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DER HUND 03/20

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Mensch & Hund

Wenn die Loipen am Abend frei sind, starten die Gespanne in die Etappen.

Foto: Patrick Dehais/Lekkarod

die hüpfenden Hunde an den kalten, halbgefrorenen

Haken festzumachen, und bin

froh über meine Arbeitshandschuhe.

Bevor wir selbst etwas essen, versorgen

wir die Hunde. Mit dem Füttern nimmt es

Christof sehr genau: Jeder bekommt seine

eigene Mischung, seine eigene Menge

Wasser. Der Musher achtet darauf, dass

die Näpfe nicht getauscht werden und

kontrolliert, wer wieviel frisst und trinkt.

Gute Ernährung ist absolut entscheidend.

Es geht um das richtige Verhältnis von

Energie, Ballaststoffen und Flüssigkeit.

Mit Schlittenhunden unterwegs zu sein

bedeutet vor allem eines: viel Arbeit. Die

Hunde brauchen nicht nur Wasser und

Futter, sie erleichtern sich natürlich auch.

Und das muss aufgeräumt werden. Der

Scheißekratzer wird für die nächsten Tage

eines meiner wichtigsten Utensilien.

Erster Renntag:

Auf 1.650 Metern Höhe

Am Morgen der ersten Etappe scheint

die Sonne ins Wohnmobil. Die Menschen

pellen sich aus den warmen Schlafsäcken.

Jetzt erst sehe ich rundherum die

weißglitzernden Bergspitzen. Fantastisch!

Vor dem Frühstück heißt es: Hunde raus.

Wieder jeden einzelnen ans Stake-out.

Während Christof sie eingehend begutachtet

und Zwiesprache mit ihnen hält,

gehe ich mit zwei Kanistern auf die Suche

nach der Wasserstelle.

Bei der Musherbesprechung um 11 Uhr

geht es um die heutige Strecke. Es ist warm

und der Schnee schwer: nicht gut für die

Hunde. 20 Kilometer sollen sie laufen.

Christof ist in Gedanken. Ich glaube darin

fährt er schon den Trail und überlegt,

welche Hunde diese Etappe laufen und

an welcher Position und welche bei den

nächsten. Auf einer Magnettafel sortiert

er Namensschildchen in eine Reihenfolge.

Bis zu 12 Hunde dürfen die Musher der

offenen Klasse einspannen.

Das Rennen beginnt um 18 Uhr, da ist

es fast dunkel. Aber dann sind die Pisten

und Loipen frei. Helm, GPS-Gerät, Lawinenpiepser,

Handy, Rückenprotektor und

die richtige Startnummer (30!) gehören

vor dem Start an den Musher. Dazu ein

Zeitmesser und das Lekkarod-Branding

an den Schlitten.

Los geht’s!

Alle Huskys kennen den Ablauf und wollen

endlich rennen! Vor dem Start erklingt

eine wilde Mischung aus Jaulen, Bellen

und Kreischen. Die Hunde springen und

hüpfen, sind aufgeregt. Ich bin es meistens

auch, dennoch heißt es: ruhig bleiben.

Als Doghandler helfe ich mit, die Hunde

unfallfrei vom Stake-Out zu ihrem Platz an

der Zugleine zu bringen, an Geschirr und

Halsband festzumachen und achte darauf,

dass die Hunde nicht über die Leinen

springen und sich verheddern. Mit mir ist

auch die erfahrene Doghandlerin Natascha

voll bei der Sache. Das sind für uns

die aufregendsten Momente des Tages,

Schwitzen ist angesagt.

Sobald das Team über die Startlinie

saust, beginnt für Christof ein Abenteuer

durch Schnee und Dunkelheit. Während

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