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Forschung · Lehre· Dienstleistung - OPUS - Universität Würzburg

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48<br />

Metallagerstätten haben nicht<br />

selten eine Geschichte von über<br />

500 Millionen Jahren. Ihre Entwicklung<br />

vollzieht sich während<br />

eines langwierigen Prozesses,<br />

dessen genauer Ablauf anhand<br />

von Studien und Vergleichen rekonstruiert<br />

werden kann. U. a.<br />

dieser Frage widmet sich das Institut<br />

für Mineralogie und Kristallstrukturlehre<br />

der <strong>Universität</strong><br />

<strong>Würzburg</strong> unter der Leitung<br />

von Prof. Dr. Martin<br />

Okrusch in einem <strong>Forschung</strong>sprojekt<br />

mit dem Thema "Metamorphose<br />

massiver Sulfiderz­<br />

Lagerstätten".<br />

Im Mineralogischen Institut der <strong>Universität</strong><br />

<strong>Würzburg</strong> laufen seit etwa acht Jahren<br />

Untersuchungen zur Genese massiver Sulfiderz-Lagerstätten<br />

in Namibia und in<br />

Nord-Norwegen. Massive Sulfiderz-Lagerstätten<br />

werden noch heute an mittelozeanischen<br />

Rücken gebildet; ihre Entstehung<br />

kann man dort mit Unterseebooten unmittelbar<br />

beobachten.<br />

Die Metallanreicherung und Erzbildung<br />

erfolgt in Konvektionszellen, die einen geschlossenen<br />

Kreislauf des Ozeanwassers<br />

darstellen: kaltes Ozeanwasser wird an<br />

Spaltensystemen in die Tiefe geführt und<br />

aufgeheizt. Diese heißen Wasser lösen aus<br />

der im wesentlichen aus Basalt bestehenden<br />

ozeanischen Erdkruste Schwermetalle;<br />

die metallreichen Lösungen steigen an<br />

den mittelozeanischen Rücken auf, wo es<br />

im Kontakt mit dem kalten Meerwasser<br />

zur Ausfällung des Erzinhalts kommt.<br />

Ganz ähnliche Lagerstätten wurden vor<br />

etwa 500 Millionen Jahren im Bereich des<br />

Iapetus-Ozeans, einem Vorläufer des<br />

Nordatlantik, gebildet. Allerdings wurden<br />

diese Lagerstätten später im Zuge der Kaledonischen<br />

Gebirgsbildung tektonisch deformiert<br />

und metamorph überprägt, das<br />

heißt unter starkem Druck und bei hoher<br />

Temperatur umgewandelt. Trotz dieser<br />

Die Entstehungsgeschichte<br />

von Metall-Lagerstätten<br />

starken Veränderungen soll versucht werden,<br />

den Bildungsraum und das Bildungsmilieu<br />

dieser Lagerstätten zu rekonstruieren<br />

und mit den heute noch in Entstehung<br />

begriffenen Lagerstätten an mittelozeanischen<br />

Rücken zu vergleichen.<br />

Wesentliches Ziel des <strong>Forschung</strong>svorhabens<br />

ist außerdem, die Deformations- und<br />

Metamorphose-Entwicldung dieser Lagerstätten<br />

zu erarbeiten und in den Gesamtrahmen<br />

der kaledonischen Gebirgsbildung<br />

einzuordnen.<br />

Interessant ist weiterhin der Vergleich<br />

mit ähnlichen Lagerstätten in Namibia, deren<br />

Entstehung vor etwa 650 Millionen<br />

Jahren in der Khomas-See, einem Golf des<br />

heutigen Südatlantik, erfolgte und die<br />

während der Panafril

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