Ausgabe 03-2019
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Produkte: Neu- und Weiterentwicklungen<br />
Die Baustelle bestimmt die Einbautechnik: Licht, Dampf, Warmwasser oder Umgebungstemperatur<br />
Welche Aushärtemethode im Rahmen von Sanierungsprojekten in der Gebäude- und Grundstücksentwässerung<br />
idealerweise einsetzen?<br />
Der Markt für die Sanierung der Gebäude- und Grundstücksentwässerung entwickelt sich derzeit dynamisch. Insbesondere durch<br />
die Komplexität der Baustellen sind die Anforderungen an die Kanalsanierungsunternehmen enorm. Häufig liegen Leitungsnetze<br />
mit vielen Bögen, Dimensionssprüngen und zahlreichen Zuläufen vor. In der Regel ist der genaue Leitungsverlauf vor der Maßnahme<br />
nicht bekannt, so dass Kanalsanierungsunternehmen mit einem hohen Maß an Flexibilität agieren müssen.<br />
Für die Sanierung stehen vier verschiedene Aushärtemethoden zur Verfügung: Licht, Dampf, Warmwasser und Aushärtung durch<br />
Umgebungstemperatur. Doch welche Vorteile bringen die einzelnen Methoden mit sich? Welche Nachteile ergeben sich, die<br />
beachtet werden müssen?<br />
BRAWOLINER ®<br />
– Ein Liner für jede Baustelle in der Gebäude- und Grundstücksentwässerung<br />
Aushärtung mit UV-Licht Aushärtung mit LED Aushärtung mit Wasser<br />
bzw. Dampf<br />
Aushärtung bei Umgebungstemperatur<br />
Für Kanalsanierungsunternehmen, Planer und Auftraggeber stellt sich die Frage, welches System mit welcher Aushärtung in welchem<br />
Anwendungsfall idealerweise zu verwenden ist.<br />
Grundsätzlicher Unterschied der verwendeten Harze<br />
Mit lichthärtenden, styrolfreien Vinylesterharzen sind deutlich<br />
schnellere Aushärtezeiten als bei temperaturhärtenden<br />
Epoxidharzen möglich. Allerdings lassen sich mit styrolfreien<br />
VE-Harzen Hinterläufigkeiten nicht sicher vermeiden. Epoxidharze<br />
hingegen haben sich in über 20 Jahren hinsichtlich der<br />
Vermeidung von Hinterläufigkeit bewährt:<br />
„Die festgestellten hinterwanderungsfreien Anbindungen [Anmerkung:<br />
Schlauchliner mit Epoxidharz] bzw. Ringspaltbildungen<br />
[Anmerkung: Schlauchliner mit Vinylesterharz] bei der<br />
Aushärtung der Schlauchliner werden primär auf die unterschiedlichen<br />
Reaktionscharakteristiken der verwendeten Harze<br />
zurückgeführt. Vinylesterharze neigen zu einem Reaktionsschrumpf<br />
von bis zu ca. 7 %, der primär während der Härtungsphase<br />
auftritt. Epoxidharze, die als schrumpfarm gelten,<br />
weisen einen Schrumpf von typischerweise < 1 % auf, der<br />
noch in der Flüssigphase bei beginnender Härtung eintritt.“<br />
Der BRAWOLINER ®<br />
konnte bereits im Jahre 2006 bestätigen,<br />
dass Hinterläufigkeiten bei dem Einbau mit Epoxidharz<br />
grundsätzlich vermieden werden. Bei allen gängigen lichthärtenden<br />
Systemen führen die Schrumpfungsprozesse dazu, dass<br />
Hinterläufigkeiten nicht sicher vermieden werden können. So<br />
können z. B. Abwasser, Grundwasser und Wurzeln zwischen<br />
Liner-Außenseite und Altrohrinnenseite eindringen.<br />
Lichtaushärtung<br />
Der Einsatz von lichthärtenden Harzen auf Baustellen der Gebäude-<br />
und Grundstücksentwässerung bietet sich insbesondere<br />
da an, wo wenig oder keine Zuläufe und Abzweige an den<br />
Anschlusskanälen vorliegen. Weiterhin ist die gute Zugänglichkeit<br />
im Bereich des Startpunktes und idealerweise auch des<br />
Zielpunktes (z. B. Schacht, Revisionsöffnung) von Vorteil, um<br />
nach Abschluss des Schrumpfungsprozesses den Anschlussbereich<br />
gegen Hinterläufigkeiten mit z. B. Manschetten oder<br />
Epoxidharzspachteln schützen zu können.<br />
Es besteht eine nahezu unbegrenzte Verarbeitungszeit, was zu<br />
einer hohen Einbausicherheit führt, da die eingesetzten Vinylesterharze<br />
erst bei der Exposition mit UV- bzw. LED-Licht aushärten.<br />
Empfehlenswert ist allerdings der Einsatz eines Preliners.<br />
Hierdurch wird verhindert, dass über Schadstellen in den Boden<br />
gelangtes Harz unausgehärtet in das Grundwasser gelangt.<br />
Die Rückzugsgeschwindigkeiten der Lichtquellen betragen in<br />
der Regel 0,5 - 1 Meter pro Minute. Eine 30-m-Leitung kann<br />
damit in 30 bis 60 Minuten ausgehärtet werden.<br />
Einsatzbereiche für lichthärtende Hausanschlussliner sind<br />
insbesondere:<br />
• Straßenabläufe und Anschlusskanäle (ohne Zuläufe)<br />
• Sanierungen mit beschränktem Zeitfenster<br />
30 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2019</strong>