AUTOINSIDE Ausgabe 5 – Mai 2020
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immer wieder auf dem Bildschirm eines<br />
potenziellen Kunden präsent war, ist die<br />
Chance hoch, dass mein Name zuoberst auf<br />
seinem Einkaufszettel landet.» Berücksichtigt<br />
man, dass die Käufer in den meisten Fällen<br />
bereits einen Kaufentscheid gefällt haben, bevor<br />
sie den Ausstellungsraum betreten, ist das<br />
Gold wert.<br />
Dank der wiederkehrenden Präsenz kann diese<br />
Verkaufsform laut Bürki neben der Akquise<br />
auch zur Kundenbindung eingesetzt werden<br />
und der Garagist kann sich und seine Mitarbeiter<br />
als Experte und Ansprechpartner<br />
positionieren. Sogar eine Zeiteinsparung sei<br />
möglich, da beispielsweise weniger oft die unbeliebte<br />
Kalt-Akquise betrieben werden muss.<br />
«Produkte sind austauschbarer denn je und<br />
die Margen werden immer kleiner. Garagen<br />
können es sich nicht leisten, weiterhin über<br />
den Preis zu verkaufen», gibt Bürki zu bedenken.<br />
Vielmehr seien Beziehungen, Kundennähe<br />
und Mehrwert gefragt. «Das sollte bei<br />
der Verkaufsstrategie berücksichtigt und die<br />
Möglichkeiten und das Potenzial von Social<br />
Selling genutzt und stetig ausgebaut werden.»<br />
Ganz ersetzen kann Social Selling die traditionellen<br />
Marketingmassnahmen wie Ausstellungen<br />
jedoch nicht <strong>–</strong> und soll es auch nicht.<br />
«Gerade Ausstellungen und Events sind wichtige<br />
Anlässe zur Pflege des persönlichen Kundenkontakts<br />
und zur Kundenbindung.» Social<br />
Selling müsse als Ergänzung gesehen werden.<br />
Trotz des enormen Potenzials wird diese Verkaufsform<br />
aktuell noch eher stiefmütterlich<br />
behandelt. Bürki hat in seinen Untersuchungen<br />
festgestellt, dass gerade in kleineren Betrieben<br />
Marketing quasi nebenbei betrieben wird und<br />
Social Media im Marketing-Mix daher oft<br />
keinen Platz hat. «Social Media und Social<br />
Selling bedeuten aktives Netzwerken und Betreuen<br />
der Kanäle. Das ist zeitintensiv.» Auch<br />
kann es auf Beiträge negative Reaktionen<br />
geben, die bearbeitet werden müssen.<br />
«Wichtig ist vor allem, dass man es ausprobiert<br />
und seine Mitarbeitenden motiviert, in ihrem<br />
eigenen Namen mitzumachen und sich für<br />
den Betrieb und die Marke als Botschafter zu<br />
positionieren.» <<br />
3 Fragen an Thierry Bürki, Belwag AG Bern<br />
Beide Seiten profitieren<br />
Herr Bürki, Sie empfehlen, dass sich der<br />
Verkäufer selbst als Marke aufbaut. Wieso?<br />
Thierry Bürki: Eine starke Marke verkauft<br />
sich leichter als ein No-Name-Produkt. Das<br />
gilt für den Hersteller, den Betrieb und genauso<br />
für den Verkäufer. Sein Ziel muss sein,<br />
dass Kunden bei ihm wegen ihm kaufen und<br />
das vertriebene Produkt zweitrangig wird.<br />
Ist es im Sinne eines Garagenbetriebes, dass<br />
sein Verkäufer eine «eigene» Marke ist?<br />
Das kann in der Tat einen Interessenkonflikt<br />
auslösen, da ein austretender Verkäufer so seine<br />
Kunden mitnehmen wird. Wenn ein Garagenbetrieb<br />
aber seine Verkaufsmannschaft so<br />
fördern und positionieren kann, dass sie erfolgreich<br />
und zufrieden ist, dann haben die<br />
Verkäufer keinen Grund, den Betrieb zu verlassen.<br />
So profitieren beide Seiten davon.<br />
Wie kann der Garagist dafür sorgen, dass<br />
die Marke Verkäufer und die Marke Garage<br />
korrespondieren?<br />
Der Garagist kann die Verkäufer bei den Postings<br />
und Beiträgen aktiv unterstützen oder gar<br />
die Inhalte in Absprache vorgeben. So wird ein<br />
roter Faden erkennbar. Der AGVS bietet bezüglich<br />
Social Media mit seinen Schulungen gute<br />
Unterstützung an, beispielsweise mit dem<br />
Workshop «Social Media im Autohaus. Facebook,<br />
Instagram und YouTube. Keine Likes,<br />
sondern Leads».<br />
Elektro- und Hybridfahrzeug<br />
geeignet<br />
R134a und R1234yf in<br />
nur einem Gerät<br />
Freigaben durch viele<br />
namhafte Hersteller<br />
Kältemittelwechsel<br />
innerhalb weniger Minuten<br />
Thierry Bürki.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2020</strong><br />
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