Forschung · Lehre· Dienstleistung - OPUS - Universität Würzburg
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4<br />
Die erfreuliche Tatsache, daß<br />
der "Stifterverband für die<br />
Deutsche Wissenschaft", gestützt<br />
auf die Statistiken des<br />
Wissenschaftsrates zur Studiendauer<br />
an den deutschen <strong>Universität</strong>en,<br />
Absolventinnen und<br />
Absolventen des Magisterstudiengangs<br />
Geschichte an der <strong>Universität</strong><br />
<strong>Würzburg</strong> im Prüfungsjahrgang<br />
1991 wegen der Kürze<br />
der Studiendauer mit Anerkennungspreisen<br />
auszeichnen<br />
konnte, lädt dazu ein, die Gründe<br />
für diese positive Entwick-<br />
1ung zu ermitteln.<br />
Für das Fach Geschichte erscheint eine<br />
Reduktion der Verweildauer zu nur noch<br />
10,9 Semestern im Jahre 1989 bei gleichbleibenden<br />
12,6 Semestern durchschnittlicher<br />
Studienzeit im Fach als ein beachtlicher<br />
Erfolg in dem Bemühen um eine effektive<br />
Studiengestaltung. Allerdings sind<br />
derartige Ergebnisse nicht als stabile<br />
Größen über mehrere Jahre hinweg zu verstehen,<br />
wie die inzwischen bekannt gewordenen<br />
durchschnittlichen Studienzeiten<br />
für das Folgejahr 1990 zeigen.<br />
Derartige Schwankungen zu Ungunsten<br />
der durchschnittlichen Studiendauer können<br />
sich schon dadurch ergeben, daß die<br />
kürzlich geänderte Prüfungsordnung jetzt<br />
auch solche Studierende erfaßt und zum<br />
Examen veraniaßt, die durch überlange<br />
Studienzeiten die gesamte Bilanz verschlechtern<br />
können. Während einer Übergangszeit<br />
von einigen Jahren wird voraussichtlich<br />
immer wieder mit solchen "Verfälschungen"<br />
des Bildes gerechnet werden<br />
müssen.<br />
Offensichtlich hat die Tendenz zur Verkürzung<br />
der Studienzeit im Fach Geschichte<br />
wie anderswo viele Väter, und es<br />
wäre daher problematisch, nur fachspezifi-<br />
Zügige Abschlüsse im<br />
Magisterstudium Geschichte<br />
Peter Baumgart, Institut für Geschichte<br />
sche, auf ein einzelnes Institut bezogene<br />
Faktoren zu benennen. Ein eher kurzes<br />
Studium innerhalb der "Regelstudienzeit"<br />
und womöglich unter den Bedingungen<br />
des sog. "Freischusses" gilt inzwischen unter<br />
Studierenden als ein erstrebenswertes<br />
Ziel, während sich überlange Studienzeiten,<br />
wie einschlägige Untersuchungen bestätigen<br />
können, weder positiv auf das Leistungsniveau<br />
des einzelnen Absolventen<br />
auswirken, noch bei der anschließenden<br />
Berufswahl honoriert werden.<br />
Unbeschadet dessen kann doch festgestellt<br />
werden, daß das <strong>Würzburg</strong>er Institut<br />
für Geschichte durch die im Laufe der Jahre<br />
entwickelten studienbegleitenden wie<br />
studienregelnden Maßnahmen selbst Vorsorge<br />
getroffen hat, daß ein zügiges und dabei<br />
effektives Geschichtsstudium in <strong>Würzburg</strong><br />
möglich und wirksam wird.<br />
Dazu gehört sicherlich in erster Linie eine<br />
intensive studienbegleitende Beratung,<br />
zunächst für die Erstsemester und dann ergänzend<br />
über das gesamte Studium hinweg<br />
für Studierende aller Semester. Dafür besteht<br />
das regelmäßige Angebot durch zwei<br />
Assistenten des Instituts, aber gleichzeitig<br />
sind selbstverständlich auch alle Professoren<br />
bereit, sich in diese Beratung einzuschalten.<br />
Darüber hinaus informiert ein übersichtlich<br />
angeordneter Studienratgeber die<br />
Studierenden sowohl über die Studienanforderungen<br />
als auch über die Prüfungsvoraussetzungen<br />
und enthält Hinweise auf<br />
eine sinnvolle Gestaltung des Studiums.<br />
Damit entspricht das Institut der berechtigten<br />
Forderung nach einer vielseitigen Studienberatung.<br />
Der Aufbau des Studiengangs Geschichte<br />
mit seinen Teilfächern erscheint ldar gegliedert<br />
und durchsichtig. Die Studierenden<br />
erhalten so die Kriterien, um ihre bisweilen<br />
unsichere Studienwahl noch einmal<br />
zu überprüfen. Mit Hilfe des obligatorischen<br />
Einführungsseminars werden die<br />
Anfanger in die Arbeitsweisen, Methoden<br />
und Hilfsmittel der Geschichtswissen-<br />
BLICK<br />
schaft eingeführt und damit frühzeitig zur<br />
selbständigen Arbeit angeleitet. Diese wird<br />
in den themenbezogenen Proseminaren<br />
so darm weiter vertieft. Auf das Hauptstudium<br />
führen die zwischenprüfungsrelevanten<br />
Vorlesungen hin, die von Übersetzungs-<br />
und Lektürekursen begleitet werden<br />
und so eine gezielte Vorbereitung auf<br />
die Zwischenprüfung erlauben.<br />
Das Lehrangebot bleibt im Grund- wie<br />
im Hauptstudium ungeachtet fortbestehender<br />
Wahlmöglichl{eit für die Studierenden<br />
überschaubar. Es beschränkt sich sowohl<br />
inhaltlich als auch methodisch auf<br />
zentrale Teilgebiete der Geschichtswissenschaft.<br />
Selbstverständlich ist dafür Sorge<br />
getragen, daß die Studierenden frühzeitig<br />
und umfassend auf das Vorlesungs- und<br />
Seminarangebot des kommenden Semesters<br />
hingewiesen werden. So wird sichergestellt,<br />
daß sie bereits die vorlesungsfreie<br />
Zeit zur Vorbereitung auf die Lehrveranstaltungen<br />
des kommenden Semesters nutzen<br />
können.<br />
Ein weiterer zentraler Punkt, der bei der<br />
Verkürzung der Studienzeiten eine wichtige<br />
Rolle spielt, ist die Gestaltung und der<br />
Ablauf der Prüfungen. Da die Magisterprüfung<br />
als akademische Prüfung trotz rechtlich<br />
bedingter Grenzen noch weitgehend<br />
in der Eigenverantwortung der Fakultät<br />
und der beteiligten Dozenten liegt, kann<br />
hier stärker als bei den bis in alle Einzelheiten<br />
reglementierten Staatsexamina auf<br />
die individuellen Umstände des einzelnen<br />
Prüflings eingegangen werden.<br />
Die viel beldagte Länge des Prüfungsverfahrens<br />
laankt weniger an dem Willen<br />
und etwaigen Versäumnissen der Beteiligten<br />
als vielmehr an den Formvorschriften.<br />
Unabhängig davon erlaubt aber, wie das<br />
Beispiel der Geschichte lehrt, bereits eine<br />
durchdachte Themenformulierung des Dozenten<br />
die Bewältigung der schriftlichen<br />
Hausarbeit in angemessenen Zeiträumen.<br />
Eine rasche Korrektur und Begutachtung<br />
gewährleisten in diesem Falle schon die<br />
engen Spielräume der geltenden Magister-