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der gemeinderat_Ausgabe 09_2019

Die September-Ausgabe des gemeinderats beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit dem Digitalpakt Schule. Insgesamt 5,5 Milliarden Euro stehen bereit, eine Reihe von Bundesländern hat die Richtlinien für die Fördermittelanträge bereits in Kraft gesetzt. Jetzt muss es darum gehen, die Ausstattung der Schulen vernünftig zu planen – entlang pädagogischer Konzepte.

Die September-Ausgabe des gemeinderats beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit dem Digitalpakt Schule. Insgesamt 5,5 Milliarden Euro stehen bereit, eine Reihe von Bundesländern hat die Richtlinien für die Fördermittelanträge bereits in Kraft gesetzt. Jetzt muss es darum gehen, die Ausstattung der Schulen vernünftig zu planen – entlang pädagogischer Konzepte.

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Planen & Bauen<br />

Kommunalbau<br />

Planen & Bauen<br />

Seriell gedacht, am Ende aber konventionell errichtet: „Wohnwürfel“ <strong>der</strong> Wohnungsgesellschaft<br />

Nassauische Heimstätte als Bestandsergänzung im Frankfurter Stadtteil Rie<strong>der</strong>wald.<br />

Baupraxis<br />

Wohnen im Satelliten<br />

Ob mit Leichtbetonwänden als Massivfertiggebäude erstellt o<strong>der</strong> in Holz- o<strong>der</strong><br />

Stahlmodulbauweise errichtet: Das Interesse von Bauträgern an industriell<br />

vorgefertigten Wohngebäuden wächst. Ein Grund dafür ist die kurze Bauzeit.<br />

Kostenvorteile lassen sich dagegen <strong>der</strong>zeit noch nicht realisieren.<br />

