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Forschung · Lehre· Dienstleistung - OPUS - Universität Würzburg

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28<br />

Was spielt sich in unserem Körper<br />

ab, wenn er mit Krankheitserregern<br />

konfrontiert wird? Wie<br />

wehrt sich der Organismus<br />

während einer Auseinanderset -<br />

zung mit Bakterien? Diese Fragen<br />

sind nicht pauschal zu beantworten,<br />

sondern müssen<br />

vom Detail, von verschiedenen<br />

Ansatzpunkten her untersucht<br />

werden. In dieses Feld gehört<br />

auch das <strong>Forschung</strong>sprojekt<br />

von Dr. Martin Wilhelm, Medizinische<br />

Poliklinik der <strong>Universität</strong><br />

<strong>Würzburg</strong>, der sich mit der<br />

funktionellen Bedeutung von<br />

y/8 T-Lymphozyten befaßt.<br />

Das sogenannte "Ozonloch" ist<br />

ein Umweltproblem ersten Ranges.<br />

Fortschreitende Luftverschmutzung<br />

zeigt immer häufiger<br />

schwere Sekundärwirkungen:<br />

Hautkrebs durch eine verstärkte<br />

UV-Strahlung, deren Ursache<br />

im Abbau der schützenden<br />

Ozonschicht zu suchen ist.<br />

PD Dr. Dietmar Schiffmann<br />

vom Institut für Pharmalmlogie<br />

und Toxikologie der <strong>Universität</strong><br />

<strong>Würzburg</strong> befaßt sich mit den<br />

Zusammenhängen zwischen<br />

Strahlung und Hautkrankheit.<br />

Das <strong>Forschung</strong>sprojekt "Contract No.<br />

EVSV-Cf92-0096" wird von der Kommission<br />

der Europäischen Gemeinschaften gefördert.<br />

Bakterien als Auslöser<br />

Autoimmunreaktionen?<br />

Eine wichtige Aufgabe des Immunsystems<br />

ist der Schutz vor Infektionserregern. Lymphozyten<br />

stellen dabei einen wesentlichen<br />

Bestandteil des Immunsystems dar. Sie finden<br />

sich im Blut und in anderen Organen<br />

des Immunsystems, wie Lymphlmoten,<br />

Milz etc. Um z.B. Bakterien überhaupt erkennen<br />

zu können, tragen die Lymphozyten<br />

einen sogenannten "Rezeptor"<br />

(Empfänger) auf der Zelloberfläche. Dabei<br />

findet man verschiedene Lymphozyten­<br />

Untergruppen, die sich bezüglich ihrer<br />

Aufgabe innerhalb des Immunsystems und<br />

des Empfängers, den sie tragen, unterscheiden.<br />

Eine zahlenmäßig kleine Untergruppe<br />

von Lymphozyten hat einen Empfänger,<br />

der aus einem sogenannten y- und einem 8-<br />

Teil besteht. Diese Zellen werden daher als<br />

Y/O-Zellen bezeichnet. Über die Funktion<br />

BLICK<br />

dieser Untergruppe der Lymphozyten ist<br />

noch wenig bekannt. Neuere Ergebnisse<br />

lassen vermuten, daß Y/O-Zellen eine Rolle<br />

bei der Abwehr gegen Infektionserreger<br />

und bei bestimmten Autoimmunerkrankungen<br />

spielen.<br />

Die Untersuchungen konnten zeigen,<br />

daß diese Y/O-Zellen bevorzugt durch bestimmte<br />

Bakterien angeregt werden. Diese<br />

Stimulation ist aber nur möglich, wenn<br />

Lymphozyten mitwirken, die gegen körpereigene<br />

Substanzen gerichtete Antikörper<br />

bilden. Der Versuchsansatz kann somit<br />

als Modell für die Auslösung einer Autoimmunrekation<br />

durch Bakterien dienen.<br />

Das <strong>Forschung</strong>svorhaben "HämatopoeseIT-Zellen"<br />

wird von der Deutschen <strong>Forschung</strong>sgemeinschaft,<br />

DFG, mit Geldern<br />

für Sach- und Personalkosten gefördert.<br />

Hautkrebs<br />

durch abgebaute Ozonschicht<br />

In den letzten Jahren wurde eine stetig<br />

zunehmende Zerstörung der atmosphärischen<br />

Ozonschicht, die der Erde als<br />

"Schutzschild" gegen ultraviolette Strahlung<br />

(UV) dient, festgestellt. Der Abbau<br />

dieser Schicht, welcher hauptsächlich<br />

durch sogenannte Fluorkohlenwasserstoffe<br />

(FCKW, verwendet als Treibgas für<br />

Spraydosen oder als Kühlmittel) verursacht<br />

wird, bewirkt eine kontinuierliche<br />

Zunahme des UV-Anteils im Sonnenlicht.<br />

Als Folge dieser Veränderung wurde bereits<br />

eine Erhöhung der Häufigkeit des<br />

Auftretens bösartiger menschlicher Hauttumoren,<br />

sogenannter Melanome, beobachtet.<br />

Die Entstehung dieser Tumoren<br />

wird mit bestimmten, durch UV-Licht induzierten<br />

Veränderungen (Mutationen)<br />

des menschlichen Erbmaterials (der Gene)<br />

in Zusammenhang gebracht, die dessen Informationsgehalt<br />

verändern.<br />

Von besonderer Bedeutung sind hierbei<br />

Mutationen sogenannter "Onkogene", d.h.<br />

solcher Gene, die mit der Krebsentstehung<br />

in Verbindung zu sehen sind, indem sie in<br />

mutiertem Zustand der Zelle ein Dauersignal<br />

zur fortwährenden Teilung vermittelri.<br />

Ähnliche Veränderungen sind aber auch<br />

bei Genen, welche die Zellteilung kontrollieren<br />

und damit das bösartige Wachstum<br />

unterdrücken (sog. ''Tumorsuppressorgene"),<br />

zu beobachten. Wenn diese Gene betroffen<br />

sind, entfällt ein Teil der zellulären<br />

Wachstumskontrolle.<br />

Ziel des <strong>Forschung</strong>svorhabens ist, derartige<br />

Mutationen im Erbmaterial von<br />

menschlichen Melanomen zu identifizieren<br />

und mögliche ursächliche Zusammenhänge<br />

mit der Belastung der menschlichen<br />

Haut durch UV-Licht nachzuweisen. Darüber<br />

hinaus soll ermittelt werden, ob die<br />

Art und Zahl der beobachteten genetischen<br />

Veränderungen diagnostische Anhaltspunkte<br />

für die Einschätzung der Bösartigkeit<br />

unterschiedlicher Tumorformen<br />

ergeben.

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