15.04.2020 Aufrufe

syndicom magazin Nr. 16

Das syndicom-Magazin bietet Informationen aus Gewerkschaft und Politik: Die Zeitschrift beleuchtet Hintergründe, ordnet ein und hat auch Platz für Kultur und Unterhaltendes. Das Magazin pflegt den Dialog über Social Media und informiert über die wichtigsten Dienstleistungen, Veranstaltungen und Bildungsangebote der Gewerkschaft und nahestehender Organisationen.

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<strong>16</strong><br />

Eine bessere<br />

Arbeitswelt<br />

Etappensieg auf dem Weg<br />

zum Vollzeit-Vertrag<br />

Viele neue PostAuto-Chauffeurinnen und -Chauffeure<br />

in der Romandie werden mit Teilzeitarbeitsverträgen<br />

(80 %) eingestellt, obwohl ihre Arbeitszeit<br />

eigentlich einer 100 %-Stelle entspricht.<br />

So beispielsweise die Kollegen der Region<br />

Waadt-Freiburg (Garagen Sédeilles-Corcelles,<br />

Echallens und Thierrens), die 2019 enorm viele<br />

Überstunden geleistet haben (50 bis 180 Überstunden).<br />

Zuerst hatte PostAuto den Kollegen der<br />

Garage Sédeilles-Corcelles eine Erhöhung des<br />

Beschäftigungs grads um 5 Prozent angeboten<br />

(also einen 85 %-Vertrag). Dies entsprach aber<br />

nicht den tatsächlich regelmässig geleisteten Arbeitsstunden.<br />

Dank der Intervention von <strong>syndicom</strong><br />

und der Solidarität der Kolleginnen und Kollegen,<br />

die sich mobilisiert haben und eine<br />

stärkere Aufstockung forderten, konnte mit der<br />

Westschweizer PostAuto- Direktion ein Gespräch<br />

geführt werden.<br />

Ergebnis: Die Verträge wurden um 10 Prozent<br />

auf 90 Prozent angehoben. Zudem wurden mit der<br />

Direktion zwei weitere Gespräche vereinbart, um<br />

über eine zusätzliche Aufstockung zu diskutieren.<br />

Dies ist nur ein Etappensieg auf dem Weg zu<br />

einem 100 %-Vertrag. Er zeigt aber beispielhaft,<br />

wie Verbesserungen erzielt werden können, wenn<br />

wir gemeinsam handeln.<br />

Dominique Gigon<br />

Die Postautofahrer von Sédeilles-Corcelles haben schon mal erreicht, dass ihre<br />

Beschäftigungsgrade auf 90 Prozent angehoben wurden. (© Daniel Terrapon)<br />

Home-Office ist jetzt<br />

salonfähig<br />

Franz Schori, Zentralsekretär ICT<br />

<strong>syndicom</strong> fordert seit Jahren, dass die<br />

Arbeitgeber den Angestellten in einem<br />

geregelten Rahmen Home-Office<br />

ermöglichen sollen. Die Swisscom<br />

ging noch einen Schritt weiter, sie reduzierte<br />

die Büroflächen und prägte<br />

den Begriff Mobile-Office: arbeiten,<br />

wo man gerade ist, sei es im Zug, im<br />

Bergrestaurant, daheim oder im Büro.<br />

Bei vielen anderen Arbeitgebern<br />

hingegen geisterten vor der Corona-<br />

Krise noch altbackene Haltungen herum.<br />

So galt nur die physische Präsenz<br />

vor Ort als Arbeit, Home-Office war<br />

verpönt und für viele nicht erlaubt.<br />

Die Krise hat nun die alten Geister<br />

vertrieben; viele haben neue Tools erlernt,<br />

auch Vorgesetzte. Vor allem<br />

haben sie gelernt, den Mitarbeitenden<br />

auch dann zu vertrauen, wenn sie im<br />

Home-Office arbeiten. Deshalb bin<br />

ich überzeugt davon, dass die Krise<br />

dem Home-Office zum Durchbruch<br />

verhilft.<br />

Durch die langjährige Erfahrung<br />

mit dem Thema kennen wir aber auch<br />

die Nachteile, vorab die fehlenden informellen<br />

Kontakte und Informationen,<br />

die Gefahren der Entgrenzung<br />

der Arbeit. Deshalb sollten wöchentliche<br />

Präsenztage sichergestellt und<br />

ein Recht auf Nicht-Erreichbarkeit<br />

festgelegt werden. Um diese Forderung<br />

werden alle froh sein, die jetzt<br />

zum ersten Mal den Home-Office-<br />

Koller bekommen.

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