Forschung · Lehre· Dienstleistung - OPUS - Universität Würzburg
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<strong>Forschung</strong>sschwerpunkt<br />
. so geschieht dies ebenfalls in Erfüllung des<br />
von der lateinischen und deutschen Gattungstradition<br />
vorgegebenen Musters.<br />
2. Die Gliederungsmuster: Einteilung<br />
der Weltgeschichte in sechs bzw. sieben<br />
aetates, eine Gliederung nach den regna<br />
weltlicher und geistlicher Herrscher, nach<br />
den vier Weltreichen, nach Bibelbüchern<br />
und Kapiteln.<br />
Eine Reihe von Gattungsmerkmalen,<br />
die in den einschlägigen Literaturgeschichten<br />
der deutschen Weltchronistil{ zugeschlagen<br />
werden, findet sich ebenfalls im<br />
lateinischen Bereich vorgebildet. Es sind<br />
dies:<br />
3. Die Verbindung von Geschichte und<br />
Recht: Sie begegnet etwa beim "Buch der<br />
Könige alter e und niuwer e", das als biblisch-geschichtlicher<br />
Vorspann zum<br />
"Schwabenspiegel" gedacht ist und dementsprechend<br />
fast immer mit Rechtsbüchern<br />
überliefert wird. Dies unterscheidet<br />
sich funktional nicht von Martin von<br />
Troppau, der sein "Chronicon pontificum<br />
et imperatorum" als Fortsetzung der "Historia<br />
scholastica" ebenso wie als Zeittafel<br />
verstanden wissen wollte, die dem "Decreturn<br />
Gratiani", dem wichtigsten Kompendium<br />
für die Rechtsgelehrten, beizubinden<br />
sei.<br />
4. Die erbaulii't-lehrhafte Tendenz vor<br />
allem im biblischen Teil: Es sind die Exempelerzählungen,<br />
die den lateinischen Chroniktypus<br />
des mare historiarum konstituierten.<br />
Sie machten z.B. das "Speculum historiale"<br />
des Vinzenz von Beauvais zur Fundgrube<br />
für den Prediger, und für die sogenannten<br />
"Martinschronil