Foto: © 2019 Warner Bros. Entertainment GmbHBei der Reise durch Deutschland wurde an verschiedenen Plätzen gedreht, für manche Einstellungen waren konkrete Anweisungen erforderlich.
Erziehung & TrainingAber auch ihr war es wichtig, die Hunde vorab kennenzulernen,um ein sicheres Gefühl zu bekommen. Nachdem sie die Collies daserste Mal getroffen hat, hat sie sofort Vertrauen zu den Hundenund unserer Arbeit aufgebaut und war dann beruhigt! UnsereCollies sind sehr menschenfreundlich und ich wusste, dass ichFrau Mühe ihre Angst durch das Verhalten meiner Collies etwasnehmen konnte.Was ist für Sie wichtig, wenn Sie mit Hunden für Filme trainieren?Eine gute Bindung zum Hund ist das Wichtigste. Aufgaben, die füreinen Hund zu erfüllen sind; genügend Zeit für die Vorbereitungund eine enge Zusammenarbeit mit der Regie, um genaubesprechen zu können, was möglich ist und was nicht. Bei einerso großen Rolle für einen Hund ist es mir wichtig, dass ich Doubleshabe, um jeden Hund nach seinem Talent einzusetzen und keinenzu überfordern.Lassie ist ein Traum von Hund im Film – und wie sieht es im echtenLeben aus?Natürlich ist ein Film Fiktion. Viele Trainer üben lange mit denHunden jede Szene ein und kein Collie wird so sein wie Lassie!Auch ein Collie ist ein Hund und man muss viel Zeit, Geduld undLiebe dafür aufbringen, dass er ein gut erzogener Hund wird. Alsobitte nicht losrennen und sich jetzt einen Collie holen!Für „Lassie – eine Abenteuerliche Reise“ hat die erfahrene DrehbuchautorinJane Ainscough, die auch schon „Ich bin dannmal weg“ schrieb, die Reise aus dem Nachkriegs-England nachDeutschland verlegt. Mitte August fiel in Berlin die erste Klappezu den Dreharbeiten für Lassie, gefilmt wurde an Schauplätzenin Berlin, Brandenburg, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen,Baden-Württemberg und Tschechien. Wir wollten von derDrehbuchautorin wissen, ob sie selbst mit Hunden lebt und wasihre speziellen Erfahrungen beim Schreiben und dem Drehenmit den Collies waren.Frau Ainscough,haben Sie selber Hunde oder mit Hunden gelebt?Ich hatte immer Hunde, außer für ein paar Jahre während meinesStudiums im Ausland. Ich würde es niemals anders haben wollen,ein Hund gehört fest zu meinen Leben.Was faszinierte Sie an einem Drehbuch mit tierischer Hauptfigur?Es bietet hoffentlich die Chance, die Tiefe – und für manche Menschendie Bedeutung – der Beziehung zwischen Mensch und Tierzu zeigen. So lässt sich die Intelligenz und Sensibilität von Tierendarstellen, die von einigen Menschen ohne diese tägliche Interaktionnicht immer erkannt wird.Und weiter: Wieviel von Ihrer Erfahrung ist eingeflossen, was dieRolle des Hundes und die Aktionen angeht?Auf jeden Fall nimmt das Verantwortungsbewusstsein für daskörperliche und seelische Wohlbefinden des Hundes in unsererObhut eine große Rolle ein – und in vielerlei Hinsicht auch umgekehrtderen instinktives Verantwortungsbewusstsein für dasWohlbefinden von uns Menschen.Und definitiv von Bedeutung sind die komödiantischenMomente, die Hunde in unser Leben bringen – das lehrt uns, dasLeben nicht immer zu ernst zu nehmen.Ist das Hunde-Rollen-Schreiben vergleichbar mit Rollen für Kinder?Jede Rolle, die man schreibt, bezieht sich auf einen einzelnenCharakter mit seinen eigenen Merkmalen – ob Flo und Priscilla– Lassie oder Toots. Ich finde aber wichtig, dass der Charakter desHundes nicht einfach zu einer Projektion eines menschlichenCharakters wird.Bei der Auswahl der Szenen, in denen Lassie Besonderes tut,hatte Sie das vorher schon so im Kopf oder sich Rat von derHundetrainerin geholt, was möglich ist oder Collie-typisch?Es war eine Mischung aus all diesen Dingen.Toots, der zweite Hund im Film, hat eine besondere Rolle.War das so geplant?Die Figur von Toots spielte im ursprünglichen Roman eine Rolle,und zu Beginn des Entwicklungsprozesses gab es Gründe, warumwir uns so nah wie möglich am Original halten mussten. Dochirgendwann wurde uns die Freiheit eingeräumt, dort mit der Erzählungzu spielen, wo wir es für notwendig hielten. Toots herauszuschneiden,stand nicht zur Debatte. Ich denke hauptsächlich wegender Comedy, die er zu einem ansonsten sehr dramatischen Teil derGeschichte hinzufügt. Besonders für die jüngeren Zuschauer hättees ansonsten emotional zu aufwühlend werden können.Gibt es Dinge, die Sie vorher nicht wussten und jetzt z. B. aufgrundder Zusammenarbeit mit der Tiertrainerin gelernt haben, die auchim echten Leben helfen können?Bestimmt. Es war eine große Erleichterung für mich persönlich, zuwissen, dass jede dramaturgische Entscheidung, die ich für LassiesCharakter traf, vom Tiertrainer überprüft werden musste.Auch Hanno Oldissen, der die Regie führte, unterstreicht, dassDreharbeiten mit Hunden immer etwas Besonderes sind: „Manmuss beim Drehen mit den Hunden immer eine gewisse Flexibilitätim Denken haben. Man darf nicht erwarten: ‚Der Hund mussdas jetzt SO machen‘ sondern muss gucken, wie kann ich mit dem,was mir das Filmtier anbietet, die Szene so drehen, dass sie für dieGeschichte funktioniert.“ Dass dies bei Lassie geglückt ist, davonkönnen sich Kinobesucher ab 20. Februar selbst überzeugen, einFilm für die ganze Familie! =www.derhund.de 31