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der gemeinderat_Ausgabe 09_2019

Die September-Ausgabe des gemeinderats beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit dem Digitalpakt Schule. Insgesamt 5,5 Milliarden Euro stehen bereit, eine Reihe von Bundesländern hat die Richtlinien für die Fördermittelanträge bereits in Kraft gesetzt. Jetzt muss es darum gehen, die Ausstattung der Schulen vernünftig zu planen – entlang pädagogischer Konzepte.

Die September-Ausgabe des gemeinderats beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit dem Digitalpakt Schule. Insgesamt 5,5 Milliarden Euro stehen bereit, eine Reihe von Bundesländern hat die Richtlinien für die Fördermittelanträge bereits in Kraft gesetzt. Jetzt muss es darum gehen, die Ausstattung der Schulen vernünftig zu planen – entlang pädagogischer Konzepte.

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Titel<br />

Digitalpakt Schule<br />

Titel<br />

ZUR PERSON<br />

Dr. Sarah Henkelmann (Jg. 1983) ist<br />

Sprecherin des Netzwerks Digitale<br />

Bildung mit Geschäftsstelle in Rastatt<br />

(sh@netzwerk-digitale-bildung.de). Seit<br />

2015 bietet die Initiative Akteuren aus<br />

Schule, Hochschule und Arbeitswelt<br />

eine Plattform zur Information und zum<br />

Austausch. Getragen wird das Netzwerk<br />

von verschiedenen Unternehmen<br />

(sh@netzwerk-digitale-bildung.de)<br />

ONLINE<br />

Die Langversion des Interviews finden<br />

Sie auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />

Themen > Technik & Innovation<br />

„Wir raten: Testen Sie<br />

gründlich und beziehen<br />

Sie Lehrkräfte sowie die<br />

Schülerinnen und<br />

Schüler ein“<br />

Dr. Sarah Henkelmann<br />

Digitale Bildung<br />

Pädagogik geht in <strong>der</strong><br />

Schule vor Technik<br />

Im Digitalpakt Schule unterstützt <strong>der</strong> Bund die Schulen finanziell. Dr. Sarah<br />

Henkelmann, Sprecherin des Netzwerks Digitale Bildung, zeigt im Interview die<br />

Bedeutung eines Medienentwicklungsplans auf und erläutert die Notwendigkeit<br />