Vollmassive Fertighäuser bilden<br />

eine Alternative zu Gebäuden, die<br />

Stein auf Stein errichtet werden.<br />

Solche Lösungen haben sich zunächst<br />

vor allem bei Einfamilienhäusern durchgesetzt.<br />

Doch <strong>der</strong> Markt ist in Bewegung:<br />

Bauträger und Investoren interessieren<br />

sich zunehmend für solche Konzepte, um<br />

große Wohnprojekte zu realisieren. Ein<br />

Grund dafür ist die kurze Bauzeit. „Das<br />

Konzept ist unter an<strong>der</strong>em prädestiniert,<br />

um Baulücken in Innenstädten zügig<br />

zu schließen“, sagt Holger Kühne von<br />

Dennert Massivhaus.<br />

Der Fertighausspezialist aus dem fränkischen<br />

Schlüsselfeld hat mit seinem frei<br />

planbaren „ALFA“-Bausystem in <strong>der</strong> Stadt<br />

Augsburg einen ganzen Gebäudekomplex<br />

in Fertigbauweise realisiert. Er besteht aus<br />

drei Häusern mit insgesamt 27 Wohneinheiten.<br />

Es dauerte nur knapp einen Monat,<br />

bis das Gebäude erstellt war: Die in<br />

<strong>der</strong> Fabrik zu 90 Prozent vorgefertigten<br />

Wandelemente wurden im Lauf von zwei<br />

Wochen angeliefert und direkt an Ort und<br />

Stelle montiert.<br />

Das Fertigbaukonzept eröffnet genügend<br />

Gestaltungsspielräume, um gerade<br />

in Innenstädten Rücksicht auf die bereits<br />

vorhandene Bebauung zu nehmen. Gleichzeitig<br />

lassen sich die einzelnen Abschnitte<br />

individuell planen. Bei dem Gebäudekomplex<br />

in <strong>der</strong> Augsburger Klauckestraße ist<br />

keine Wohnung wie die an<strong>der</strong>e: Unter<br />

den 27 Einheiten finden sich Zwei- bis<br />

Fünf-Zimmer-Wohnungen, darunter<br />

51 Quadratmeter große Single-Wohnungen<br />

genauso wie ein Penthouse mit Galerie<br />

und Dachterrasse auf 177 Quadratmetern.<br />

Um ein solches Projekt mit vielen Extras<br />

fristgerecht abzuwickeln, werden die<br />

Wandelemente aus Leichtbeton zu 90 Prozent<br />

im Werk vorgefertigt. Türen, Fenster,<br />

Leerrohre für Elektroinstallationen sind<br />

bereits integriert. Das gilt auch für die<br />

Aussparungen für Sanitär und Heizung.<br />

Die Oberfläche <strong>der</strong> Wände ist schalungsglatt,<br />

sodass sich ein Verputzen erübrigt.<br />

34 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19<br />

Foto: Nassauische Heimstätte<br />

Das beschleunigt den Innenausbau enorm.<br />

Im Werk getrocknet, weisen die Leichtbetonelemente<br />

eine Restfeuchte von nicht<br />

einmal fünf Prozent auf. Die Häuser sind<br />

dadurch schnell bezugsfertig, ohne dass<br />

Feuchteschäden drohen.<br />

Auch energetisch schneiden massive<br />

Leichtbetonbauteile gut ab, denn sie verfügen<br />

über eine hohe Wärmespeicherfähigkeit.<br />

Leichtbeton ist damit ein Baustoff,<br />

mit dem sich innovative und nachhaltige<br />

Baukonzepte realisieren lassen. Im Winter<br />

verfügt er über optimale Eigenschaften zur<br />

Wärmespeicherung, im Sommer ist es in<br />

den Räumen angenehm temperiert und die<br />

Hitze bleibt dort, wo sie hingehört – nämlich<br />

draußen.<br />

NICHT JEDES MAL NEU PLANEN MÜSSEN<br />

Bei <strong>der</strong> Quartiersergänzung denkt auch<br />

die in Frankfurt am Main ansässige Wohnungs-<br />

und Entwicklungsgesellschaft<br />

Nassauische Heimstätte in Richtung modulares<br />

Bauen. Ein „Wohnwürfel“ soll als<br />

Standardprodukt fehlende Wohnungstypen<br />

wie barrierefrei erreichbare Einheiten<br />

o<strong>der</strong> Großwohnungen in Siedlungen<br />

ergänzen.<br />

Die Idee dahinter ist die, „dass wir nicht<br />

jedes Mal neu planen müssen“, sagt Helge<br />

Bitzer, Leiter des Unternehmensbereichs<br />

Neubau bei <strong>der</strong> Nassauischen. Die Unternehmensgruppe<br />

habe viele Siedlungen<br />

aus <strong>der</strong> Nachkriegszeit im Bestand, die im<br />

Grunde in ihrer Struktur ähnlich seien. Die<br />

Überlegung, welche Ergänzungsbauten<br />

denn in solche Siedlungen hineinpassen<br />

könnten, hätten letztendlich zu Baukörpern<br />

geführt, die in möglichst vielen Vierteln<br />

problemlos und baugleich errichtet<br />

und integriert werden können. Und dies<br />

mit geringen Kosten und wenig Zeitaufwand.<br />

Außerdem sollten die bisherigen<br />

Anwohner sich von den neuen Gebäuden<br />

möglichst wenig gestört fühlen.<br />

Geplant wurde daraufhin ein einfacher,<br />

dreigeschossiger Qua<strong>der</strong> mit rund 125<br />

Quadratmetern Grundfläche – „im Prinzip<br />

zwei kleine Doppelhaushälften mit<br />

jeweils zwei Wohnungen“, so Bitzer. Die<br />

Treppe, die bewusst nur bis zum ersten<br />

Stock reicht, legten die Architekten nach<br />

außen, die Maisonette-Wohnungen verfügen<br />

innen über Aufstiege. „Satellit“ heißt<br />

<strong>der</strong> Würfel, dies deswegen, weil er versorgungsmäßig<br />

an den Altbestand andockt.<br />

Die Qua<strong>der</strong> haben keinen Keller und wer-<br />

Foto: Adapteo<br />

den mit Wasser, Strom und Wärme vom<br />

Bestandsgebäude aus versorgt. Helge Bitzer:<br />

„Oberste Priorität war es, möglichst<br />

einfach und kostengünstig reproduzierbare<br />

Bauten zu konstruieren.“<br />

Und natürlich sollten die Satelliten<br />

höchste energetische Standards erfüllen.<br />

In <strong>der</strong> Praxis mussten sich die Planer jedoch<br />

mit KfW 55 zufriedengeben. Den<br />

eigentlich angestrebten Passivhausstandard<br />

erreicht <strong>der</strong> Würfel nicht, weil er im<br />

Schatten <strong>der</strong> Altbestände und des dichten<br />

Baumbestandes nicht die nötigen solaren<br />

Wärmegewinne erzielt.<br />

Mit <strong>der</strong> Konzeption des Würfels waren<br />

alle Voraussetzungen geschaffen, ein solches<br />

Gebäude zu einem in Serie gefertigten<br />

Modul zu entwickeln, das kostengünstig<br />

produziert und wie ein Fertighaus in wenigen<br />

Wochen installiert werden kann. In<br />

die serielle Fertigung von Wohngebäuden<br />

wollte die Nassauische Heimstätte als Hessens<br />

größte Wohnungsgesellschaft mit einem<br />

Pilotprojekt im Frankfurter Stadtteil<br />

Rie<strong>der</strong>wald einsteigen.<br />

Wollte. Denn bei <strong>der</strong> Ausschreibung erwiesen<br />

sich nicht die Systemhersteller als<br />

Anzeige<br />

Wirtschaftliche Hybridgebäude zur Langzeitmiete<br />

Adapteo errichtet temporäre und modulare<br />

Räume für Schulen, Kitas, Büros, Messen<br />

und Events in Europa. Als ein neuer Mietgebäudetyp<br />

verbindet Adapteo.Hybrid überzeugend<br />

die Vorteile <strong>der</strong> Stahlkonstruktion<br />

mit Holzbauelementen.<br />

In Bexbach (Saarland) wurde eine Grundschule<br />

aus <strong>der</strong> neuen Produktlinie zum Beginn des<br />

Schuljahres in Betrieb genommen. In drei hellen<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19<br />

