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Forschung · Lehre· Dienstleistung - OPUS - Universität Würzburg

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<strong>Forschung</strong><strong>·</strong> Lehre<strong>·</strong> <strong>Dienstleistung</strong><br />

Die Einwanderung aus dem<br />

Osten Europas bringt nicht nur<br />

für die betroffenen Erwachsenen,<br />

sondern auch für deren<br />

Kinder eine Vielzahl von Umstellungs-<br />

und Anpassungsschwierigkeiten<br />

mit sich. Wie sie<br />

diese Hürden während ihrer Integration<br />

in den fremden<br />

Schulalltag bewältigen, damit<br />

befaßt sich Prof. Dr. Wolfgang<br />

Schneider, Institut für Psychologte.<br />

Unter den weißen Blutzellen<br />

befinden sich T-Lymphozyten,<br />

die als Bestandteil unseres Immunsystems<br />

eine außerordentlich<br />

komplizierte Aufgabe haben.<br />

Sie müssen in den Körper<br />

eindringende Krankheitserreger<br />

und "unsoziale" Krebszellen erkennen<br />

und vernichten, ohne<br />

dabei gesunde, körpereigene<br />

Zellen zu zerstören.<br />

Die Toleranz des Immunsystems gegenüber<br />

unveränderten, körpereigenen Zellen<br />

kann jedoch auf eine noch unbekannte<br />

Weise von manchen Viren aufgehoben<br />

werden. Als Folge dieser Fehlleitungen des<br />

Immunsystems treten dann Autoinununreaktionen<br />

auf, die schwerste Schäden in den<br />

betroffenen Organen verursachen können.<br />

Schulprobleme von<br />

Immigrantenkindern<br />

Im Rahmen des <strong>Forschung</strong>svorhabens<br />

"Schulische Anpassung von Immigrantenkindern"<br />

wird der Versuch unternommen,<br />

die Anpassung osteuropäischer Immigrantenkinder<br />

an die deutsche Schulwirldichkeit<br />

genauer zu erfassen. Die Probleme dieser<br />

Kinder sind vielschichtig: es geht zum<br />

einen darum, die neue Sprache möglichst<br />

schnell zu erlernen, um die Eingliederung<br />

in das Regelschulsystem zu erreichen; zum<br />

anderen gilt es, sich kurzfristig an die neuartige<br />

schulische Situation anzupassen.<br />

Die Dynamik dieser Veränderungsprozesse<br />

wird im <strong>Forschung</strong>svorhaben dadurch<br />

zu ermitteln versucht, daß die osteuropäischen<br />

Immigrantenkinder im laufen-<br />

den Schuljahr zu mehreren Zeitpunkten<br />

untersucht werden. Von besonderem Interesse<br />

sind dabei Veränderungen im fähigkeitsbezogenen<br />

Selbstbild der Kinder und<br />

in ihrer Leistungsmotivation.<br />

Es wird angenommen, daß sich diese<br />

Persönlichkeitsmerkmale in Abhängigkeit<br />

von der wachsenden Sprachkompetenz<br />

positiv verändern und dann bald Werte<br />

erreichen, wie sie von einheimischen<br />

Kindern üblicherweise vorgegeben werden.<br />

Die Deutsche <strong>Forschung</strong>sgesellschaft,<br />

DFG, hat zur Verwirklichung dieses <strong>Forschung</strong>sprojektes<br />

Gelder für 18 Monate<br />

bewilligt.<strong>·</strong><br />

Schritt zur Behandlung<br />

virusinduzierter<br />

Autoimmunreaktionen?<br />

Auch die Multiple Sklerose ist möglicherweise<br />

in den Formenkreis solcher autoimmunologischer<br />

Erkrankungen einzureihen,<br />

die in Folge infektiöser Prozesse im<br />

Gehirn ausgelöst werden könnten. Obwohl<br />

seit vielen Jahren Anstrengungen unternommen<br />

werden, ist es bisher weder gelungen,<br />

einen krankheitsauslösenden Erreger<br />

zu isolieren, noch die Ursachen für die<br />

autoimmunologische Attacke gegen das<br />

Gehirn zu ldären.<br />

Es wird inuner deutlicher, daß die ungelösten<br />

Fragen der Multiplen SIderose<br />

nicht vollständig durch Untersuchungen<br />

am Patienten zu beantworten sind. Im<br />

Rahmen eines <strong>Forschung</strong>sprojekts am Institut<br />

für Virologie und Immunbiologie unter<br />

Leitung von Privatdozent Dr. Rüdiger<br />

Dörries wird daher im Tiermodell einer viralen<br />

Infektion des Gehirns von Ratten, bei<br />

der es zu einer autoinununologischen Reaktion<br />

von T-Lymphozyten gegen Hirnzellen<br />

kommt, versucht, die Zusammenhänge<br />

zwischen Infektionen, virusspezifischer<br />

Abwehr und Auslösung einer Autoinununreaktion<br />

aufzuIdären. Dabei könnte möglicherweise<br />

ein Grundstein zu einer Behandlung<br />

solcher autoimmunologischer<br />

Prozesse gelegt werden.<br />

In dem für die kommenden zwei Jahre<br />

von der Deutschen <strong>Forschung</strong>sgemeinschaft,<br />

DFG, mit Personal und Sachmitteln<br />

geförderten Projekt wollen die Wissenschaftler<br />

versuchen, Unterschiede zwischen<br />

auto- und virusreal{tiven T-Lymphozyten<br />

aufzudecken. Sollte dieser Ansatz gelingen,<br />

ist es vorstellbar, T-Lymphozyten<br />

zu inaktivieren, die im Verlauf einer Virusinfektion<br />

des Gehirns nichtinfizierte Hirnzellen<br />

angreifen.<br />

Durch dieses gezielte Vorgehen wäre eine<br />

Beeinträchtigung der für die Überwindung<br />

der Virusinfektion zuständigen T­<br />

Lymphozyten vermeidbar und damit ein<br />

wesentlicher experimenteller Schritt auf<br />

dem Weg zur Behandlung virusinduzierter<br />

Autoinununreaktionen getan.<br />

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