kontinuierlicher Fortbildung <strong>der</strong> Lehrkräfte.<br />

Frau Henkelmann, welche Bedeutung messen<br />

Sie elektronischen Lehr- und Lernmitteln<br />

für den schulischen Unterricht bei?<br />

Henkelmann: Guter Unterricht wird von guten<br />

Lehrerinnen und Lehrern gemacht.<br />

Aber sinnvoll eingesetzt, kann Technologie<br />

dabei unterstützen, dass Schülerinnen<br />

und Schüler gemeinsam mit ihren Lehrkräften<br />

ihre individuellen Stärken entdecken<br />

und entwickeln. Sie kann die Arbeit<br />

erleichtern und die Lernerfolge deutlich<br />

verbessern. Zur Vorbereitung auf das Leben<br />

ist <strong>der</strong> Umgang mit digitalen Medien<br />

wichtig, im Privaten wie im Beruflichen.<br />

Deshalb ist es von großer Bedeutung, dass<br />

an Schulen mit hochwertigen digitalen<br />

Lehr- und Lernmedien gearbeitet wird.<br />

Man achtet ja auch darauf, dass das Kind<br />

einen ordentlichen Füllfe<strong>der</strong>halter hat.<br />

Wichtig ist dabei das Prinzip Pädagogik<br />

vor Technik!<br />

Nun ist <strong>der</strong> Digitalpakt Schule seit Mai<br />

<strong>2019</strong> beschlossen. Wie können die Schulen<br />

das För<strong>der</strong>geld, fünf Milliarden Euro für<br />

ganz Deutschland, einsetzen? Endgeräte<br />

sollen ja wohl nicht auf dem Einkaufszettel<br />

<strong>der</strong> Rektoren stehen …<br />

Henkelmann: Das kommt darauf an, wie Sie<br />

Endgeräte definieren. Mobile Endgeräte<br />

wie Smartphones werden tatsächlich nicht<br />

geför<strong>der</strong>t, und bei Tablets, PCs und Notebooks<br />

sind die Beträge stark gedeckelt. Bei<br />

Endgeräten setzt die För<strong>der</strong>ung den<br />

Schwerpunkt klar auf digitale Anzeigemedien,<br />

wie interaktive Displays, also digitale<br />

Tafeln. Hier haben übrigens Studien ergeben,<br />

dass große Displays ein zentraler<br />

Punkt im Klassenraum sind, dessen Einsatz<br />

wichtig für pädagogisch sinnvollen<br />

Unterricht ist. Allerdings müssen die Lehrkräfte<br />

im Umgang mit ihnen sowohl technisch<br />

als auch methodisch geschult sein.<br />

Auch das hat die Erfahrung gezeigt.<br />

An welche Voraussetzungen ist die För<strong>der</strong>zusage<br />

gebunden?<br />

Henkelmann: Das ist in den jeweiligen För<strong>der</strong>richtlinien<br />

<strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong> festgelegt.<br />

Im Detail unterscheiden sie sich, aber fast<br />

allen ist gemein, dass Schulen und Schulträger<br />

einen Medienentwicklungsplan vorlegen<br />

müssen, um Geld beantragen zu<br />

können. Der Plan beinhaltet, wie sie<br />

den Einsatz digitaler Medien im Unterricht<br />

umsetzen wollen. Wir vom<br />

Netzwerk Digitale Bildung bieten<br />

einen kostenlosen Leitfaden zur<br />

Erstellung dieses Plans an, mit<br />

Tipps und Beispielen.<br />

44 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19<br />

Foto: Netzwerk Digitale Bildung<br />

Wie verbreitet sind Ihrer Erfahrung nach<br />

bislang Pläne, die einen Gesamtblick auf<br />

die IT-Infrastruktur <strong>der</strong> Schule, die Medienentwicklung,<br />

den Einsatz digitaler Geräte<br />

sowie die erfor<strong>der</strong>lichen Bildungsprogramme<br />

eröffnen?<br />

Henkelmann: In allen Bundeslän<strong>der</strong>n gibt es<br />

sogenannte Leuchtturmschulen. Beson<strong>der</strong>s<br />

erfolgreich waren sie, wenn sie dem<br />

Prinzip Pädagogik vor Technik gefolgt sind<br />

und die Implementierung <strong>der</strong> Technologie<br />

vorab in ein Medienkonzept gegossen haben.<br />

Hamburg hat zum Beispiel vor rund<br />

zehn Jahren angefangen, alle seine Schulen<br />

digital auszustatten. Das können wir<br />

uns jetzt als Vorbild nehmen, um zu<br />

schauen: Was hat dort gut funktioniert?<br />

Wo waren Stolpersteine?<br />

Braucht überhaupt jede Schule einen solchen<br />

Masterplan?<br />

Henkelmann: Die Erfahrung zeigt: Es macht<br />

sehr viel Sinn, sich vorab Gedanken zu<br />

machen, welche didaktischen Prämissen<br />

Anzeige<br />

Digitaler Schulmanager vereinfacht Verwaltungsaufgaben<br />

Für rund 11 Millionen Schülerinnen und<br />

Schüler in Deutschland hat ein neues Schuljahr<br />

begonnen. Das bringt viel Bürokratie<br />

mit sich: Klassenbücher müssen geführt,<br />

Elternsprechtage geplant und Klassenarbeiten<br />

sowie Krankmeldungen koordiniert werden.<br />

Im Zuge <strong>der</strong> Digitalisierung können Schulen<br />

diese organisatorischen Aufgaben jedoch<br />

vereinfachen: Bereits 400 Schulen haben das<br />

anwen<strong>der</strong>freundliche System Schulmanager<br />

Online in ihre Verwaltungsabläufe integriert.<br />

Auch Nutzer ohne Vorkenntnisse können den<br />

Schulmanager problemlos bedienen.<br />

Foto: Fotolia<br />

man setzt, wie Aus- und Fortbildung <strong>der</strong><br />

Lehrkräfte organisiert und wie die technische<br />

Ausstattung sowie ein nachhaltiger<br />

Support sichergestellt werden. Im Beschaffungsprozess<br />

empfehlen wir, verschiedene<br />

Geräte und auch die dazu gehörige Software<br />

auf Herz und Nieren zu testen.<br />

Wie sieht’s mit <strong>der</strong> Kompetenz <strong>der</strong> Lehrkräfte<br />

