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der gemeinderat_Ausgabe 09_2019

Die September-Ausgabe des gemeinderats beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit dem Digitalpakt Schule. Insgesamt 5,5 Milliarden Euro stehen bereit, eine Reihe von Bundesländern hat die Richtlinien für die Fördermittelanträge bereits in Kraft gesetzt. Jetzt muss es darum gehen, die Ausstattung der Schulen vernünftig zu planen – entlang pädagogischer Konzepte.

Die September-Ausgabe des gemeinderats beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit dem Digitalpakt Schule. Insgesamt 5,5 Milliarden Euro stehen bereit, eine Reihe von Bundesländern hat die Richtlinien für die Fördermittelanträge bereits in Kraft gesetzt. Jetzt muss es darum gehen, die Ausstattung der Schulen vernünftig zu planen – entlang pädagogischer Konzepte.

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Parlament & Verwaltung<br />

PERSONALMANAGEMENT<br />

9/<strong>2019</strong><br />

Gleichstellung<br />

Son<strong>der</strong>thema<br />

Zwischen Entwicklung<br />

und Stagnation<br />

DER AUTOR<br />

Die öffentliche Verwaltung kann auf das intellektuelle Potenzial von Frauen nicht<br />

verzichten. Gleichwohl bleiben Frauen in Managementpositionen öffentlicher<br />

Unternehmen weiter unterrepräsentiert. Eine Vergleichsstudie hat dazu die<br />

Daten aus knapp 1500 Betrieben ausgewertet.<br />

Edmund Mastiaux ist Geschäftsführer<br />

des Zentrums für Management- und<br />

Personalberatung Edmund Mastiaux &<br />

Partner (ZfM) in Bonn (mastiaux@<br />

zfm-bonn.de)<br />

Junge Managerin: Die kommunalen Unternehmen<br />

sollten geeignete Kandidatinnen<br />

aktiv ansprechen und in den Chef etagen zum<br />

Beispiel vermehrt flexible Arbeitszeitformen<br />

etablieren.<br />

Foto: Mooshny/Adobe Stock<br />

Die Chefetagen öffentlicher Unternehmen<br />

bleiben wie in <strong>der</strong> Privatwirtschaft<br />

weiterhin eine Männergesellschaft.<br />

Im Top-Management von öffentlichen<br />

Unternehmen auf kommunaler<br />

Ebene besetzen Frauen 19,3 Prozent <strong>der</strong><br />

Positionen und damit nur jede siebte<br />

Stelle. Im Vergleich zum vergangenen Jahr<br />

ist zwar übergreifend ein Anstieg des Frauenanteils<br />

um 1,3 Prozentpunkte festzustellen,<br />

jedoch mit großen Unterschieden bei<br />

den Entwicklungen im deutschlandweiten<br />

Städtevergleich. Dies geht aus <strong>der</strong> Studie<br />

„Repräsentation von Frauen im Top-Management<br />

öffentlicher Unternehmen“ <strong>der</strong><br />

Zeppelin-Universität (ZU) Friedrichshafen<br />

in Kooperation mit <strong>der</strong> Bonner Personalberatung<br />

ZfM hervor. Ausgewertet wurden<br />

Daten zu leitenden Organen in 1463 öffentlichen<br />

Unternehmen, wie zum Beispiel<br />

Stadtwerke o<strong>der</strong> Krankenhäuser.<br />

In <strong>der</strong> Spitzengruppe mit einem Anteil<br />

von über 35 Prozent weiblich besetzten<br />

Top-Managementpositionen liegen unverän<strong>der</strong>t<br />

zum Vorjahr Offenbach am Main<br />

mit 54,5 Prozent und Greifswald mit 40<br />

Prozent. Neu in die Spitzengruppe aufgerückt<br />

sind neben Berlin mit 40,3 Prozent<br />

Brandenburg a. d. Havel mit 36,8 Prozent<br />

und Rostock mit 36,1 Prozent. Auch die<br />

thüringischen Städte Gera, Gotha, Erfurt<br />

und Weimar weisen eine überdurchschnittlich<br />

hohe Repräsentation auf.<br />

Schwach fallen hingegen die Studienergebnisse<br />

bei Braunschweig, Essen, Flensburg,<br />

Kaiserslautern, Ludwigshafen und<br />

Neumünster mit unter fünf Prozent Frauenanteil<br />

aus. Auch große Städte wie München,<br />

Köln o<strong>der</strong> Dortmund liegen teils<br />

deutlich unter dem Bundesdurchschnitt.<br />

Insgesamt zeigt die Studie, dass einige<br />

Städte mit einer bereits vergleichsweise<br />

hohen Repräsentation den Anteil von<br />

Frauen in Top-Managementpositionen gezielt<br />

weiterentwickeln. Dagegen ist bei<br />

Städten, die bereits im Vorjahr eine vergleichsweise<br />

geringe Repräsentation vorzuweisen<br />

hatten, teilweise sogar eine<br />

rückläufige Anzahl an weiblichen Top-Führungspositionen<br />

festzustellen.<br />

TALENTE VORURTEILSFREI ANERKENNEN<br />

Die Unterrepräsentation hat mutmaßlich<br />

verschiedene Ursachen und wird durch<br />

verschiedenartig gelagerte Faktoren beeinflusst,<br />

die noch zu untersuchen wären. So<br />

zum Beispiel die Unternehmenskultur und<br />

die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.<br />

In <strong>der</strong> Diskussion zur Staatsmo<strong>der</strong>nisierung<br />

und zur Zukunftsfähigkeit des öffentlichen<br />

Dienstes können ein integriertes<br />

Personalmanagement und eine integrierte<br />

Gleichstellungsarbeit von Kernverwaltung<br />

und öffentlichen Unternehmen relevante<br />

Entwicklungsbeiträge leisten. In diesem<br />

Sinn sollte die öffentliche Hand geeignete<br />

Kandidatinnen ansprechen und ermutigen,<br />

ihre Managementfähigkeiten in den<br />

entsprechenden Auswahlverfahren unter<br />

Beweis zu stellen.<br />

Die Arbeitgeber müssen auch attraktiver<br />

werden und in den Chefetagen öffentlicher<br />

Unternehmen etwa vermehrt flexible<br />

Arbeitszeitformen etablieren. Der<br />

Wettbewerb um talentierte Führungskräfte<br />

ist groß. Mit attraktiven New-Work-Angeboten<br />

können öffentliche Unternehmen<br />

auch gegenüber <strong>der</strong> Privatwirtschaft punkten.<br />

Frauen stellen ein unentbehrliches<br />

intellektuelles Potenzial dar. Es ist längst<br />

überfällig, ihre Talente vorurteilsfrei anzuerkennen.<br />

Edmund Mastiaux<br />

Seite 81 Foto: whitenovastudio, nik0.0kin/Adobe Stock<br />

Anbieter und<br />

Produkte für Städte<br />

und Gemeinden<br />

AUSGEZEICHNET!<br />

INNOVATIV & NACHHALTIG<br />

80 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19

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