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der-Bergische-Unternehmer_04/2020

Das Wirtschaftsmagazin für das Bergische und den Kreis Mettmann

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Corona: Lotse in schwierigen Zeiten

In den aktuellen Krisenzeiten sind Banken und Sparkassen gefragte Ratgeber.

Volker Pleiß ist Bereichsdirektor

Firmenkunden bei der Stadtsparkasse

Remscheid.

KONTAKT

Stadtsparkasse Remscheid

Alleestr. 76-88

42853 Remscheid

Tel+492191/1660

Fax+492191/166909

info@stadtsparkasse-remscheid.de

www.stadtsparkasse-remscheid.de

„In meiner über 30-jährigen Tätigkeit im

Firmenkundengeschäft der Stadtsparkasse

Remscheid habe ich eine solche Krise

mit diesem Ausmaß und dieser Tragweite

noch nicht erlebt. Die Unternehmen

haben unglaublich viele Fragen, die alle

sehr individuell beantwortet werden

müssen. Dementsprechend telefonieren

unsere Kundenberaterinnen und -berater

den ganzen Tag. Das sind keine einfachen

Gespräche, denn immer sind auch

Emotionen im Spiel.

Wir haben jetzt die Situation, dass für

sehr viele Betriebe aufgrund der behördlichen

Anordnungen der Umsatz von einem

auf den anderen Tag weggebrochen

ist. Dies trifft die kleinen und kleinsten

Firmen natürlich noch viel unmittelbarer

als die größeren Mittelständler. Oft haben

die Kleinbetriebe keine Liquiditätsreserven,

die mehrere Wochen oder gar

Monate ausreichen. Betrieben in dieser

Größenordnung geht es jetzt in aller erster

Linie darum: Schaffe ich die nächste

Zeit, um mein Geschäft überhaupt fortführen

zu können? Es geht also wirklich

um die Existenz. Größere mittelständische

Betriebe haben aus den letzten Krisen

ihre Lehren gezogen und Reserven

gebildet. Sie sehen auf die Lage mit Sorge,

können aber dennoch in Ruhe ihren

Liquiditätsbedarf anhand der veränderten

Ertragserwartung planen. Aufgrund die-

ses Ergebnisses kann man dann staatliche

Unterstützung beantragen. So ist die

Art und Weise der Herangehensweise der

Unternehmen abhängig von ihrer Größe

naturgemäß eine andere.

Es gilt ja auch, sich erst einmal einen

Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten

und Programme des Bundes

und der Länder sowie der Kfw-Bank zu

verschaffen. Hier haben wir als Hausbank

für unsere Kunden eine wichtige

Lotsenfunktion, dazu haben wir zur Unterstützung

einen Online-Antrag auf unserer

Internetseite bereitgestellt. Was

man zudem sagen muss: Zuschüsse und

Kredite fließen natürlich nicht sofort,

werden aber sofort gebraucht. Wir werden

die notwendige Zwischenfinanzierung

unkompliziert bereitstellen. Auch

hat die Kfw die Prüfung für Kredite bis

drei Millionen Euro in die Hände der jeweiligen

Hausbanken gelegt. Dafür gelten

natürlich gewisse Kriterien und es

müssen verschiedene betriebswirtschaftliche

Auswertungen vorgelegt werden.

Denn am Ende des Tages sprechen wir

über Geld, das zurückgezahlt werden

muss. Die allermeisten Betriebe werden

das auch schaffen. Dabei muss man ehrlich

sagen: Wenn ein Unternehmen vor

der Krise bereits in Schieflage war, ist

zumindest zweifelhaft, dass diese Kredite

bedient werden können. Diesen Firmen

ist wahrscheinlich mit diesen Hilfsprogrammen

nicht zu helfen. Das liegt nicht

am Willen der Bank, sondern einfach an

den Möglichkeiten dieser öffentlichen

Hilfen. Ich befürchte, dass wir leider

während und nach der Krise die eine

oder andere Insolvenz sehen werden. Andererseits

bin ich auch davon überzeugt,

dass die bergische Wirtschaft robust genug

ist, um auch ein hartes Krisenjahr zu

überstehen – wenn auch etwas angeschlagen.

Denn Liquidität ist ja nicht Rentabilität.

Und ich glaube, dass wir uns nach

der Zeit der Einschränkungen über viele

Möglichkeiten unterhalten werden, die

wir jetzt verstärkt entdeckt haben.

Darin liegen dann auch wieder Chancen.

Die Schaffung von Heimarbeitsplätzen

gehört genauso dazu, wie die jetzt festgestellten

Abhängigkeiten vom Ausland

in Bezug auf die Lieferketten. Ich bin

sicher, dass viele Unternehmen umdenken

und ihre Krisenstrategie anpassen

werden.“

INDUSTRIEBAU

KOMPETENZ BEDEUTET,

DAS BAUEN DEN FACH-

LEUTEN ZU ÜBERLASSEN.

www.buehrer-wehling.de

der Bergische Unternehmer 04|20 19

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