aus? Ist für <strong>der</strong>en Fortbildung gesorgt<br />

o<strong>der</strong> ist die Einweisung durch den Systemlieferanten<br />

ausreichend?<br />

Henkelmann: Hier geht es um die Aus- und<br />

Fortbildung <strong>der</strong> Lehrerinnen und Lehrer<br />

sowie um technische Wartung und Support.<br />

Generell gilt: Die Fortbildungskultur<br />

muss gestärkt werden. Lehrkräfte müssen<br />

in Fortbildungen einüben können, wo die<br />

Möglichkeiten und Grenzen <strong>der</strong> Digitalisierung<br />

liegen und wie die technischen<br />

Werkzeuge pädagogisch sinnvoll in den<br />

Unterricht eingebettet werden können. Damit<br />

können wir in Deutschland nicht früh<br />

genug anfangen, Man muss das auch in<br />

<strong>der</strong> Lehramtsausbildung umsetzen. Das<br />

Die Anwendung besteht aus 15 Modulen, die<br />

flexibel kombiniert werden können: Klassenarbeiten<br />

werden online eingetragen und in einem<br />

Kalen<strong>der</strong> übersichtlich dargestellt, Tabletkoffer<br />

o<strong>der</strong> Räume können über die Ressourcenbuchung<br />

koordiniert werden. „Insbeson<strong>der</strong>e das<br />

Sekretariat spart durch das System jede Woche<br />

mehrere Arbeitsstunden ein“, freut sich Martin<br />

Rister, Schulleiter <strong>der</strong> Anton-Fugger-Realschule<br />

in Babenhausen. Auch Eltern profitieren von<br />

dem Tool: Sie können ihre Kin<strong>der</strong> online krankmelden,<br />

Anträge auf Beurlaubung stellen,<br />

Sprechstunden bei Lehrern buchen o<strong>der</strong> Rundschreiben<br />

empfangen.<br />

Einfache Integration in die IT-Landschaft<br />

Damit bestehende Daten nicht erneut eingegeben<br />

werden müssen, bietet <strong>der</strong> Schulmanager<br />

u. a. Schnittstellen zu 8 verschiedenen Stundenplanprogrammen.<br />

Per Single-Sign-On kann<br />

das Portal außerdem an bestehende Schulserver-<br />

bzw. Identity-Management-Lösungen angeschlossen<br />

werden.<br />

Datenschutz – Server in Deutschland<br />

Auch <strong>der</strong> Datenschutz ist sichergestellt: Der<br />

betrifft alle Phasen <strong>der</strong> Lehreraus-, fortund<br />

-weiterbildung. Hierzu passiert in allen<br />

Phasen <strong>der</strong> Aus- und Weiterbildung<br />

noch zu wenig.<br />

Und <strong>der</strong> zweite Aspekt hierbei, IT-Support<br />

und Wartung?<br />

Henkelmann: Es ist nicht die Aufgabe eines<br />

Informatiklehrers, die E-Mail-Adressen <strong>der</strong><br />

Schule zu verwalten o<strong>der</strong> sich darum zu<br />

kümmern, ob die Endgeräte <strong>der</strong> Schüler<br />

geladen sind. Das ist Sache des Schulträgers.<br />

Die Schulen sollen das auch einfor<strong>der</strong>n,<br />

etwa in den Medienentwicklungsplänen.<br />

Ebenso muss im Medienentwicklungsplan<br />

die Fortbildungsstrategie <strong>der</strong><br />

Schule nie<strong>der</strong>geschrieben sein. Das ist<br />

wichtig, um die För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong> überhaupt<br />

stellen zu können. Der Digitalpakt Schule<br />

ist klar formuliert, keine För<strong>der</strong>ung ohne<br />

Fortbildung und Medienentwicklungsplan.<br />

Wollen die Schulen erfolgreich mit Pädagogik<br />

vor Technik arbeiten, müssen sie<br />

regelmäßig in die Fortbildung ihrer Lehrkräfte<br />

investieren.Interview: Jörg Benzing<br />

Advertorial<br />

Schulmanager läuft in einem ISO 27001-zertifizierten<br />

Rechenzentrum in Deutschland. Zudem<br />

werden die Daten verschlüsselt übertragen.<br />

Durch das Rechtekonzept ist zudem sichergestellt,<br />

dass je<strong>der</strong> Nutzer nur die Daten sieht, die<br />

ihn betreffen.<br />

6 Monate kostenlos testen<br />

Die Flexibilität des Schulmanagers zeigt sich<br />

auch in dessen Preisen: Abhängig vom Bedarf<br />

buchen Schulen nur die Module, die sie tatsächlich<br />

benötigen – kein Komplett-Paket, das<br />

dann nur zur Hälfte genutzt wird. Um das Tool<br />

kennenzulernen, ist eine 6-monatige Testphase<br />

kostenfrei.<br />

Ansprechpartner für Schulträger:<br />

Johannes Stanggassinger<br />

Tel. 0 80 84/5 11 90 19<br />

js@schulmanager-online.de<br />

www.schulmanager-online.de

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