AUTOINSIDE Ausgabe 5 – Mai 2020
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FAHRWERK/LENKUNG/BREMSEN<br />
Werksbesuch bei KW Automotive<br />
Handarbeit ist<br />
hier noch Ehrensache<br />
Für 37 Millionen Franken hat der Fahrwerkhersteller KW Automotive sein Stammwerk im malerischen<br />
Fichtenberg (D) erweitert. Doch was steckt hinter den gelb-lilafarbenen Gewindefahrwerken und Rennsportdämpfern,<br />
die vor allem bei Motorsportfans und Sportfahrern so begehrt sind? Jürg A. Stettler<br />
Seit mehr als 20 Minuten cruise ich durch die<br />
idyllische Landschaft an Dörfern und Weilern<br />
vorbei. Langsam überkommen mich Zweifel,<br />
ob das Navigationsgerät funktioniert, aber<br />
gemäss Technik soll die Heimat des Fahrwerkherstellers<br />
KW Automotive wirklich bald<br />
vor mir auftauchen. Und tatsächlich, kurz<br />
danach sehe ich links vom Fluss das beschauliche<br />
Dorf Fichtenberg und rechts erkenne<br />
ich den grossen Neubau. Was sofort auffällt:<br />
Nicht nur die Fahrwerkkomponenten sind<br />
bei KW in gelb und lila gehalten, sondern bei<br />
den älteren Gebäuden des schwäbischen Fahrwerkerstellers<br />
für den Aftermarket, Motorsport<br />
und teilweise der Erstausrüstung auch<br />
die Fenster- und Türrahmen.<br />
Gegründet hatte das Unternehmen 1995<br />
Klaus Wohlfarth, weil er mit der Qualität<br />
der am Markt befindlichen Produkte unzufrieden<br />
war. Der Schwabe entwickelte zusammen<br />
mit seinem Bruder Jürgen und einem<br />
Freund eine Lösung eines höhenverstellbaren<br />
Fahrwerks. Von den Anfängen mit lediglich<br />
neun Produkten im Angebot ist KW<br />
Automotive mittlerweile zu einem weltweit<br />
operierenden Hersteller mit über 300 Mitarbeitenden<br />
allein in Fichtenberg, fünf weiteren<br />
Standorten und über 260 000 Produkten<br />
im Portfolio aufgestiegen. Von anfangs 20<br />
Fahrwerks- und Motorsport-Enthusiasten<br />
ist der Kundenstamm gleichzeitig auf über<br />
150 000 angewachsen.<br />
Dringt man tiefer ins Geflecht der Produktionshallen<br />
ein, stösst man auch auf die Hochregallager<br />
und die sind <strong>–</strong> natürlich <strong>–</strong> mit violetten<br />
Stahlträgern und Regalen sowie gelben Tablaren<br />
logischerweise auch in den KW-Farben<br />
gehalten. Diese kamen übrigens durch reinen<br />
Fortsetzung Seite 50<br />
37 Millionen Franken investierte KW Automotive nun in diverse Bau-,<br />
Erweiterungs- und Modernisierungsmassnahmen.<br />
Trotz modernster Technik ist bei KW Automotive in Fichtenberg (D) noch vieles Handarbeit.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2020</strong>49