15.04.2020 Aufrufe

syndicom magazin Nr. 16

Das syndicom-Magazin bietet Informationen aus Gewerkschaft und Politik: Die Zeitschrift beleuchtet Hintergründe, ordnet ein und hat auch Platz für Kultur und Unterhaltendes. Das Magazin pflegt den Dialog über Social Media und informiert über die wichtigsten Dienstleistungen, Veranstaltungen und Bildungsangebote der Gewerkschaft und nahestehender Organisationen.

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26 Freizeit<br />

Tipps<br />

Lohngleichheit in die Praxis<br />

umsetzen<br />

Ab 1. Juli 2020 tritt das revidierte<br />

Gleichstellungsgesetz in Kraft. Unternehmen<br />

mit mehr als 100 Mitarbeitenden<br />

müssen ihre Löhne auf<br />

Diskriminierung analysieren und<br />

die Analyse formell durch Revisionsstellen<br />

überprüfen lassen. Sie haben<br />

aber auch die Möglichkeit, die<br />

Lohnanalysen sozialpartnerschaftlich<br />

durchzuführen.<br />

Das Bildungsinstitut der Gewerkschaften<br />

Movendo hat diese<br />

Gelegenheit benützt, um einen Kurs<br />

über die Lohngleichheitsanalysen<br />

aufzustellen. Die Teilnehmenden<br />

(Personalkommissionen und Gewerkschaftssekretär*innen)<br />

bekommen<br />

zuerst eine Einführung in die<br />

rechtlichen und wissenschaftlichen<br />

Grundlagen der Lohngleichheit.<br />

Danach gibt es einen anwendungsbezogenen<br />

Teil, damit die Teilnehmenden<br />

kompetent sind für sozialpartnerschaftliche<br />

Lohnanalysen<br />

und diese bei den Arbeitgebern<br />

auch einfordern können.<br />

Dieser Anlass findet am 12. 5. in<br />

Bern, Hotel Ambassador, statt und<br />

kostet 300 Franken. Neben Regula<br />

Bühlmann vom SGB wird Patrizia<br />

Mordini von <strong>syndicom</strong> Argumente<br />

für die sozialpartnerschaftliche<br />

Durchführung der Lohnanalysen<br />

geben.<br />

Andere interessante Kurse haben<br />

ebenfalls noch freie Plätze: z. B.<br />

das Führungsseminar für Präsidien<br />

von Personalvertretungen, vom 13.<br />

bis 15. Mai 2020 in Vitznau, Hotel<br />

Flora Alpina; der Kurs «Mutig handeln<br />

im Betrieb» für den besseren<br />

Umgang mit Vorgesetzten, HR und<br />

Kolleg*innen (5./6. Juni 2020, Solbadhotel<br />

Sigriswil) oder der Kurs<br />

zum Gesundbleiben in stehenden<br />

Berufen (25. Juni 2020, Romero-<br />

Haus, Luzern), mit der Ergonomin<br />

Daniela Biberstein.<br />

Anmeldung: Movendo.ch<br />

Rückfragen: 031 370 00 70<br />

© El Periscopio<br />

Ein Beispiel für den kollektiven<br />

Kampf aus Argentinien<br />

Im März gibt der Verlag Editions de<br />

l’Aire das Buch «Ni fous ni morts»<br />

heraus, die französische und aktualisierte<br />

Übersetzung* eines in den<br />

frühen 2000er-Jahren in Argentinien<br />

publizierten Sammelbands. Er versammelt<br />

die Berichte ehemaliger<br />

politischer Gefangener, die während<br />

der argentinischen Militärdiktatur<br />

von 1974 bis 1979 im<br />

Gefängnis Coronda festgehalten<br />

wurden. Die jungen Männer – mit<br />

unterschiedlichem politischem Hintergrund<br />

und unterschiedlichen<br />

Ideologien, aus allen sozialen<br />

Schichten – kämpften gemeinsam<br />

