Ausgabe 03-2019
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Anwenderberichte<br />
setzt auf Höchstdruck im Kanal<br />
Die Erles Umweltservice GmbH (EUS), ein Unternehmen der<br />
Kanalsanierung Holding Deutschland GmbH, hat mit der<br />
Anschaffung zweier neuer<br />
Elektrofräser der Firma IBAK<br />
Robotics GmbH auch die<br />
Möglichkeiten der Erweiterung<br />
dieser Robotersysteme<br />
genutzt. Neben dem<br />
Setzen von Edelstahlschalen<br />
oder Hutprofilpackern<br />
sowie die Ausführung von<br />
Fräsarbeiten in Eiprofilkanälen<br />
werden seit Anfang Juni<br />
dieses Jahres auch Arbeiten<br />
zur Ablagerungsbeseitigung<br />
Im Juni <strong>2019</strong> in Betrieb genommener<br />
Elektrofräser der Firma IBAK Robotics<br />
GmbH, verbaut in einem MB Sprinter<br />
mit der robotergeführten<br />
Höchstdruck-Wasserstrahltechnik<br />
angeboten.<br />
Die EUS ist ein Komplettanbieter in der grabenlosen Kanalsanierung<br />
und beschäftigt über 70 fachlich fundiert ausgebildete<br />
Mitarbeiter. Das Tätigkeitsfeld erstreckt sich über den gesamten<br />
süddeutschen Raum.<br />
Im Rahmen eines bestehenden Auftrags bei der Gemeinde Obrigheim<br />
im Neckar-Odenwald-Kreis wurden bei zusätzlichen<br />
Vorbefahrungen ausgedehnte<br />
Ablagerungen mit bis<br />
zu 75 % der Rohrnennweite<br />
festgestellt.<br />
Mit Hilfe der Höchstdruck-Wasserstrahltechnik<br />
entfernte Kalkablagerungen,<br />
ca. 7 cm dick und 32 cm lang<br />
Hier handelte es sich um<br />
extrem harte Kalkversinterungen,<br />
die sich im Laufe<br />
der Jahre gebildet hatten,<br />
indem über undichte Muffen<br />
Wasser eindrang. Aufgrund<br />
ungenügender Abtragleistung wurde ein erster Fräsversuch<br />
mit einem herkömmlichen Fräsroboter nach wenigen Stunden<br />
abgebrochen.<br />
Gemeinsam mit dem bauüberwachenden Ingenieurbüro Willaredt<br />
und dem Abteilungsleiter Kanalsanierung bei der EUS,<br />
Herrn Rüdiger Six, wurde ein Konzept entwickelt, um die extrem<br />
harten Ablagerungen mit mobiler Höchstdruckfrästechnik<br />
in einem akzeptablen Zeit- und Kostenrahmen zu beseitigen.<br />
MicroGator-Geräteträger mit einer drehbar<br />
gelagerten falch-Höchstdruck-Wasserstrahldüse<br />
an einer kipp-, schwenkund<br />
neigbaren Werkzeuganbindung<br />
Dazu wurde eine drehbar<br />
gelagerte falch-Höchstdruck-Wasserstrahldüse<br />
über eine kipp-, schwenkund<br />
neigbare Werkzeuganbindung<br />
an dem Micro-<br />
Gator-Geräteträger unter<br />
Kamerabeobachtung kontrolliert<br />
durch die betroffenen<br />
Rohre gesteuert. Die<br />
Befahrung erfolgte mit kontinuierlicher<br />
Geschwindigkeit des MicroGator-Geräteträgers,<br />
an dem verschiedene falch-Düsen adaptiert wurden. Es wurde<br />
mit 2500 bar und 24 l/min gearbeitet. Die Rotation der Wasserstrahldüsen<br />
erzielte eine sehr gute abscherende Wirkung,<br />
ohne dabei die Rohrwand zu beschädigen. Die verfestigten<br />
massiven Ablagerungen wurden unter Kamerabeobachtung<br />
Stück für Stück zerkleinert und anschließend aus dem Rohr<br />
gespült.<br />
Die Arbeit erfolgte unter permanenter visueller Kontrolle über<br />
die Farbschwenkkopfkamera CutterCam. Diese ist in den<br />
MicroGator-Geräteträger integriert und sorgt dafür, dass der<br />
Anwender den Fortschritt der Abtragleistung uneingeschränkt<br />
beobachten kann. Dementsprechend konnte je nach Bedarf<br />
der Druck dosiert und die Position der Düse gezielt auf den<br />
zu bearbeitenden Bereich eingestellt werden. Durch permanente<br />
Kamerabeobachtung wurde sichergestellt, dass die von<br />
falch entwickelten Düsen jederzeit optimal ausgerichtet waren<br />
und damit die Altrohrsubstanz vollumfänglich erhalten blieb.<br />
Neben Kalkablagerungen<br />
können mit der robotergeführten<br />
Höchstdruck-<br />
Wasserstrahltechnik auch<br />
weitere Schadensbilder wie<br />
einwachsende Wurzeln, Bitumendichtungen,<br />
einragende<br />
Stahlrohre oder auch extrem<br />
harte Betonablagerungen<br />
effizient beseitigt werden.<br />
Die tägliche Abtragleistung<br />
hängt stark von der Wahl<br />
des Düsentypes in Verbindung<br />
mit dem Wasservolumen<br />
und Druck sowie der<br />
Fahrgeschwindigkeit des<br />
Roboters ab. Hier lieferte<br />
die Firma falch GmbH umfangreiches Zubehör sowie auch<br />
die praxisbegleitende Baustellenbetreuung. Schon zu Beginn<br />
der Fräsarbeiten wurde die<br />
bestmöglichste Düsenbestückung<br />
ermittelt und die Abtragleistung<br />
entsprach den<br />
Vorstellungen der Beteiligten.<br />
Nach einer Woche waren<br />
fast 200 m Ablagerungen<br />
mit einer Höhe bis zu 75 %<br />
beseitigt. Das Ergebnis entsprach<br />
vollständig den Erwartungen<br />
aller Beteiligten.<br />
Der Einsatz in Obrigheim<br />
hat gezeigt, dass mit der<br />
robotergeführten Höchstdruck-Wasserstrahltechnik<br />
ausgedehnte Ablagerungen<br />
falch trail jet 125, mit einem Arbeitsdruck<br />
bis zu 2500 bar und einer Fördermenge<br />
von 11-26 l/min<br />
Kontrolle der Fräsarbeiten über die<br />
CutterCam<br />
rohrsubstanzschonend, schnell und wirtschaftlich entfernt<br />
werden können.<br />
www.erles.de<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2019</strong> | 69