen auf dem Land leben und die<br />
Familie ist nach Murnau gezogen. In ein Haus ohne Kuhstall.<br />
„Ein bisschen habe ich dem Stall schon nachgetrauert“, sagt die<br />
Mutter. Und schließlich kam ihr, wie vom Himmel geschickt,<br />
die Rettung beim Sport! Denn dabei hat sie Tina kennengelernt,<br />
die mit vollem Namen Christina Brugger heißt und in Hofheim<br />
lebt.<br />
CHRISTINA: „Eigentlich kannten wir uns schon von früher etwas.<br />
Beim gemeinsamen Laufen mit einer Freundin hat mir Marion<br />
dann erzählt, dass sie es bedauert, keine Veranstaltungen<br />
mehr in ihrem Stall machen zu können …“<br />
MARION: „… und Christina sagte mir, dass sie einen Raum<br />
habe, der für Events gut geeignet sei.“<br />
Das war schon fast der Anfang vom Café Südseite als Kleinkunstbühne.<br />
Bis der erste Star dort auflief, dauerte es allerdings<br />
noch eine Weile. Der Raum, um den es ging, war von Christinas<br />
Großvater erbaut worden. Zunächst als Schweinestall und dann<br />
bald als gutbürgerliche Wirtschaft. „Die Riegseeklause hat es<br />
lange gegeben. Sie war berühmt für ihre großen Portionen und<br />
für faire Preise“, sagt Christina, und Marion stimmt zu. Davon<br />
erzähle man ihr auch heute noch. Davor hat man einen tollen<br />
Blick auf das Alpenpanorama. Eine Besonderheit in diesem<br />
Raum ist, dass er im hinteren Bereich eine Art Stufe hat. Da,<br />
wo jetzt die Bar ist, ist der Raum höher, weil darunter der<br />
Keller ist und weil das Grundstück etwas abschüssig ist. Da<br />
stand früher der Stammtisch, wie auf dem Präsentierteller. Das<br />
ist doch schon fast eine Bühne, fanden Christina und Marion,<br />
und sagten sich: Da machen wir was draus. Zunächst war die<br />
Idee, hier in Hofheim Poetry Slams zu veranstalten, die damals,<br />
2014, gerade etwas in Mode waren.<br />
PAULA: „Meine Mutter und ich gingen zusammen in die Westtorhalle<br />
und wir haben uns einen Poetry Slam angeschaut. Der<br />
war aber auf Englisch und ich konnte mir das für Hofheim nicht<br />
so gut vorstellen.“ Aber Paula sagt zwar ihre Meinung – doch<br />
wenn ihre Mutter eine Idee hat, dann ist sie nicht diejenige,<br />
ihr die Idee zu vermiesen. Das taten dann andere.<br />
CHRISTINA: „Wir haben dann Kontakt mit Poetry Slammern<br />
aus München aufgenommen. Die haben uns eine ziemliche Abfuhr<br />
erteilt. Wie wir uns das denn vorstellten, da in Hofheim<br />
einen Poetry Slam zu veranstalten?“ Doch davon ließen sich<br />
Christina und Marion nicht lange abschrecken. Sie starteten<br />
einen Aufruf auf ihrer Facebook-Seite: „Auftrittsmöglichkeit<br />
für junge Künstler“.<br />
CHRISTINA: „Der erste, der sich meldete, war Martin Frank aus<br />
Niederbayern, der gerade sein erstes Programm gemacht hatte.“<br />
PAULA: „Ich erinnere mich noch daran, wie aufgeregt wir damals<br />
alle waren, als der erste Abend anfing.“ Sie und ihre Schwester<br />
und auch Christinas Kinder, Zoe und Quentin, mussten mit-<br />
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