Forschung · Lehre· Dienstleistung - OPUS - Universität Würzburg
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Metallagerstätten haben nicht<br />
selten eine Geschichte von über<br />
500 Millionen Jahren. Ihre Entwicklung<br />
vollzieht sich während<br />
eines langwierigen Prozesses,<br />
dessen genauer Ablauf anhand<br />
von Studien und Vergleichen rekonstruiert<br />
werden kann. U. a.<br />
dieser Frage widmet sich das Institut<br />
für Mineralogie und Kristallstrukturlehre<br />
der <strong>Universität</strong><br />
<strong>Würzburg</strong> unter der Leitung<br />
von Prof. Dr. Martin<br />
Okrusch in einem <strong>Forschung</strong>sprojekt<br />
mit dem Thema "Metamorphose<br />
massiver Sulfiderz<br />
Lagerstätten".<br />
Im Mineralogischen Institut der <strong>Universität</strong><br />
<strong>Würzburg</strong> laufen seit etwa acht Jahren<br />
Untersuchungen zur Genese massiver Sulfiderz-Lagerstätten<br />
in Namibia und in<br />
Nord-Norwegen. Massive Sulfiderz-Lagerstätten<br />
werden noch heute an mittelozeanischen<br />
Rücken gebildet; ihre Entstehung<br />
kann man dort mit Unterseebooten unmittelbar<br />
beobachten.<br />
Die Metallanreicherung und Erzbildung<br />
erfolgt in Konvektionszellen, die einen geschlossenen<br />
Kreislauf des Ozeanwassers<br />
darstellen: kaltes Ozeanwasser wird an<br />
Spaltensystemen in die Tiefe geführt und<br />
aufgeheizt. Diese heißen Wasser lösen aus<br />
der im wesentlichen aus Basalt bestehenden<br />
ozeanischen Erdkruste Schwermetalle;<br />
die metallreichen Lösungen steigen an<br />
den mittelozeanischen Rücken auf, wo es<br />
im Kontakt mit dem kalten Meerwasser<br />
zur Ausfällung des Erzinhalts kommt.<br />
Ganz ähnliche Lagerstätten wurden vor<br />
etwa 500 Millionen Jahren im Bereich des<br />
Iapetus-Ozeans, einem Vorläufer des<br />
Nordatlantik, gebildet. Allerdings wurden<br />
diese Lagerstätten später im Zuge der Kaledonischen<br />
Gebirgsbildung tektonisch deformiert<br />
und metamorph überprägt, das<br />
heißt unter starkem Druck und bei hoher<br />
Temperatur umgewandelt. Trotz dieser<br />
Die Entstehungsgeschichte<br />
von Metall-Lagerstätten<br />
starken Veränderungen soll versucht werden,<br />
den Bildungsraum und das Bildungsmilieu<br />
dieser Lagerstätten zu rekonstruieren<br />
und mit den heute noch in Entstehung<br />
begriffenen Lagerstätten an mittelozeanischen<br />
Rücken zu vergleichen.<br />
Wesentliches Ziel des <strong>Forschung</strong>svorhabens<br />
ist außerdem, die Deformations- und<br />
Metamorphose-Entwicldung dieser Lagerstätten<br />
zu erarbeiten und in den Gesamtrahmen<br />
der kaledonischen Gebirgsbildung<br />
einzuordnen.<br />
Interessant ist weiterhin der Vergleich<br />
mit ähnlichen Lagerstätten in Namibia, deren<br />
Entstehung vor etwa 650 Millionen<br />
Jahren in der Khomas-See, einem Golf des<br />
heutigen Südatlantik, erfolgte und die<br />
während der Panafril