die günstigsten Anbieter. Es waren vielmehr<br />

die Firmen, welche die Gebäude in<br />

herkömmlicher Manier in Massivbauweise<br />

errichten wollten – „aber für uns immer<br />

noch zu teuer“, so Bitzer. „Das Ende vom<br />

Lied war, dass wir eine ganz klassische<br />

Einzelgewerkvergabe gemacht haben.“<br />

Diese Erfahrungen decken sich mit denen<br />

an<strong>der</strong>er Projekte in Modulbauweise:<br />

Ein Kostenvorteil ist <strong>der</strong>zeit noch nicht<br />

zu realisieren, ein Zeitvorteil mitunter<br />

schon. Dennoch ist <strong>der</strong> Satellit, auch in<br />

seiner jetzigen Form, eine kostengünstige<br />

Variante im Portfolio <strong>der</strong> Nassauischen<br />

Heimstätte. Noch einmal Helge Bitzer: „Im<br />

Prinzip können wir dieses Gebäude in jede<br />

60er-Jahre-Siedlung in <strong>der</strong> Bundesrepu blik<br />

stellen – ohne großen Aufwand.“ Das allein<br />

spreche schon für eine Weiterentwicklung<br />

des Wohnwürfels.<br />

Die identischen Gebäudewürfel ergänzen<br />

inzwischen im Stadtteil Rie<strong>der</strong>wald<br />

den Bestand von 192 Wohnungen in <strong>der</strong><br />

Vatterstraße um weitere 32 Wohneinheiten.<br />

Und dies beson<strong>der</strong>s um solche Wohnungstypen,<br />

die in dem Viertel <strong>der</strong>zeit<br />

fehlen.<br />

Red.<br />

Das Modulsystem Adapteo.Hybrid zeichnet sich durch eine hohe Energieeffizienz aus.<br />

Klassenräumen werden Erstklässler unterrichtet.<br />

Das Ziel war es, ein energieeffizientes Modulsystem<br />

mit 2,75 m Rauminnenhöhe und einem<br />

guten Raumklima zu entwickeln, das wirtschaftlich<br />

attraktiv in <strong>der</strong> Langzeitmiete ist und gleichzeitig<br />

unkompliziert in <strong>der</strong> Montage.<br />

Hohe Räume mit gutem Klima<br />

WOHNUNGSVERSORGUNG<br />

THEMA BEI DER „EXPO REAL“<br />

Das Thema Bezahlbarer Wohnraum steht<br />

mit im Fokus bei <strong>der</strong> internationalen<br />

Immobilienmesse Expo Real vom 7.<br />

bis 9. Oktober <strong>2019</strong> in München. Das<br />

Konferenzprogramm bietet diverse<br />

Gelegenheiten zum Meinungsaustausch.<br />

Im Discussion & Networking Forum<br />

befassen sich am 8. Oktober diese<br />

Vorträge mit Fragen <strong>der</strong> Quartiers- und<br />

<strong>der</strong> Wohnraumentwicklung sowie mit<br />

intelligenten Baukonzepten: „Der Wohnungsbedarf<br />

in Deutschland: Ignoriert<br />

die Wohnungspolitik Qualitäten und<br />

Bezahlbarkeit?“, „Die Wohnraumoffensive<br />

des Bundes – Serielles Bauen für<br />

Heimat, Klimaschutz und Nachhaltigkeit“<br />

und „Quartiersentwicklung 4.0:<br />

Zwischen Wohnungsnot und Büroknappheit“.<br />

– www.exporeal.net<br />

Advertorial<br />

Die Isolierung und Dämmung <strong>der</strong> Adapteo.Hybrid-Module<br />

sorgen für einen niedrigen Energieverbrauch<br />

während <strong>der</strong> gesamten Nutzungszeit.<br />

Sehr gute U-Werte belegen den Niedrigenergiehausstandard.<br />

Große Fenster bestehen aus<br />

Scheibenisolierglas und VSG-Verglasung zur Reduzierung<br />

des Wärmeaustausches. In den Adapteo.Hybrid-Gebäuden<br />

unterstützt Human Centric<br />

Lighting mit energiesparenden LED-Lampen den<br />

Biorhythmus. Die Module verfügen über eine unempfindliche<br />

Fassade, die in über 60 Farben<br />

erhältlich ist.<br />

Adapteo ist eine neue Marke mit 30-jähriger<br />

Erfahrung. Über 400 Mitarbeiter in fünf Län<strong>der</strong>n<br />

engagieren sich für die Weiterentwicklung und<br />

den Bau von modularen Raumsystemen.<br />

Adapteo GmbH<br />

Wächtersbacher Straße 63<br />

60386 Frankfurt<br />

Tel. 0 69/3 30 <strong>09</strong> 00<br />

www.adapteo.de<br />

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