und mutig für ihre Ideale.<br />

Sergio Ferrari, Journalist und<br />

Co-Präsident des Branchenvorstands<br />

Presse von <strong>syndicom</strong>, ist einer<br />

dieser früheren Häftlinge. Für<br />

ihn trägt dieses Buch nicht nur zur<br />

Aufarbeitung der argentinischen<br />

Diktatur bei, sondern birgt auch<br />

eine universelle Botschaft: «In einem<br />

solch besonderen Moment<br />

in der Geschichte der Menschheit,<br />

nicht nur in Lateinamerika, sondern<br />

auch in Europa, ist es wichtig, vor<br />

allem der jungen Generation den<br />

Wert kollektiver und geeinter Aktionen<br />

in Erinnerung zu rufen.»<br />

«Ni fous ni morts» (weder verrückt<br />

noch tot) heisst das Buch,<br />

weil den Gefangenen im Pavillon 5,<br />

den «Hoffnungslosen», gedroht<br />

wurde, sie würden das Gefängnis<br />

nur tot oder verrückt verlassen. Die<br />

Überlebenden von Coronda aber<br />

sind diesem Schicksal entkommen<br />

und erinnern heute daran, wie wichtig<br />

es ist, aufzubegehren und einig<br />

im Kampf zu sein. Melina Schröter<br />

* Die Übersetzung erscheint ausschliesslich in<br />

französischer Sprache.<br />

«Ni fous, ni morts – Prisonniers politiques<br />

sous la dictature argentine, Coronda 1974–<br />

1979», Editions de l’Aire, März 2020. Interview<br />

mit Sergio Ferrari auf <strong>syndicom</strong>.ch/fr<br />

© Konzernverantwortungsinitiative<br />

Konzerne vor dem Gesetz<br />

«Die Mine hat unsere Zukunft und<br />

unsere Kultur zerstört», erzählen die<br />

Einwohner des Departements La<br />

Guajira in Kolumbien. Dort besitzt<br />

der Konzern Glencore (mit Sitz in<br />

der Schweiz) eine der weltgrössten<br />

Kohleminen. Für den Abbau wurden<br />

die indigenen Gemeinschaften (wie<br />

die Wayuu) zwangsumgesiedelt. Die<br />

Vergiftung des Flusses Ranchería<br />

gefährdet 450 000 Menschen.<br />

Solches Vorgehen ist für diverse<br />

Konzerne gängige Praxis. Der Profit<br />

geht vor, Natur und Arbeiter werden<br />

ausgebeutet. Es gilt das Gesetz des<br />

Geldes, andere Gesetze werden<br />

miss achtet. Deshalb fordert die<br />

Konzernverantwortungs-Initiative,<br />

dass Konzerne mit Sitz in der<br />

Schweiz die internationalen Umweltstandards<br />

respektieren und für<br />

Menschenrechtsverletzungen bestraft<br />

werden. Überall auf der Welt,<br />

dort, wo sie tätig sind.<br />

Der Dokumentarfilm «Der Konzern-Report»<br />

zeigt anhand mehrerer<br />

Beispiele, wie dringend und notwendig<br />

diese Initiative ist. Eines ist<br />

die kolumbianische Mine El Cerrejón.<br />

Schlimme Beispiele, auf die<br />

auch Persönlichkeiten in der<br />

Schweiz und in anderen Ländern<br />

in Appellen hinweisen. Etwa Dick<br />

Marty, der Unternehmer Dietrich<br />

Pestalozzi oder die Präsidentin des<br />

Schweizerischen Katholischen<br />

Frauenbunds, Simone Curau-Aepli.<br />

Es braucht klare Regeln, um die<br />

Konzerne zur Rechenschaft ziehen<br />

zu können. Giovanni Valerio<br />

Die DVD (Fr. 10.–) kann bestellt werden auf:<br />

konzern-initiative.ch

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