03.04.2020 Aufrufe

der gemeinderat_Ausgabe 09_2019

Die September-Ausgabe des gemeinderats beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit dem Digitalpakt Schule. Insgesamt 5,5 Milliarden Euro stehen bereit, eine Reihe von Bundesländern hat die Richtlinien für die Fördermittelanträge bereits in Kraft gesetzt. Jetzt muss es darum gehen, die Ausstattung der Schulen vernünftig zu planen – entlang pädagogischer Konzepte.

Die September-Ausgabe des gemeinderats beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit dem Digitalpakt Schule. Insgesamt 5,5 Milliarden Euro stehen bereit, eine Reihe von Bundesländern hat die Richtlinien für die Fördermittelanträge bereits in Kraft gesetzt. Jetzt muss es darum gehen, die Ausstattung der Schulen vernünftig zu planen – entlang pädagogischer Konzepte.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

AUSGEZEICHNET!<br />

ONLINE<br />

Die Langfassung des Interviews finden<br />

Sie auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />

Themen > Umwelt & Verkehr<br />

Klima- und Umweltschutz<br />

„Städte haben riesige<br />

Potenziale“<br />

ZUR PERSON<br />

Svenja Schulze (Jg. 1968, SPD) ist seit<br />

März 2018 Bundesministerin für<br />

Umwelt, Naturschutz und nukleare<br />

Sicherheit in <strong>der</strong> Großen Koalition. Zuvor<br />

war sie Generalsekretärin ihrer Partei in<br />

Nordrhein-Westfalen und von 2010 bis<br />

2017 Ministerin für Innovation,<br />

Wissenschaft und Forschung des<br />

Landes Nordrhein-Westfalen (www.bmu.<br />

de/ministerium/leitung-des-hauses)<br />

„Wir können den Verlust<br />

unserer biologischen Vielfalt<br />

nur mit einem gemeinsamen<br />

Engagement aufhalten“<br />

Svenja Schulze<br />

Klimaschutz steht auf <strong>der</strong> politischen Agenda ganz oben. „Endlich“, sagt<br />

Bundesumweltministerin Svenja Schulze. Im Interview bewertet sie den Protest<br />

junger Menschen und spricht über die Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Kommunen.<br />

Frau Ministerin, stimmt es Sie hoffnungsvoll,<br />

dass die junge Generation dem Klimaschutz<br />

neuen Schwung gibt?<br />

Schulze: Ich finde es gut, dass die jungen<br />

Menschen <strong>der</strong> Politik ordentlich Dampf<br />

machen. Die Proteste haben die klimapolitische<br />

Debatte nicht nur in Deutschland<br />

binnen weniger Monate fundamental verän<strong>der</strong>t<br />

und den Klimaschutz – endlich,<br />

muss ich sagen – zu einem <strong>der</strong> absoluten<br />

Topthemen gemacht. Für diesen Rückenwind<br />

bin ich den jungen Leuten dankbar.<br />

Deutschlands Ruf als Vorreiter im Klimaschutz<br />

hat zuletzt gelitten. Welche neuen<br />

Impulse konnte die internationale Klimakonferenz<br />

Mitte Mai in Heidelberg geben?<br />

Schulze: Die Städte, Regionen und Län<strong>der</strong><br />

auf <strong>der</strong> ICCA<strong>2019</strong> in Heidelberg haben tatsächlich<br />

gemeinsam ein klares Signal in<br />

die Welt gesendet: Die Einhaltung des Pariser<br />

Klimaabkommens und <strong>der</strong> Agenda<br />

2030 für Nachhaltige Entwicklung sind<br />

machbar. Ein zentraler Hebel dafür sind<br />

klimagerechte und nachhaltige Städte.<br />

Hier liegen noch riesige, bisher zu wenig<br />

genutzte Potenziale. Diese können wir<br />

heben, wenn wir den Städten weltweit<br />

über ihre National- und Regionalregierungen<br />

Unterstützungen bereitstellen,<br />

welche deutlich über die<br />

Schaffung von finanziellen Rahmenbedingungen<br />

hinausgehen.<br />

Viele Städte und Gemeinden<br />

bemühen<br />

sich seit<br />

Jahren erfolgreich<br />

um<br />

Energieeinsparung und Ressourcenschonung.<br />

Wie können die Kommunen ihr Potenzial<br />

noch besser erschließen?<br />

Schulze: In Kommunen liegen riesige Potenziale<br />

für den Klimaschutz. Das Bundesumweltministerium<br />

hat daher die För<strong>der</strong>ung<br />

für Kommunen erheblich ausgeweitet. Mit<br />

<strong>der</strong> Kommunalrichtlinie gibt es unkomplizierte<br />

För<strong>der</strong>ungen für effiziente Straßenbeleuchtung,<br />

effizientere Klär- und Trinkwasseranlagen,<br />

Energiemanagementsysteme,<br />

aber auch Stellen für Klimaschutzmanager.<br />

Über 15 000 Projekte in mehr als<br />

3500 Kommunen sind schon umgesetzt<br />

worden. Wir wollen, dass die Kommunen<br />

die För<strong>der</strong>ung noch stärker in Anspruch<br />

nehmen und haben deshalb das Serviceund<br />

Kompetenzzentrum für kommunalen<br />

Klimaschutz (SKKK) eingerichtet, um<br />

Kommunen deutschlandweit zu beraten<br />

und zu unterstützen.<br />

Ausgerechnet die Städte werden zum Hort<br />

<strong>der</strong> Biodiversität erklärt. Müssen die Kommunen<br />

die Ausgleichsleistung erbringen<br />

für die Produktion von Biomasse auf Agrarsteppen?<br />

Schulze: Wir können den Verlust unserer<br />

biologischen Vielfalt nur mit einem gemeinsamen<br />

Engagement – sowohl in unseren<br />

Städten als auch in <strong>der</strong> Agrarlandschaft<br />

– aufhalten. Städte können für den<br />

Schutz <strong>der</strong> Insekten jede Menge leisten,<br />

zum Beispiel durch die Erhaltung und<br />

Wie<strong>der</strong>herstellung von Lebensräumen,<br />

weniger Flächenverbrauch o<strong>der</strong> die Umstellung<br />

auf insektenfreundliche Beleuchtung.<br />

Wir unterstützen die Kommunen mit<br />

dem „Masterplan Stadtnatur“ gezielt.<br />

<br />

Interview: Jörg Benzing<br />

Foto: BMU/Trutschel<br />

86<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!